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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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sein?«
    Frohinia schnitt eine finstere Miene.
    Hatte sie die Wahrheit über R'shiel längst gekannt? Nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen zweifelte Tarjanian daran.
    »Nun, ich hätte mir denken können, dass du dich von einer Harshini-Metze umgarnen lässt.«
    »Besser eine Harshini-Metze zur Geliebten«, fauchte R'shiel, »als einen herzlosen alten Bauernschreck zur Mutter.«
    »Ich hätte euch gleich nach der Geburt ersäufen sollen«, zischte Frohinia so leise, dass nur die nahesten Umstehenden es hören konnten. »Beide ...«
    »Weshalb hast du es nicht getan, Frohinia?«, fragte Tarjanian. »Warst du damals noch allzu gefühlsselig? Oder etwa im Morden noch nicht so geübt?«
    Frohinia schlug ihn ins Gesicht. Das Klatschen hallte laut durch die Stille des Lagerplatzes. Der kräftige Hieb drosch ihm den Kopf zur Seite, doch sobald Tarjanian sie wieder anblickte, hatte er ein Lächeln aufgesetzt.
    »Ist dir jetzt wohl er zumute?«
    Sein Trotz erbitterte Frohinia schier bis zur Weißglut. Nur unter Aufbietung allergrößter Mühe rang sie sich ein krampfhaftes Schmunzeln ab.
    »Ganz beträchtlich, danke der Nachfrage«, gab sie zur Antwort. »Schon lange habe ich danach gelechzt, dich zu züchtigen.« Sie heftete den Blick auf Jenga, der neben Draco stand; beide Männer hatten dem Wortwechsel mit gleichsam steinerner Miene gelauscht. »Wie viele dieser Schurken habt Ihr dingfest gemacht?«
    »Alles in allem zweihundertachtundsiebzig, Euer Gnaden«, lautete Jengas Auskunft. »Mitgerechnet die Gastwirtin, die ihnen Zuflucht gewährt hat, sowie Schwester Mahina.«
    Bei der Erwähnung ihrer Vorgängerin richtete Frohinia ihre Aufmerksamkeit von neuem auf den Rest der Gefangenen. Auch Mahina hatte ihren Namen gehört und trat vor.
    »Ihr habt die Ehre der Schwesternschaft schmählich besudelt, Mahina. Ich kann nicht begreifen, wie Ihr ohne Scham inmitten dieser Schandtäter stehen und Euch dennoch eine Schwester des Schwertes nennen könnt.«
    »Die Ehre der Schwesternschaft wurde an dem Tag geschändet, als Ihr an die Macht gelangt seid«, erwiderte Mahina. »Neben der schmutzigen Fährte Eurer Fußabdrücke, Frohinia, wird kein Makel, den ich dem Ruf der Schwesternschaft eingetragen haben könnte, jemals als sichtbar bewertet werden.«
    Aus Zorn drohte die Erste Schwester die Beherrschung zu verlieren. Allem Anschein nach hatte sie nicht erwartet, derartig reulosen und dickköpfigen Widersachern zu begegnen. Auf dem Absatz kehrte sie sich um und entfernte sich in die Richtung des Tors.
    »Welche Befehle erteilt Ihr hinsichtlich der Gefangenen, Euer Gnaden?«, erkundigte sich Jenga.
    Frohinia blieb stehen und musterte erst den Obersten Reichshüter; danach stierte sie der Reihe nach ihren Sohn, die verstoßene einstige Tochter und die durch sie aus dem Amt entfernte Vorgängerin an, die sie alle drei nachgerade verlachten.
    Schwarze Wut erfüllte ihr ganzes Wesen. Tarjanian sah, dass die Mühsal, wenigstens äußerliche Ruhe zu bewahren, sie fast ins Schlottern brachte.
    »Tötet sie«, befahl Frohinia.
    »Wie belieben, Euer Gnaden?«
    »Tötet sie, habe ich gesagt. Allesamt. Lasst sie über die Klinge springen!«
    Jenga zögerte länger, als er es hätte tun dürfen. Er starrte Frohinia an; die Unentschlossenheit war ihm deutlich anzumerken. Totenstille lastete auf dem Gefangenlager, während ungefähr dreihundert Rebellen und über einhundert Hüter der Anweisung des Obersten Reichshüter harrten. Mittlerweile brannte die Sonne hoch am Himmel und verströmte unnachsichtig starke Hitze auf die Landschaft. In der Ferne, aus den Bäumen, die den Feldrain säumten, konnte Tarjanian Vögel singen hören. Gemächlich zog Jenga blank und streckte das Schwert vor sich hin.
    »Haut sie alle zusammen!« , forderte Frohinia mit solchem Nachdruck, als wollte sie über ihre Absichten niemanden im Zweifel lassen.
    »Nein.« Mit einem dumpfen Geräusch fiel Jengas Schwert zu Frohinias Füßen in den Dreck.
    Ungläubig glotzte sie den Hochmeister an. »Ihr erdreistet Euch, meinen Befehl infrage zu stellen?«
    »Nein, Euer Gnaden«, berichtigte Jenga sie. »Ich verweigere die Ausführung des Befehls. Unmöglich kann ich allein aufgrund Eurer Laune dreihundert Leute niedermetzeln.«
    »Es sind Übeltäter!«, schrie Frohinia. »Sie haben ausnahmslos den Tod verdient.«
    »Dann stellt sie vor Gericht, auf dass sie nach Recht und Gesetz zum Strang verurteilt werden. Befindet man sie als schuldig, leite ich selbst ihre

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