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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Galopp kehrte er zurück zu seinen Männern. Im Hintergrund flackerte und waberte die Schutzglocke flüchtig grell auf, als leuchtete sie von zahllosen Sternchen, dann erlosch sie mit einem Schlag, als die Harshini der Erschöpfung erlagen.
    »Das war knapp«, murmelte Narvell.
    »Wir nehmen ihn uns noch gründlich vor, Bruder«, verhieß Damin in zornigem Tonfall.
    »Ganz gewiss«, meinte Rogan Bärtatz. »Und je schmerzvoller es für ihn wird, um so lehrreicher wird es ihm sein.«
    Ungnädig musterte R’shiel die drei Haudegen. »Ihr seid allesamt gleichermaßen schlimme Kerle«, schnauzte sie, ehe sie ihr Ross wendete und den Weg zur Magier-Gilde fortsetzte, wo sie die Antworten zu finden hoffte, die sie so dringend benötigte.
21
    In bitterer Kälte preschten Tarjanian Tenragan und seine auserlesene Begleitung gen Norden, so schnell sie die Tiere antreiben konnten, ohne dass sie zusammenbrachen. Schnell legte die kleine Schar die gleiche Strecke wie schon einige Wochen zuvor zurück, hielt sich unterwegs nah am Gläsernen Fluss und lagerte des Nachts in meist unzulänglichen Unterschlüpfen, die sich gerade finden ließen. Das Glück blieb ihr treu, bis sie sich nur noch einen Tagesritt südlich von Hirschgrunden befanden, wo ein furchtbares Unwetter sie überraschte. Als sie ein anscheinend verlassenes Bootshaus erspähten, an dem ein kurzer Anlegesteg wacklig hinaus in die wild rauschenden Fluten ragte, fassten sie den Vorsatz, dort Schutz zu suchen.
    Auch auf die zweite Überraschung des Tages, die sie dort erwartete, war Tarjanian vollständig unvorbereitet. In dem Bootshaus verbargen sich bereits zwei Dutzend Fardohnjer, der Überrest von Adrinas Leibgarde, die sich zur gleichen Zeit wie das Hüter-Heer und seine hythrischen Verbündeten von der medalonischen Nordgrenze zurückgezogen hatte. Schon vor Wochen also hatte Damin ihnen Verpflegung und Landkarten ausgehändigt, damit sie nach Fardohnja heimkehren könnten. Was sie jetzt noch so hoch im Norden trieben, obwohl sie eigentlich fast in der Heimat sein müssten, stellte Tarjanian vor ein Rätsel.
    Den Grund von ihnen zu erfahren, erwies sich als umständlich, weil kein Fardohnjer Medalonisch sprach und unter Tarjanians Begleitern niemand bessere als beiläufige Kenntnisse des Fardohnjischen besaß. Zu guter Letzt verständigte man sich auf Karisch, da sich zeigte, dass die Fardohnjer es beherrschten und es auch unter den Medalonern Kenner des Karischen gab.
    Lanzenreiter Filip, der Bursche, der an der Nordgrenze im Namen der Leibwache vor Damin die Waffen niedergelegt hatte, erzählte das spätere Los der Überlebenden. Gemäß Damins Rat hatten sie den Weg nach Hirschgrunden und zur dortigen Fähre eingeschlagen, jedoch die Ortschaft vollgestopft mit Flüchtlingen vorgefunden. Nicht nur war es ihnen unmöglich gewesen, sich im Ort mit irgendjemandem ins Einvernehmen zu setzen; zudem hatte ihr Aufkreuzen die übelsten Scherereien nach sich gezogen, weil man sie mit Kariern verwechselte.
    Die Klarstellung, dass sie keine Karier waren, sondern Fardohnjer, hatte wenig abgeholfen. Das Volk war gewaltsam gegen sie vorgegangen, und um als kleines Häuflein im Aufruhr der Bevölkerung nicht vollends unterzugehen, hatten sich die Fardohnjer schlicht und einfach den Weg aus Hirschgrunden freikämpfen müssen. Seither versteckten sich Filip und seine Getreuen in dem Bootshaus, um die Genesung der Verletzten abzuwarten; sie beabsichtigten, anschließend südwärts nach Testra zu ziehen und dort zu versuchen, den Fluss zu überqueren. Drei Fardohnjer hatten die Auseinandersetzungen in Hirschgrunden das Leben gekostet.
    Tarjanian erteilte den Männern die Erlaubnis, mit dem, was sich an trockenem Brennstoff finden ließ, ein Feuerchen zu entfachen, weil er die Überzeugung hegte, dass das schlechte Wetter sie hinlänglich vor zufälliger Entdeckung schützte. Das Feuer hob die Stimmung der Leute beträchtlich. Selbst die Fardohnjer fassten ein wenig Mut. Um die Glut geschart, erörterten Tarjanians Begleiter die Lage und stellten Mutmaßungen über die Absichten ihres Hauptmanns an, während die Fardohnjer halblaute Gespräche unter sich führten.
    Am kleinen Fenster des Bootshauses blickte Tarjanian auf die dunklen Wasser des Flusses hinaus, ohne sich daran zu stören, dass ihm Regen ins Gesicht spritzte. Trotz des Gewitters hörte er das leise Stimmenraunen der Unterhaltungen und war sich darüber im Klaren, dass er rasch entscheiden musste, was aus den

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