Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
selbstsichere und mächtige Hochinquisitor, erwiderte den Blick nicht, sondern senkte seinen Kopf.
„Es tut mir leid...“ sagte Cochrane mit leiser Stimme.
„Was tut dir leid?“ hakte Setp nach.
Einen Augenblick später wusste Setp was Cochrane leid tat. Vollkommen unerwartet wurde Setp zusammen mit den anderen Magiern von einem gigantischen Sto ß erfasst und fort geschleudert. Es fühlte sich an wie ein Luftstoß, doch Setp erkannte sofort dass es sich um keinen solchen handelte. Es handelte sich um einen kinetischen Schlag, um etwas, dass gemeinhin als Telekinese bezeichnet wurde.
Setp flog mehrere Meter durch die Luft, rammte mindestens zwei hinter ihm stehende Magier bevor er auf dem Boden aufschlug, rollte sich routinemä ßig ab und sprang wieder auf.
Noch während sich Setp aufrichtete rasten seine Gedanken. Cochrane war ein unglaublich mächtiger Hochinquisitor, mindestens auf demselben Level wie Setp selbst, doch es war nie festgestellt worden, dass Cochrane Telekinese beherrschte. Was bedeutete das? Und wieso wandte sich der Hochinquisitor nun gegen sie?
Setp riss ebenfalls in Routine seine Arme nach oben und bereitete einen Blitz vor, als er den vollkommen alleine knienden Cochrane erblickte und für einen Moment aus Schock handlungsunfähig war.
Der ehemalige Hochinquisitor sah Cochrane, der in einer Hand eine Art Dolch hielt und mit diesem einen tiefen Schnitt in seine linken Oberarm ritzte. Setp, der es als einziger geschafft hatte sich bereits wieder aufzurichten, sah dem Schauspiel gebannt und bewegungslos zu. Er war lange Zeit mit Cochrane bekannt gewesen, doch er hatte keine Ahnung gehabt dass der Hochinquisitor derartige Geheimnisse gehabt hatte.
Als das Blut des Hochinquisitors zu Boden tropfte veränderte sich die Luft im Raum. Es war, als würde die Gravitation zunehmen, ja als würde die Luft im Raum dichter werden und die Magier gegen den Boden drücken.
Setp hatte bereits zuvor einmal ein derartiges Phänomen gesehen, und er wusste, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte.
„Blutmagie!“ schrie Setp entsetzt und entfesselte einen seiner Blitze. Setp vernahm nicht das Geräusch des Donners das sein Blitz auslöste, sondern sah lediglich was geschah. Wie schon beim Dämon zuvor sauste der Blitz nach vorne , wurde jedoch nur wenige Zentimeter vor seinem Ziel von etwas Unsichtbarem aufgehalten und verpuffte spurlos. Nicht nur beherrschte Cochrane Telekinese, nein, er hatte die Anwendung sogar derart gemeistert, dass er auf dem Niveau eines Dämons damit umging.
Setp war vollkommen konzentriert auf Cochrane und hatte alles andere ausgeblendet. Die Sinne des ehemaligen Hochinquisitors arbeiteten mit übermenschlicher Präzision, und so hörte Setp die letzten Worte Cochranes.
„Nathan gehört mir!“
Und dann presste Cochrane seine Handflächen auf das Blut , das auf den Boden getropft war, und wirkte einen Blutzauber.
Für einen Augenblick sah es so aus als würde die Luft um Cochrane herum gedreht und gezerrt und gar aufgerissen werden. Es schien, als würde eine Kraft versuchen den Raum selbst aufzureißen. Und einen Bruchteil später war das Gefühl verschwunden, ebenso wie der Druck der auf dem Raum gelegen war, gemeinsam mit Hochinquisitor Ian Cochrane.
Der Magier war einfach verschwunden und es gab keine Spur mehr über dessen Verbleib.
Setp sah sich um und erkannte panisch flüchtende Magier und Inquisitoren, die das ganze Chaos in Ordnung zu bringen und die Magier zu beruhigen versuchten. Ein Angriff von Vampiren, ein Dämon und ein Hochinquisitor der Blutmagie anwandte...das waren zu viele Ereignisse an einem einzigen Tag um Zufall zu sein.
Der ehemalige Hochinquisitor wusste, dass er gebraucht wurde um die Massen zu beruhigen, doch ebenso wurde er gebraucht um das seltsame Sammelsurium um Bloody Mary herum zu vernichten. Setp zögerte einen Moment und dachte nach.
„Hochinquisitor?“
„Jönsson?“
„Was sollen wir tun?“
Setp sah den Mann der auf ihn zugeeilt war an und benötigte noch einen Moment bevor er antwortete. „Wir brechen sofort auf!“
32
Ungläubig sah ich dem Schauspiel dass sich mir bot zu. Ich hatte mein gesamtes Erwachsenenleben in dem Glauben verbracht, dass ich der einzige Halbdämon, ein Sohn eines Dämons, war, zumindest der einzige der überlebt hatte. Und nun, dort vor mir, stand ganz offensichtlich eine Halbdämonin.
Ich war so lange alleine gewesen, alleine unter Fremden, alleine unter Feinden, alleine in einer Welt die von
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