Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
er überlebt?“ fragte der Hochinquisitor.
„Wie ich Ihnen schon berichtet habe“, begann Daniel, „kämpfte Nathan gegen den Vampir und stellte dabei fest, dass der Vampir sowohl gegen Feuer immun war, als auch eine Art Dunkelheit beschwören konnte, eine Dunkelheit, die in den Legenden das Licht der Alten genannt wird.“
„Das hast du bereits erzählt!“ sagte der Hochinquisitor. „Und das sind Informationen die Schlimmes erahnen lassen . Aber wie hat er überlebt, obwohl der Vampir ihn schon gebissen hatte? Wie konnte er sich von dem Biss eines derart mächtigen Vampirs befreien?“
„Wie ich es schon sagte, Juliano, er weiß es nicht!“
„Blödsinn!“ begann Juliano Setp deutlich erregt zu sprechen. „Und er ist einfach in seinem Bett aufgewacht? Wer soll das glauben? Nathan Jakobs müsste tot sein! Wieso ist er es nicht?“
Überrascht von der Erregung des Hochinquisitors zögerte Daniel mit seiner Antwort. Und er zögerte etwas zu lange.
„Was ist so besonders an diesem Kerl?“ hakte der Hochinquisitor nach. „Irgendetwas stimmt nicht mit Jakobs und ich will wissen was es ist!“
Oha, der Hochinquisitor hatte offenbar Lunte gerochen. Es war ein gut gehütetes Geheimnis, dass der Vater von Nathan ein Dämon war. Ein Geheimnis war es deswegen, weil man in der Inquisition davon ausging, dass ein Dämon nichts Gutes in die Welt bringen konnte, und alles, aber auch alles was ein Dämon tat bösartig war und vernichtet werden musste. Und das galt auch für die Kinder von Dämonen.
Würde der Hochinquisitor herausfinden, dass Nathan ein halber Dämon war, so würde Nathan nicht mehr lange zu leben haben.
Daniel mochte der Inquisition geholfen haben Nathan in Gewahrsam zu nehmen, doch das war nur zu seinem eigenen Schutz. Es war durchaus davon auszugehen, dass der Vampir noch einmal versuchen würde Nathan auszusaugen. Und nachdem Nathan ganz klar vorgehabt hatte Jagd auf den Vampir zu machen, und zwar ohne die Inquisition, wäre das Risiko zu groß, dass es zu einer weiteren Begegnung zwischen dem Vampir und Nathan gekommen wäre.
Nathan hatte Daniels Verhalten als Verrat aufgefasst, doch das war es nicht gewesen. Niemals würde Daniel seinen Freund verraten. Es war alles nur zum Besten Nathans gewesen. Und natürlich würde Daniel nicht im Traum einfallen irgendwem etwas von Nathans Vater zu erzählen.
„Was meinen sie?“ fragte Daniel vollkommen unschuldig.
Der Hochinquisitor musterte ihn. „Spiel keine Spielchen mit mir, Junge!“ drohte er. „Ich kann förmlich riechen, dass ihr zwei etwas verheimlicht!“
Oh je, dachte sich Daniel. Der Hochinquisitor hatte tatsächlich e inen Verdacht. Er musste irgendetwas unternehmen, bevor Juliano noch auf die richtige Fährte kam.
„Wenn sie wollen kann ich sofort aufbrechen und mich noch einmal mit Nathan unterhalten“ bot Daniel an. „Er ist sicher bereit sich mit mir zu unterhalten!“
Ohne auf diesen Vorschlag einzugehen drohte der Hochinquisitor Daniel und setzte dabei eine äußerst bedrohliche Miene auf. „Das ist deine letzte Chance, Daniel, was verschweigst du mir?“
Schockiert hob Daniel seine Arme und präsentierte dem Hochinquisitor seine leeren Handflächen. „Ich verschweige gar nichts!“ sagte er so überzeugend wie er nur konnte.
Für einige Momente blieb der Hochinquisitor still und starrte Daniel einfach nur an. Dann ließ er einen seltsamen Laut, nicht unähnlich einem Grunzen, vernehmen und wandte sich ab. „Ich rate dir dafür zu sorgen, dass deinem Partner nichts passiert!“
Mit diesen Worten begann Juliano loszugehen und sich von Daniel zu entfernen. „Soll ich noch einmal mit Nathan reden?“ rief Daniel dem Hochinquisitor nach.
Unerwarteterweise blieb der Hochinquisitor stehen und wandte seinen Kopf leicht nach links, sodass er gerade so aus dem Augenwinkel in der Lage war Daniel zu sehen. „Das mache ich dann wohl besser selbst!“
6
Ich war außer mir vor Wut, ja, einem Tobsuchtanfall nicht mehr fern. Die Inquisition hatte es tatsächlich gewagt, mich in meine eigene Wohnung einzusperren. Und zu allem Überfluss hatte Daniel mich verraten! Er hatte mich der Inquisition ausgeliefert! Das würde ich ihm vermutlich nie verzeihen können. Was hatte er noch getan? Hatte er mein Geheimnis an die Inquisition weiter gegeben? Waren sie deshalb zu viert erschienen um mich zu verhaften? Planten sie nun wie sie mich töten würden?
Vermutlich musste man der Inquisition wenigstens zugutehalten, dass sie mich
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