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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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einmal seine Gattin.«
    »Darauf kommt es mir nicht an.«
    »Genau darauf kommt es an.«
    »R’shiel, begreifst du nicht, was geschieht, wenn ich ihn einweihe? Als Erstes teilt er mir so viele Leibwächter zu, dass ich in ihrer Mitte nicht mehr die Umgebung sehen kann. Zweitens sperrt er mich ›zu meinem Schutz‹ irgendwo ein, damit das Kind in keine Gefahr gerät. Drittens stolziert er von da an umher wie ein Gockel, weil er seine Manneskraft hat unter Beweis stellen können.«
    R’shiel lachte. »Und was schwebt Euch anderes vor, Adrina? Möchtet Ihr vorspiegeln, es wäre überhaupt nichts los, bis Euer Bauch so dick ist wie ein Kürbis?«
    »Bislang ist mir völlig unklar, was ich tun soll …« Adrina verstummte mitten im Satz, als Mikel ganz leise zur Tür hereinhuschte.
    »Was gibt’s, Mikel?«, fragte R’shiel, die das beklommene Gebaren des Jungen wunderte.
    »Der Großfürst bittet Euch in den Palastsaal, edle Herrin. Und auch Euch, Eure Hoheit.«
    »Der Großfürst?«, vergewisserte Adrina sich befremdet. »Du willst sagen, Großfürst Lernen weilt hier im Palast?«
    »Nein, Eure Hoheit, ich spreche von Eurem Gemahl. Er hat mich geschickt. Aus Groenhavn ist die Nachricht eingetroffen, dass Großfürst Lernen verstorben ist.«
    Einen Ausdruck der Betroffenheit in den Augen, heftete Adrina den Blick auf R’shiel. »Lang lebe Großfürst Damin«, sagte R’shiel halblaut.
15
    »Von da aus müssen wir den Weg fortsetzen, doch sind die Landstraßen noch immer nicht frei«, stellte Tarjanian fest; er beugte sich über die Landkarte, die Denjon im kalten, klammen Kellergewölbe des Rhönthaler Gasthofs auf einem Tisch ausgelegt hatte.
    »Den Weg fortsetzen?«, wiederholte Hauptmann Linst patzig und verschob die Laterne, um die Karte besser lesen zu können. »Wir sind doch gerade erst angelangt.« Weil die Belüftung schlecht war und etliche Leute sich im Keller drängten, qualmte die Laterne in der übelsten Weise. Verkniffen zwinkerte Tarjanian durch den beißenden Rauch und warf dem anderen Hüter-Hauptmann einen missfälligen Blick zu.
    »Schaut einmal hinaus, Linst. Rechnen wir Eure Legion, die Kameraden, die in Testra zu uns gestoßen sind, sowie jene Krieger, die ich von der Nordgrenze mitgebracht habe, flugs zusammen, so zählen wir gut und gern um die zweitausend Mann. Wir sind zu auffällig und leicht auffindbar. Mit einem Teil der Leute können wir die hythrische Grenze überqueren, gewiss, aber den Rest müssen wir aufteilen, und zwar in Trupps von höchstens zwanzig Männern. Alle müssen sich nur nach dem Befehl richten, nach Hythria zu gelangen, ansonsten jedoch auf eigene Faust handeln. Bei Krakandar wollen wir uns wieder sammeln. Damin wird es womöglich zu schätzen wissen, dass wir nicht über die Grenze strömen wie ein Heer, das zum Angriff übergeht. Und es gilt unbedingt etwas zu unternehmen, damit die Karier nicht über den Fluss setzen können.«
    »In kleinen Trupps sollen wir die Männer des Weges schicken?«, meinte Feldhauptmann Denjon. »Wie wollen wir dann Ordnung und Disziplin aufrechterhalten?«
    »Darum scheren wir uns nicht, sondern bauen auf die Ausbildung, die den Männern zuteil geworden ist.«
    »Und wie sichern wir die Versorgung?«
    »Wir geben aus, was verfügbar ist, im Übrigen sind sie auf sich selbst gestellt. Es wird dich überraschen, wie hilfsbereit sich die Bevölkerung verhält, wenn jemand ihr Zutrauen genießt.«
    »Ist das die Art und Weise, wie Ihr die Rebellion durchgestanden habt?«, fragte Linst. In seinem Tonfall schwang ein gewisser Vorwurf mit, der Tarjanian noch tiefer verdross.
    Er nickte. »Aus eben diesem Grund ist das Hüter-Heer ihrer nie Herr geworden. Jede Rotte hat allein gehandelt, sie wusste nicht, wo die anderen Rotten waren, was sie taten oder wer ihnen angehörte. So glich die Rebellion einer Schlange mit hundert Köpfen. Schlug man einen Kopf ab, konnten die verbliebenen Häupter die Tätigkeit fortführen. Nahm man jemanden gefangen, konnte er niemanden außer den Mitgliedern der eigenen Rotte verraten.«
    »Kein Hüter fällt jemals seinen Kameraden in den Rücken«, behauptete Linst.
    »Unter der Folter kann jeder Mensch schwach werden. Der Kniff besteht darin, das Wissen des Einzelnen möglichst gering zu halten, um die Gesamtheit zu schützen.«
    »Nach wie vor bin ich der Auffassung, wir sollten uns zum Kampf stellen. All dies Davonschleichen, das Ausweichen nach Hythria … Es hat den Ruch der Ehrlosigkeit.«
    »Offen zum

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