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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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fühle mich so schwach wie eine neu geborene Katze«, gestand Tarjanian. »Und zudem bin ich völlig ratlos. Was ist denn bloß vorgefallen?«
    »Ich werde es dir so gut es geht erklären, aber der Reihe nach. Wir schlagen in Kürze das Nachtlager auf. Ich weihe dich während der Abendmahlzeit in alles ein.«
    »Wo steckt R’shiel.«
    Denjon zuckte mit den Schultern. »So wie wir, mein Freund, ist sie auf dem Weg nach Hythria. Ach, da fällt mir ein, vor dem Aufbruch hat sie mir für dich diese Botschaft überreicht.« Er griff unter den roten Waffenrock und brachte ein versiegeltes Schreiben zum Vorschein. »Ich soll es dir aushändigen, wenn du aufwachst. Wahrscheinlich enthält es so manche aufschlussreiche Darlegungen.«
    Er überließ das Schreiben Tarjanian, schwang sich zurück aufs Ross und rief, während er im leichten Galopp davonritt, den Befehl, Halt zu machen und das Lager aufzubauen. Voller Neugierde brach Tarjanian das Siegel des Schriftstücks, weil er hoffte, dass der Inhalt einiges Licht in die düsteren Fragen brachte, die seinen Verstand verwirrten. Verschwommen erinnerte er sich an einen Kampf. Er musste geträumt haben, jemand hätte ihm ein Schwert in den Leib gerammt, jedoch wusste er keine Erklärung dafür, weshalb man ihn unter freiem Himmel, umgeben von Hütern, auf einem Karren festgebunden hatte.
    Eindeutig war das Schreiben in R’shiels verhuschter Kritzelschrift verfasst worden.
     
    Tarja, so begann es ohne jede Einleitung, wenn du diese Zeilen liest, bedeutet es, du hast überlebt. Bei dem Bestreben, mir zur Seite zu stehen, bist du sehr schwer verwundet worden, und ich habe mich darum bemüht, dein Leben zu bewahren. Dank meines Harshini-Erbteils ist es mir gelungen, deine Verletzung zu heilen, und den Rest werden die Dämonen bewirken. Brakandaran hat mir versichert, sie fahren aus, sobald du wieder wohlauf bist. Diesen Absatz las Tarjanian zweimal. Er entdeckte darin kaum einen Sinn. Allem Anschein nach war er verwundet worden, und R’shiel hatte ihre magischen Fähigkeiten aufgeboten, um ihn zu heilen. Was die Dämonen damit zu schaffen hatten, verstand er allerdings nicht. Er schüttelte den Kopf und las weiter. Ich bin mit Damin und Adrina nach Hythria aufgebrochen. Es ist mein Wunsch, dass ihre Vermählung zwischen den Völkern des Südens Frieden stiftet, doch um diesen Zweck zu erreichen, muss ich Damin in Hythria Rückhalt gewähren. Zudem mag es sich ergeben, dass ich dort Nutzreiches für meine Zukunft erfahre. Ich erkläre dir in allen Einzelheiten, warum die Reise nach Hythria so hoch bedeutsam ist, sobald wir uns wieder sehen. Bei den Gründerinnen, wie ist es mir zuwider, das Dämonenkind zu sein! Ich wollte, es wäre mir vergönnt gewesen, bei Dir zu bleiben … Brakandaran habe ich nach Fardohnja entsandt, auf dass er König Hablet mitteilt, dass seine Tochter jetzt die künftige Großfürstin von Hythria ist. Möglicherweise schlägt er sich dann die Absicht, im kommenden Frühjahr durch Medalon nach Hythria vorzudringen, aus dem Kopf. Tarjanian schmunzelte. Damin und Adrina hatten geheiratet. Er fragte sich, was R’shiel dem Paar angedroht haben mochte, um es zu einem solchen Schritt zu veranlassen. Überdies solltest du wissen, dass ich an jenem Morgen, nachdem du mir hilfreich zur Seite gestanden warst, den karischen Kronprinzen und Herzog Terbolt getötet habe; deshalb ist wohl mit aller Berechtigung zu unterstellen, dass sie jetzt noch stärker auf meinen Kopf erpicht sind. Unser aller Wiedertreffen soll in Krakandar stattfinden. Auf Damins Seite der Grenze kannst du Pläne zur Befreiung Medalons schmieden. Die tausendköpfige Legion, die dir gegenwärtig zur Verfügung steht, bedeutet für die Karier lediglich ein gelindes Ärgernis, aber mit hythrischem Beistand können wir die karischen Schurken für den Überfall auf Medalon zur Rechenschaft ziehen. Denjon ist unser Freund, doch sei auf der Hut vor Linst .
R’shiel
     
    R’shiel hatte Kariens Kronprinz getötet? Hatte sie denn seit ihrer Zeit bei den medalonischen Rebellen nichts gelernt? Tarjanian las den gesamten Brief ein zweites Mal und wünschte sich inständig, er könne sich an irgendwelche Ereignisse der vergangenen Wochen entsinnen. Doch seine Erinnerungen fanden in genau dem Augenblick, als er im Kampf zusammengebrochen war, ein schlagartiges Ende, und die gesamte Zwischenzeit bis zu seinem Aufwachen bestand aus nichts als einem schwarzen, leeren Abgrund.
     
    Während sie am Abend rings um

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