Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
verschränkte die Arme vor der Brust. „Alles. Ausnahmslos alles!“
Und so begann ich zu erzählen. Ich erzählte dem Hochinquisitor von dem Funkeln einer Aura, das ich vernommen hatte, von dem Zusammentreffen mit dem Vampir, von dem Intermezzo auf der Herrentoilette, in welchem ich Bekanntschaft mit dem sogenannten Licht der Alten gemacht hatte, von den Morden auf der Tanzfläche, von der Dunkelheit, vom Tod Susannes, und von dem Moment, in dem der Vampir mich zu Boden gedrückt und sich in meinen Hals verbissen hatte.
„Und was geschah dann?“ hakte der Inquisitor nach, der bisher absolut still zugehört hatte , sich nun aber voller Interesse vor beugte und seine Hände wie zum Gebet ineinander faltete.
„ Dann wurde ich ohnmächtig“ antwortete ich wahrheitsgemäß.
Der Hochinquisitor zog eine Augenbraue nach oben und musterte mich. „Du wurdest ohnmächtig? Und was dann?“
Ich sog tief Luft ein und erinnerte mich an meine Cola Dose auf dem Tisch. Ich griff danach und nahm einen Schluck. Das Erzählen hatte dafür gesorgt, dass mein Mund ganz ausgetrocknet war. Der Umstand, dass ich während des Erzählens den Tränen nahe gewesen war, hatte dem nicht entgegen wirken können.
„ Dann bin ich hier erwacht, nebenan in meinem Bett!“ antwortete ich, erneut wahrheitsgemäß.
„Du bist einfach aufgewacht?“
„Ja!“
Zu meiner Überraschung zweifelte der Inquisitor meine Worte nicht an, sondern fragte nach Details. „Was hattest du an?“
„Ich trug die Kleidung, die ich im Club angehabt hatte, inklusive meiner Schuhe.“
„Du bist mit deinen Schuhen im Bett aufgewacht?“ hakte der Hochinquisitor nach.
„Ja!“ bestätigte ich.
„In meiner Jugend nan nten wir das eine Lederallergie“ warf der
Hochinquisitor in den Raum. Ich brauchte einen Moment um den Sinn der Worte zu verstehen. Hatte Juliano Setp gerade einen Witz gemacht? Bevor ich mich länger mit diesem Gedanken befassen konnte stellte Juliano mir eine andere Frage.
„Wie sah deine Kleidung aus?“
Ohne zu zögern antwortete ich. „Sie wies deutliche Kampfspuren auf. Ich bin sofort aufgesprungen und ins Bad gelaufen, wo ich dann diese fand.“ Ich zeigte auf die kleinen Einstiche in meinem Hals, welche die Hauer des Vampirs hinterlassen hatten.
„Und deine Freundin?“ fragte Juliano.
„Tot!“
„Woher wei ßt du das?“
„Ich habe es gehört!“
„Und wenn er sie gewandelt hat?“
Bam , diese Worte trafen mich wie ein Hieb in den Magen. Was, wenn der Vampir Susanne gewandelt hatte, zu Einer der seinen gemacht hatte? Ich war zu Susannes Wohnung gegangen ohne jemanden vorzufinden, noch nicht einmal ihre mit ihr gemeinsam wohnende Zwillingsschwester Sabine, ich war zur natürlich schon lange abgesperrten Disco gegangen, doch ich hatte nie einen Leichnam von Susanne gesehen. Bei diesem Gedanken fiel mir auf, dass sich auch nie die Polizei bei mir hatte blicken lassen. Aber warum bloß? Außer natürlich, es gab keine Verbindung zwischen mir und den Geschehnissen in dem Club , was zum Beispiel der Fall hätte sein können, wenn es keine Leiche von meiner Freundin gab, die Polizei keine Verbindung zwischen Susanne und dem Fantasia hatte ziehen können.
Juliano Setp hatte offensichtlich meine Gedanken in meinem Gesicht lesen können. „Daran hattest du noch gar nicht gedacht oder?“
„N...Nein.“ stammelte ich und begann am ganzen Körper zu zittern. Wenn der Vampir meine Freundin gewandelt hatte...dann hätte sie ihm den Weg zu meiner Wohnung zeigen können...um mich warum auch immer hierher zu bringen und in mein Bett zu legen. „Mein Gott!“ Das war Wahnsinn. Dieses Monster durfte Susanne nicht gewandelt haben, er durfte einfach nicht!
„Ich frage dich noch einmal , Nathan“ unterbrach Juliano meine Gedanken. „Ist das alles, was passiert ist?“
Mit Tränen in den Augen, die ich mir einfach nicht mehr verkneifen konnte, sah ich den Hochinquisitor an. „Das ist alles!“
„Ich weiß, dass das alles sehr schwierig für dich ist“ begann der Hochinquisitor auf einmal auf eine unerwartet einfühlsame Art und Weise, „aber hast du eine Ahnung, was der Vampir meinte, als er sagte, dass die Zeit der Magier um sei und wir es noch nicht einmal wüssten?“
Ich sah den Hochinquisitor an und verstand die Frage zuerst nicht. Dann antwortete ich. „Ich habe keine Ahnung, aber in Anbetracht der Macht des Vampirs denke ich, dass er sich einfach überlegen fühlt!“
„Und zurecht!“ sagte Juliano und stand
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