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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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formen.«
    Über die Schulter schaute R’shiel sich um, als aus der Wachstube Stimmengewirr drang. Die Kerkermeister waren beim Schlafen ertappt worden. Nun konnte es nicht mehr lange dauern, bis man Adrinas Flucht bemerkte. »Es beansprucht zu viel Zeit, eine Dämonen-Verschmelzung zu bilden.«
    »Es ist dein Wunsch, so vermute ich, diesen Menschen Beistand zu erweisen?«, fragte Kaelarn, deutete mit wässrigem Arm auf Damin und Adrina.
    »Ja.«
    »Ist darin ein Teil deiner Bestimmung zu sehen, Xaphista zu stürzen, oder ist es lediglich eine Laune?«
    »Es ist eindeutig ein Teil meiner Bestimmung.«
    »Dann soll dir meine Hilfe zukommen, Dämonenkind. Einen Kahn allerdings kann ich dir nicht schaffen. Doch ich kenne etwas Geeignetes.«
    Mit einem gewaltigen Klatschen sank Kaelarn zurück ins Meer. Die Fluten strudelten und wallten, während der Gott entschwand. Enttäuscht starrte R’shiel auf die See. Kaelarn war fort, und nach wie vor breitete sich vor ihnen nichts als Wasser aus und rauschte ungestüm gegen den Felssockel Schloss Dregiens.
    »Wahrhaftig, eine große Hilfe«, murmelte R’shiel verärgert.
    »R’shiel«, rief Adrina in plötzlicher Begeisterung. »Sieh doch nur!«
    In den schaumigen Wogen näherten sich drei rotgraue Geschöpfe, ihre hohen Rückenflossen glitten durchs Wasser. Genau wie die am Springbrunnen in Groenhavn abgebildeten Wesen hatten sie einen langen, anmutigen Schwanz, der in eine breite, einem Ruderblatt ähnliche Schwimmflosse mündete. Während sie sich zielstrebig der Anlegestelle näherten, hielten ihre weit auseinander stehenden, klugen Augen die drei Wartenden unter ständiger Beobachtung.
    R’shiel war im ganz von Land umgebenen Medalon aufgewachsen und hatte diese Lebewesen noch nie leibhaftig gesehen. »Was sind das für Tiere?«
    »Meeresdrachen.«
    »Sind sie gefährlich?«
    Damin lachte über R’shiels Miene. »Aber nein, sie sind allgemein wegen ihrer Gutmütigkeit bekannt. Wir reiten auf ihnen.«
    »Reiten?« Die Meeresdrachen drängten ihre Leiber an die Anlegestelle, während in der Wachstube immer lauteres Geschrei erscholl. Ohne jegliches Zaudern sprangen Damin und Adrina ins Wasser und erklommen den Rücken der Meeresgeschöpfe, verschafften sich Halt an der Rückenflosse. »Damin, ich kann nicht schwimmen.«
    »Vorwärts, Dämonenkind, du bist gewiss die Letzte, die das Drachenreiten scheut.«
    Nachdem sie nochmals einen Blick über die Schulter in Richtung der Wachstube geworfen hatte, sah R’shiel ein, dass sie es sich unter den gegebenen Umständen nicht erlauben durfte, zimperlich zu sein. Sie stieg ins Wasser, schnappte nach Luft, als eisiges, salziges Nass ihr in den Mund schwappte. Helles Entsetzen packte sie, als die Wellen über ihr zusammenschlugen, da jedoch hob ein warmer, fester Leib sie aus den Fluten. Sie grabschte nach der Rückenflosse und zog sich daran hinauf, während der Meeresdrache Anstalten machte, seinen beiden Artgenossen zu folgen, die schon mit Adrina und Damin davonschwammen.
    Von Grauen geschüttelt, klammerte sich R’shiel an das Meeresgeschöpf, während hinter ihnen Schloss Dregien in die Ferne entrückte, und fasste den allerentschiedensten Vorsatz, niemals wieder, solange sie lebte, irgendeine Gottheit um Beistand zu bitten.
28
    Bei Sonnenuntergang liessen die Meeresdrachen sie, weil R’shiel darauf beharrte, an einem kleinen Strand unweit Groenhavns aufs Trockene zurückkehren. Einerseits wollte sie Adrina dazu Gelegenheit geben, sich von ihrem unschönen Abenteuer zu erholen, andererseits dringlich selbst wieder an Land gehen, weil sie dort das Gefühl hatte, wirksamer Herrin der Lage zu sein. Damin entfachte ein Feuerchen, um daran die Kleider zu trocknen, und ging auf die Suche nach Trinkwasser.
    Mittels flüchtiger Berührung heilte R’shiel die geplatzte Lippe Adrinas und sah schon im folgenden Augenblick auch den Bluterguss an ihrem Kinn verschwinden, ehe sie die Hand auf Adrinas Leib legte. Stark und beharrlich spürte sie das neue Leben wachsen.
    »Kannst du unterscheiden«, fragte Adrina hoffnungsvoll, »ob es ein Knabe oder ein Mädchen ist?«
    »Ich bin das Dämonenkind, Adrina, keine Hellseherin.«
    »Bei meinem Glück wird es wohl ein Mädchen sein.«
    Befremdet sah R’shiel sie an und ließ von den Magie-Kräften ab. »Was empfindet Ihr daran als schlecht?«
    »Um das verstehen zu können, muss man Fardohnjerin sein.«
    »Euer Kind wird Hythria erben, Adrina. Hier kennt man keine solchen Vorurteile gegen

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