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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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entschlossen war, ihn zu verführen …
    »Wenigstens hat er mich wie eine Prinzessin behandelt. Du bist mit mir umgesprungen wie mit einer Court’esa ! Du hast mir das Halsband belassen und mich in Abhängigkeit gehalten, als hättest du mich für diesen oder jenen Preis gekauft.«
    »Ach, und welchen Preis ich für dich zahle, Adrina«, antwortete Damin mit starkem Nachdruck.
    »Tatsächlich? Ich musste die Beleidigungen deiner bösartigen Mutter ertragen. Deine flegelhaften Kriegsherren habe ich erduldet. Deinetwegen bin ich gar entführt, geschlagen und in ein Kerkerloch gesperrt worden. Obendrein hat man wegen deines verfluchten Großfürstenthrons meine Sklavin getötet. Für dich habe ich mein ganzes Leben geopfert, du undankbarer Lump!«
    »Dir ist es wider Erwarten gelungen, dich auf ein paar Festlichkeiten anständig zu benehmen, und das soll die Tatsache rechtfertigen, dass ich für dich voraussichtlich einen Bürgerkrieg führen muss?!«
    »Ich habe deinen jämmerlichen kleinen Krieg nicht verschuldet! Wahrhaftig, es ist ein Wunder, dass du es bei deinen Verhaltensweisen noch immer nicht geschafft hast, in den Tod zu rennen.«
    »Nun, vielleicht naht dir wieder eine Glückssträhne, Adrina, und ich finde den Tod. Dann magst du hingehen und dir einen anderen arglosen Tropf nehmen, um ihn zu heiraten und auf seinen Thron zu gelangen.«
    Das Klatschgeräusch, als Adrina ihn auf die Wange schlug, hallte mit erstaunlicher Klarheit über den leeren Strand. Im selben Augenblick hatte der Zank ein Ende. Damin starrte sie bestürzt an. Auch Adrina selbst wirkte reichlich erschrocken, weil sie ihn geschlagen hatte.
    Ein Weilchen lang blickte das Paar sich an, ohne ein Wort zu sprechen. »Vergib mir«, sagte schließlich die Prinzessin, indem sie sich zu königlicher Haltung aufrichtete. »Das hätte ich nicht tun sollen.«
    Flüchtig zögerte Damin, dann zuckte er mit den Schultern, rieb über den Handabdruck, der sich im Zwielicht auf seiner sonnengebräunten Haut abzeichnete. »Nein. Du musst nicht um Verzeihung bitten, Adrina. Ich hätte nicht solche Sachen zu dir sagen dürfen.«
    »Dennoch war es falsch«, beharrte Adrina auf ihrem Standpunkt, »dich zu schlagen.«
    »Zum Henker, es hätte schlimmer kommen können«, antwortete Damin mit angedeutetem Lächeln. »Nämlich wenn du bewaffnet wärst.«
    Kurz funkelte es bedrohlich in Adrinas Augen, dann jedoch schöpfte sie gründlich Atem und rang mit sichtlicher Anstrengung ihren Zorn nieder. »Ja wirklich, es war ein Glück für dich, dass ich es nicht bin«, stimmte sie zu. Anschließend verzog auch sie das Gesicht zu einem zaghaften Lächeln. »Eigentlich möchte ich gar nicht«, fügte sie hinzu, »so bald wieder Witwe werden.«
    »Nicht?«
    »Nicht.«
    Wieder schwiegen beide für ein Weilchen. Unhörbar durchknisterte Spannung ihr Schweigen. Erwartungsvoll schaute R’shiel zu, bis sie schließlich die Augen verdrehte. »Ach, bei allen Gründerinnen …«
    Beide fuhren verstört herum und sahen sie im Sand sitzen.
    Dass R’shiel Zeugin der Streitigkeit geworden war, verstimmte die Prinzessin sichtlich. »Wenn du keine Einwände hegst, Dämonenkind«, meinte sie patzig, »möchten wir die Aussprache zu gern unter vier Augen führen.«
    »Das kann ich nicht so recht glauben, da man die ›Aussprache‹ vermutlich noch in Groenhavn hören kann. Doch ich will mich ohnedies gar nicht einmischen. Ihr findet ja offenkundig daran das größte Vergnügen.«
    »R’shiel, hältst du es für möglich«, bat Damin sie in weit vorsichtigerem Tonfall als Adrina, »dass du uns … für eine Weile allein lässt?«
    »Habt ihr denn die Absicht, das Geschrei einzustellen? Falls ich euch nämlich noch in fünf Landmeilen Entfernung belauschen muss, kann ich ja wohl ebenso gut an Ort und Stelle verweilen.«
    Adrina forschte in Damins Miene, ehe sie sich nochmals an R’shiel wandte. »Mir ist zumute, als hätte ich meine Stimme vorerst genügend angestrengt. Wärst du so gütig, Damins Bitte zu erfüllen, R’shiel? Ich glaube, wir zwei haben miteinander ein paar Angelegenheiten zu klären.«
    »Das dürfte ja wohl eine erhebliche Untertreibung sein«, gab R’shiel zur Antwort.
    »Warum gehen wir nicht zu der Quelle?«, machte Damin einen Vorschlag. »Ich könnte einen frischen Trunk vertragen.«
    »Also zieht getrost voraus«, sagte R’shiel. »Ich folge später nach.«
    Damin bot Adrina die Hand an, und sie nahm sie mit deutlicher Bereitwilligkeit. Seite an Seite

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