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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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in jedem Fall der zum Großfürsten befähigte Mann.«
    »Zwillinge? Bei allen Göttern, du willst doch wohl nicht andeuten, ich könnte Zwillinge gebären, oder?«
    Damin schmunzelte über ihre entgeisterte Miene. »Kalan und Narvell sind Zwillinge. Auch Lernen war Zwilling, jedoch starb sein Bruder noch im Kindesalter.«
    »Aber hat Lernen dich nicht ausdrücklich zum Thronerben bestimmt? Dann dürfte doch an sich gar kein Anlass für eine Wahl vorhanden sein.«
    »Überwiegend bleibt die Kriegsherren-Vollversammlung eine reine Förmlichkeit. Sie vermittelt den Kriegsherren den Eindruck, mitreden zu dürfen. Gegenwärtig allerdings gibt es ja zwei Thronanwärter.«
    »Wie kann Cyrus allen Ernstes wähnen, er hätte Anspruch auf den Thron, obwohl Lernen längst dich als Nachfolger benannt hat? Ich kann verstehen, dass er die Gelegenheit auszunutzen gedachte, während du dich in Medalon aufhieltest, aber jetzt, da du zurück bist, stünde es ihm gut, Anstand zu zeigen und dir den Weg freizugeben.«
    »Cyrus versteht nichts mit Anstand zu vollbringen, am wenigsten gar, einen Fehlgriff einzuräumen. Nein, er wird kämpfen bis zum bitteren Ende. Er ist zu weit gegangen, um sich nun einen Rückzieher erlauben zu können.«
    »Zu gern würde ich dich begleiten. Ich wüsste Kriegsherr Aarspeer ein paar deutliche Worte zu sagen.«
    »Dann ist es ja eher vorteilhaft, dass du mich nicht begleitest.«
    Adrina lächelte. Die frühere Adrina hätte nun einen harten Gegenstand nach ihm geworfen. »Achte deinerseits sehr darauf, was du sagst, Damin.«
    »Ich lasse mich von ihm nicht aufs Eis locken.«
    »Mir ist es einerlei, ob er dich aufs Eis lockt. Nur lass ihn nicht die Wahl gewinnen.« Damin streckte die Hände nach ihr aus und zog sie sachte vom Hocker. Er umarmte sie und küsste sie, staunte noch immer darüber, wie wundervoll es sich anfühlte, es tun zu dürfen, ohne befürchten zu müssen, dass sie ihm ein Messer zwischen die Rippen rammte. Sie lehnte den Kopf an seine Brust, und er hielt sie umfangen. »Ich sehe es lieber, du kehrst heil und gesund wieder«, fügte sie hinzu. In ihren Augen schimmerten unvergossene Tränen.
    »Ich werde mein Bestes tun, Durchlaucht.« Damin küsste sie ein zweites Mal und schlang einen Arm um ihre Schulter; gemeinsam schlenderten sie zurück in die große Wohnstube seiner Gemächer. Oder vielmehr ihrer Gemächer, denn noch am Tag der Rückkunft in Groenhavn war Adrina umgezogen.
    Am Ausgang wartete Reiterhauptmann Almodavar; er trug seine vollständige Kampfausstattung. »Almodavar, bist du noch nicht fertig zum Aufbruch?«
    »Auch er begleitet mich nicht«, stellte Damin klar. »Er bleibt hier, um den Palast zu schützen.«
    »Aber du brauchst ein Ehren- und Schutzgeleit.«
    »Ich habe eines. Doch es besteht die Möglichkeit, dass Cyrus, wenn sich sein Wille nicht durchsetzen lässt, erneut zum Handeln schreitet, noch ehe wir das Palais der Magier-Gilde verlassen. Ich möchte ungern meinen jüngsten Fehler wiederholen. Almodavar bleibt, um deine Sicherheit zu gewährleisten.«
    »Du benötigst ihn dringender an deiner Seite«, widersprach Adrina, »als ich ihn hier im Palast.«
    »Darüber gibt es keine Verhandlungen, Adrina.« Damin küsste sie auf den Scheitel und ließ von ihr ab. »Wir sehen uns wieder, wenn alles durchgestanden ist.«
    Adrina nickte, gab aber keine Antwort. Almodavar öffnete Damin die Tür, und er trat hinaus in den Flur, ohne sich umzublicken.
    »Damin …!«
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Ja?«
    Flüchtig zögerte sie, klappte den Mund auf, um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch wieder; dann hob sie ratlos die Schultern. »Sei auf der Hut.«
    Damin fragte sich, was sie wohl wirklich zu sagen beabsichtigt hatte. Was es auch gewesen sein mochte, anscheinend hatte sie es sich anders überlegt. Schalkhaft lächelte er und verbeugte sich mit aller Affigkeit eines geschniegelten Höflings. »Ganz wie Euer Liebden befehlen.«
    Sie runzelte die Stirn und wandte sich an Almodavar. »Bring ihn hinaus, Almodavar. Offenbar drückt die Adelskrone seinem Hirn das Blut ab.«
    Da musste sogar Almodavar grinsen, doch hatte das Verziehen seines Gesichts die unglückselige Wirkung, dass er noch stärker als sonst wie ein Unhold aussah. »Da entlang, mein Fürst.«
    Sobald sich Damin aufgerichtet hatte, heftete er den Blick auf Adrina. Sie lächelte ihn an. Ein ehrliches Lächeln war es, ohne jede Verstellung und bar aller Gekünsteltheit. Plötzlich hatte Damin das

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