Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
dahinter die dunkle Aura des weiblichen Vampirs. Die S-Bahn begann zu bremsen und blieb langsam stehen. Als die Türen aufglitten fing Jakobs sich wieder zu bewegen an und sprang auf die
offene Tür zu, hinaus. Alfonso hatte dies bereits kommen sehen und reagierte. Auch er sprang aus der S-Bahn, ging jedoch nicht sofort weiter sondern suchte nach Jakobs.
Er entdeckte ihn schnell. Der junge Magier sah in den Wagen in dem sich der Vampir befand, oder befunden hatte. Augenscheinlich war der Vampir nicht mehr da, denn Jakobs sah sich hektisch um, nur um dann durch eine Menschenmenge zu drängen, auf eine Treppe zu einer Überführung hin.
Sich vorsichtig aber forsch bewegend machte sich Alfonso auf, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Mit schnellen Schritten erreichte er die Treppe und bestieg sie.
Wie auch Jakobs wandte er sich nach rechts und folgte dem sprintenden Magier über die Überführung auf eine Straße. Alfonso blieb stehen, drückte sich etwas gegen eine dunkle Ecke und beobachtete, wie es zu einem Treffen mit dem Magier und seiner ehemaligen Freundin kam.
Der Magier war offensichtlich noch wesentlich dümmer als Alfonso angenommen hatte, denn er warf sich nach vorne und umarmte den Vampir, ja drückte ihren Kopf an seine Schulter.
Wenn der Vampir es gewollt hätte, dann hätte er den Magier in dieser Situation problemlos töten können, doch stattdessen stieß der Vampir den Magier einfach nur zurück.
Alfonso konnte nicht hören was nun gesprochen wurde, doch er ahnte es. Dieser Vampir war bestimmt geschickt worden um Jakobs in eine Falle zu locken, doch nur um vorher noch mit dessen Emotionen zu spielen.
Der Vampirmeister war wahrlich eine Bestie die es verdient hatte ausgelöscht zu werden.
Alfonso mochte Jakobs nur mit einer gewissen Herablassung sehen können, doch er wusste sehr wohl, dass hier mit den tiefsten Emotionen eines Menschen gespielt wurde, so als wären diese Emotionen nichts wert. Und auch wenn der Inquisitor sich den Menschen als überlegen betrachtete, auch er war nicht frei von Emotionen und kannte demnach ihre Macht. Oh ja, Jakobs war ein emotionaler Dummkopf, doch was der Vampirmeister ihm hier antat, das hatte er nicht verdient.
Es passierte wieder etwas! Die Vampirin hielt dem Magier eine offene Hand hin, die dieser nach kurzem Zögern ergriff. Daraufhin wandte sich die Vampirin ab und zog den Magier hinter sich her. Offensichtlich würde sie den Magier nun zu ihrem Meister bringen. Na das war doch etwas, das Alfonso auf keinen Fall verpassen wollte.
Der Inquisitor lie ß den Vampir und den Magier voraus gehen und folgte in einem Abstand von zweihundert Metern.
Es vergingen einige Minuten, in denen nichts weiter geschah, als dass der Vampir und der Magier durch Berlin wanderten. Die beiden schienen nicht zu sprechen, aber was hätten sie auch zu besprechen gehabt?
Vollkommen unerwartet scherte der Vampir auf einmal aus und verließ die Straße. Dabei zog er Jakobs hinter sich her. Vorsichtig folgte Alfonso, bis er an die Ecke kam, an der die beiden abgebogen waren.
So umsichtig wie er nur konnte linste der Inquisitor um die Ecke und erkannte einen verwahrlost wirkenden Hof, über den sich die beiden hinweg bewegt hatten und nun am Anfang einer Gasse stehen geblieben waren. Der Vampir hatte Jakobs losgelassen und zog eine Tür auf, die Alfonso zuerst gar nicht bemerkt hatte.
Der Magier schien zu zögern, doch nach einem kurzen Augenblick verschwanden der Vampir und der Magier in der Tür.
„Das ist also dein Versteck?“ fragte der Inquisitor sich selbst und warf einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr.
Wo blieben blo ß Pedro und Marcel? Es würde vermutlich bald brenzlig werden, er brauchte die beiden, und er brauchte sie sofort!
Wie das Leben so spielt, auch ganz ohne Magie, spürte Alfonso auf einmal wie ein stumpfer Gegenstand gegen seinen Rücken geschoben wurde.
„Du wirst unvorsichtig!“ ertönte eine hämische Stimme von hinten.
Zuerst war Alfonso geschockt gewesen. War er in eine Falle gelaufen? Doch kaum hatte er die von einem spanischen Akzent durchzogene Stimme vernommen konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
„Pedro, du alter Hurensohn!“ sagte Alfonso, ignorierte den Druck in seinem Rücken und drehte sich um.
„Alfonso!“ ertönte die Stimme erneut, diesmal überaus freundlich. Alfonso sah nun in das Gesicht seines guten Freundes Pedro, der seinen kleinen Regenschirm zurückzog und seine Arme einladend
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