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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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unternehmen?«
    »Welches Portal?«
    R’shiels Schritte stockten nicht im Mindesten, als die schweren, mit Bronzeplatten verstärkten Türflügel zerbarsten und aus den Angeln sprangen. Außer Brakandaran und R’shiel suchte ringsum jedermann Deckung.
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, ob es mir gelingt«, gestand R’shiel so leise, dass ausschließlich Brakandaran sie hören konnte. »Aber sehen wir uns doch nach dem König um.«
    »Du findest daran Vergnügen, hab ich Recht?«
    » Du denn etwa nicht ? «
    Brakandaran folgte ihr die Stufen hinauf; gemeinsam stiegen sie über die Trümmer des Sommerpalast-Portals. Die entgeisterten Wachen enthielten sich jeglichen Versuchs, sie aufzuhalten. Ein knappes Lächeln umzuckte Brakandarans Lippen, bevor er sich umwandte und sinnig die Zerstörung betrachtete. »Ich gebe es ungern zu, aber ja, auch mir bereitet es eine gewisse Freude.«
    »Vorzüglich. Ich sehe es mit Vorliebe, wenn Leute beim Wirken ihrer Werke zufrieden sind.«
    R’shiel lugte umher, fragte sich, wo Hablet sich wohl versteckte – falls er sich versteckt hatte. Möglicherweise hatte er genügend Mut, um dem Zwist entschlossen entgegenzublicken. Immerhin war er Adrinas Vater, und ihr ließ sich auf gar keinen Fall nachsagen, dass sie irgendeine Auseinandersetzung scheute.
    Höflinge, Sklaven und Wächter wichen ihnen aus, während sie den Palast durchquerten. Als sie zum Thronsaal gelangten, widerstand R’shiel der Versuchung, auch dessen Tür aus dem Rahmen zu sprengen. Stattdessen beschränkte sie sich darauf, sie mittels magischer Macht aufzustoßen.
    Den langen, rechteckigen Saal bevölkerten allerlei Leute, die sich furchtsam aneinander klammerten, deren Seide knisterte und deren Juwelen klirrten, während sie voller Grauen die beiden Harshini anstarrten, die mit schwarzen Augen und in sichtlicher Missstimmung durch ihre Mitte strebten.
    Sie blieben mehrere Schritte vor dem Podest stehen, auf dem Hablet saß. Vor Schreck zeichneten sich die Knöchel seiner fest um die Armlehnen des Throns geschlungenen Fäuste weißlich ab. Das war der einzige Beweis seiner Furcht. In seiner Miene stand kein Entsetzen, sondern nichts als hartnäckige Verachtung.
    »Wer bist du?«
    »Ich bin das Dämonenkind.«
    »Nun, mich schert es eigentlich nicht, wer du bist, meine Teure, denn die Beschädigung meines Palastes musst du allemal entgelten.« Missfällig richtete er den majestätischen Blick auf Brakandaran. »Habe ich dir nicht geboten, Fardohnja zu verlassen?«
    »Ich muss vor höheren Mächten als Euch Rechenschaft ablegen, Eure Majestät.«
    »Ich hingegen nicht«, entgegnete Hablet unwirsch. Sein Gebaren erinnerte R’shiel an Adrina, wenn sie die Krallen zeigte.
    »Ihr müsst Euch vor den Göttern verantworten, König Hablet«, warnte R’shiel ihn, hoffte allerdings insgeheim, nicht auf sie bauen zu müssen. Ganz war sie sich nämlich keineswegs sicher, ob die Gottheiten ihr jetziges Vorhaben guthießen.
    »Die Götter lassen mich nicht im Stich.«
    »Mag sein, Eure Majestät, aber sie werden tun, was ich von ihnen wünsche.«
    Für die Dauer etlicher Herzschläge musterte Hablet sie, erwog anscheinend, wie ratsam es sein konnte, jemandem zu trotzen, der die Gelegenheit zur unmittelbaren Verständigung mit den Göttern hatte. Schließlich sanken ihm merklich die Schultern herab, und er wandte sich an den Hauptmann der Palastwache. »Räumt den Saal.«
    »Eure Majestät …?«
    »Den Saal räumen! Allesamt hinaus, und zwar sofort!« Eilends führte der Hauptmann den Befehl des Königs aus. Die ängstlichen Höflinge wieselten davon, die Türflügel schlugen zu, und im Handumdrehen waren R’shiel und Brakandaran mit Hablet allein. »Was willst du?«, fragte Hablet, sobald er die Gewissheit hatte, dass niemand ihnen zuhörte.
    »Ich möchte, dass Ihr Eure Flotte mit Kriegsleuten bemannt und die Segel nach Hythria setzen lasst, Eure Majestät.«
    »Nach Hythria? Vor wenigen Wochen hat dein Freund da mir noch nahegelegt, mich aus Hythria fern zu halten, und nun kommst du mir mit dem Ansinnen, dort einzufallen?«
    »Ihr sollt nicht in Hythria ›einfallen‹, Eure Majestät. Es geht darum, dem belagerten Groenhavn Entsatz zu bringen.«
    »Von welcher Belagerung redest du?«
    »Eure Tochter Adrina ist jetzt Großfürstin von Hythria, und ihre Hauptstadt wird belagert, oder auf jeden Fall wird die Belagerung in vollem Gang sein, wenn Eure Flotte dort eintrifft.«
    »Diese

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