Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
zuzubeißen, doch dazu kam er nicht.
Daniel konnte den Luftzug spüren der an ihm vorbei zog. Es handelte sich um einen Luftsto ß von einer Stärke, wie Daniel es noch niemals gespürt hatte. Dimitri wurde von dem Stoß erfasst und mit unglaublicher Wucht davon geschleudert. Als nächstes schrie der Vampir der Daniel festhielt etwas, und mit einem Mal löste sich der Griff um Daniel und er war wieder frei. Keuchend sank er zu Boden und fasste sich an den Hals. Der Vampir war nicht dazu gekommen, ihn zu beißen. Jawohl, der Vampir hatte ihn nicht gebissen! Und Daniel lebte noch! Doch wie war das möglich? Wie hatte ein Luftstoß den Vampir davon schleudern können, er war doch immun gegen Luftstöße, oder nicht? Und wer hatte den Luftstoß gewirkt?
„Alles in Ordnung bei dir?“ ertönte eine Stimme über Daniel, die der Magier nicht sofort zuordnen konnte.
Langsam stemmte sich Daniel hoch, ohne jedoch vollkommen aufzustehen. Noch während er sich aufrichtete sah er nach oben und erkannte die Gestalt, die nun neben ihm stand. Es handelte sich um den Meister seines Freundes Nathan, es handelte sich um Ian Cochrane, einen Magier der achten Stufe und damit bedeutend mächtiger als Daniel.
Ian hielt Daniel eine Hand hin, die dieser dankbar ergriff, und sich von dem Meister hochziehen lie ß.
„Ich dachte mir, du könntest vielleicht etwas Hilfe gebrauchen!“ sagte Ian und lächelte Daniel vollkommen ungezwungen an.
Ohne auf das einzugehen antwortete Daniel: „Sie sind immun gegen Luft, Feuer, und können auch durch Pfählen nicht getötet werden!“
„Ist das so?“ hakte Cochrane nach, scheinbar ohne an einer weiteren Antwort interessiert zu sein.
„Kannst du noch kämpfen?“
Daniel stie ß Luft aus und sah den Mentor Nathans an. „Ich bin froh, dass ich noch stehen kann!“
Das gefiel dem Mentor scheinbar nicht, denn sein Gesicht zeigte kurz einen Ausdruck der Enttäuschung.
„Mach dich bereit, sie kommen!“
Daniel zögerte nicht länger sondern richtete sich vollends auf, um sich der vermeintlichen Bedrohung zuzuwenden, der Richtung, in die der Vampir von dem Luftstoß geworfen worden war.
Doch was Daniel sah, verängstigte ihn. Er sah in eine tiefschwarze Dunkelheit, die auf die Magier zukam und sie schon sehr bald einhüllen würde.
„Das ist also das Licht der Alten!“ stellte Cochrane fest und betrachtete die künstliche und absolute Dunkelheit interessiert.
„Er kann überall sein!“ sagte Daniel fast schon panisch, wurde jedoch sofort von dem Mentor beruhigt.
„Oh, ich wei ß ganz genau wo sie sind!“
Ungläubig starrte Daniel den Mentor an. Wusste er wirklich wo die Vampire waren oder tat er nur so? Wusste Ian Cochrane womit er es hier zu tun hatte?
„Stell dich hinter mich!“ befahl Cochrane und baute sich halb vor Daniel stehend auf. Der Magier der fünften Stufe kam der Aufforderung nach und stellte sich einen Meter hinter dem Mentor auf.
„Was jetzt?“
„Abwarten!“ erwiderte Cochrane mit einer eisigen Stimme. Der Magier war offensichtlich äußerst konzentriert und schien auf irgendetwas zu warten.
Bedrohlich kam die Dunkelheit näher, doch Cochrane beachtete sie gar nicht.
Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, sprang links aus der Dunkelheit, nur noch drei Meter von Cochrane entfernt, der ehemalige Partner Daniels hervor, direkt auf Cochrane zu. Ohne sich in irgendeiner Form zu bewegen, wirkte der Mentor einen Zauber und entfesselte einen Luftstoß, der den Vampir zurück in die Dunkelheit fliegen ließ.
Daniel war total verblüfft. Cochrane hatte sich keinen Millimeter bewegt. Ein normaler Magier musste seine Arme oder Beine einsetzen um starke Luftzauber zu wirken, quasi um sie überhaupt erst initiieren zu können. Doch Cochrane hatte dies nicht nötig. Ohne sich zu bewegen entfesselte er Luftzauber, die deutlich stärker als Daniels waren. Tatsächlich flammte in Daniel wieder ein Keim der Hoffnung auf, dass er diese Nacht überleben würde. Vielleicht war Cochrane stark genug für den Vampir. Doch würde er sich auch zur Wehr setzen können, wenn sie von der Dunkelheit eingehüllt wären?
„Die Dunkelheit...“ begann Daniel wurde jedoch jäh von Cochrane unterbrochen. „Still!“
Und so, ganz still, verschluckte die Dunkelheit zuerst Cochrane und dann auch Daniel. Nun stand der Magier also wieder inmitten dieser ungewöhnlichen Dunkelheit und konnte nichts mehr sehen. Er wusste nicht einmal mehr, ob der Magier der ihm zu Hilfe gekommen war, denn
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