Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
stehe nicht länger in der Schuld deines Vaters. Was ist hier los?“
Obwohl, oder vielleicht gerade weil der Mann über keine Aura verfügte begann er mich einzuschüchtern. Der Unbekannte war gefährlich, dessen war ich mir sicher. Er hatte mir scheinbar zwei Mal das Leben gerettet, doch wie er schon selbst sagte, er stand nicht mehr in der Schuld meines Vaters. Dies konnte natürlich nichts Gutes für mich bedeuten.
„Sie jagen einen Vampir.“
„Einen Vampir?“ fragte der Unbekannte und lehnte sich zurück. Lässig legte er dabei ein Bein über das andere und sah mich an. „So viele Inquisitoren wegen eines einzigen Vampirs?“
„Es ist kein gewöhnlicher Vampir…“ begann ich. „Es ist ein Meister!“
„Lächerlich!“ spottet der Mann und hob arrogant sein Kinn. „Wenn sich ein Meister in Berlin befinden würde wüsste ich das.“
Wieso sollte der Mann wissen, wenn sich ein Vampir in Berlin befand? Was war der Kerl bloß?
„Wie kommt ihr auf die Idee, es könne sich um einen Meister handeln?“
Ich zögerte einen Moment. Noch immer wusste ich nicht, ob ich wirklich reden sollte. Doch was hatte ich zu verlieren? Ich war kein Freund der Inquisition, es ging technisch gesehen nicht um mich, und der Mann hatte mir scheinbar zwei Mal das Leben gerettet.
„Er ist außerordentlich stark und verfügt über eine Fähigkeit die wir nur aus Legenden kennen.“
„Und welche Fähigkeit wäre das?“
„Das Licht der Alten!“
Die Augen des Unbekannten wurden schlagartig groß und musterten mich intensiv. „Junge, es ist besser wenn du jetzt keinen Blödsinn erzählst. Wer hat dir so einen Schwachsinn erzählt?“
Ich schluckte. „Ich habe es selbst gesehen, eine undurchdringliche Dunkelheit die sich von Dimitri aus ausbreitete.“
„Dimitri…“ sagte der Mann vor sich hin und sah in die Luft. „Und du bist dir sicher?“
„Ja!“ sagte ich und nickte zur Bestätigung.
Vollkommen unangekündigt erhob sich der Mann und stand auf einmal vor mir. „Ich warne dich ein letztes Mal, bist du dir sicher dass du mir nicht nur ein Märchen auftischt?“
Ich nickte.
Ohne Vorwarnung schoss der Mann nach vorne, packte mich am Hals, hob mich aus meinem Bett und drückte mich gegen die Wand. Verzweifelt riss ich meine Hände hoch und versuchte den stahlharten Griff des Unbekannten zu lösen. Dieser ignorierte mein Zappeln vollkommen und kam meinem Gesicht immer näher, bis sich unsere Nasenspitzen fast berührten.
Ich sah in die Augen des Mannes und konnte darin Neugier und Boshaftigkeit erkennen. Nun war ich mir endgültig sicher, der Unbekannte war niemand über den man froh war ihn zu kennen. Er war gefährlich. War er etwa ein Dämon? Konnten Dämonen ihre Auren verstecken? Das musste es sein! Der Mann musste ein Dämon sein. Schließlich stand er ja auch in der Schuld meines Vaters.
Die fast komplett schwarzen Augen des Unbekannten schienen mich durchdringen zu wollen und sorgten dafür, dass ich vollkommen vergaß dass ich keine Luft mehr bekam. Es war fast als würde der Mann mich hypnotisieren und nachsehen ob ich auch die Wahrheit sagte. Doch Magier konnten doch gar nicht hypnotisiert oder in dieser Hinsicht verzaubert werden, oder so dachte ich zumindest.
Erst als der Mann mich wieder los ließ, so unvermittelt wie er mich angegriffen hatte bemerkte ich meinen Luftmangel, sackte auf meinem Bett zusammen, griff mir an den Hals und schnappte nach Luft.
Nach einem Moment der Ruhe, den ich bitter benötigte, sah ich auf und starrte auf den Mann der seinen Kopf erhoben hatte und mit geschlossenen Augen auf etwas zu warten schien.
Sein Gesicht zeigte Anspannung. Es schien so, als würde der Unbekannte etwas tun, vielleicht etwas Magisches. Doch was es war, das war mir wahrlich unklar.
„Du solltest an die Tür gehen!“ sagte er plötzlich und verwirrte mich damit zutiefst. An die Tür?
Und kaum hatte ich diesen Gedanken formuliert erklang auf einmal die Türglocke. Woher hatte der Kerl gewusst dass jemand an der Tür war?
Es klingelte erneut und erst damit begriff ich, dass ich mich in Bewegung setzen musste um an die Tür zu gehen. Vorsichtig robbte ich mich an das Ende des Bettes und sprang an dem Mann vorbei in Richtung der Zimmertür.
Während ich die Tür aufzog hörte ich, wie der Mann etwas sagte. „Irgendetwas stimmt hier nicht!“
Benommen wie ich noch war ignorierte ich das und ging durch mein Wohnzimmer in die Richtung der Wohnungstür als eine Stimme von der anderen Seite
Weitere Kostenlose Bücher