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Dämonentor

Dämonentor

Titel: Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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versucht etwas zu stammeln, muss aber feststellen, dass
sie tatsächlich nichts zu der Angelegenheit über die Lippen bringt. »Okay«,
sage ich. »Sie haben meine Erlaubnis, offiziell zu erklären, dass die Kuh dort
einfach geschlachtet zurückgelassen wurde. Sie haben auch meine Erlaubnis,
offen mit mir über die Sache zu sprechen, aber mit niemandem sonst. Falls Sie
jemand darauf ansprechen sollte, verweisen Sie ihn an mich, wenn Sie ihn anders
nicht loswerden sollten. Das gilt auch für Ihren Chef. Natürlich können Sie
gerne sagen, dass Sie nichts sagen können.«
    »Arschloch«, zischt sie. Wenn Blicke tatsächlich töten
könnten, wäre ich jetzt vermutlich ein schwelendes Häufchen Asche auf dem
Boden.
    »Ich trage im Grunde denselben Maulkorb. Und wenn ich
ihn nicht weitergebe, ist mein Leben auch in Gefahr!«
    Ich weiß nicht, ob Josephine mir glaubt. Aber sie hört
zumindest auf, dagegen anzukämpfen und nickt nur noch müde. »Sagen Sie mir, was
Sie brauchen und dann verschwinden Sie aus meinem Bezirk.«
    »Ich muss zum Abstellplatz und mir dort den Range
Rover ansehen. Ginge das?«
    Sie steht auf. »Ich begleite Sie selbst dorthin«,
meint sie knapp, und ich folge ihr aus dem Raum.
     
    Ich muss die nächsten fünfundzwanzig Minuten in
eisigem Schweigen auf der Rückbank eines Polizeiwagens ertragen, der von einem
gewissen Constable Routledge gefahren wird. Neben ihm sitzt Detective Inspector
Sullivan, die mich so freundlich behandelt, als hätte sie es mit einem
Serienmörder zu tun. Endlich treffen wir auf dem Polizeiparkplatz ein.
Mittlerweile verfalle ich nicht mehr in Selbsthass – derartige Gefühle gewöhnt
man sich in meinem Beruf ziemlich schnell ab. Denn Angleton würde meinen Kopf
als Schlüsselanhänger verwenden, wenn ich mich nicht darum kümmere, mögliche
Schwachstellen zu beseitigen. Was blieb mir also anderes übrig, als Josephine
mit einem gallischen Maulkorb-Fluch zu belegen? Außerdem ist er schmerzfrei,
was man von einigen der anderen Methoden nicht unbedingt behaupten kann.
Trotzdem komme ich mir vor wie ein Schwein. Es ist also eine willkommene Abwechslung,
als ich endlich aussteigen und mich strecken kann, wenn auch im strömenden
Regen.
    »Wo steht der Wagen?«, frage ich.
    Josephine beachtet mich nicht. »Bill, du machst dich
am besten auf den Weg zum Bletchley Way und holst Douglas’ Beweistasche für den
Fall Hayes. Auf dem Rückweg nimmst du uns bitte wieder mit«, erklärt sie dem
Fahrer. Dann wendet sie sich an den Wachmann des Parkplatzes. »Wir suchen den
Wagen mit dem Kennzeichen BY 476 ERB. Gestern eingetroffen, ein Range Rover. Wo
steht er?«
    Der gelangweilt wirkende Mann führt uns durch ein
wahres Labyrinth von Autos, die alle den Aufkleber »ACHTUNG – POLIZEI« auf
ihrer Windschutzscheibe tragen. Wortlos zeigt er schließlich auf eine halb
leere Reihe. »Der da?«, fragt Josephine, und er reicht ihr einen Schlüsselbund.
»Okay, dann können Sie jetzt verschwinden.« Ein Blick in ihr Gesicht genügt
ihm, um sich eilig aus dem Staub zu machen. Ein Teil von mir würde sich dem Mann
am liebsten anschließen, denn Josephine Sullivan sieht so aus, als würde sie
momentan aus jedem Hackfleisch machen, der ihr blöd kommt. Ganz besonders
Wäschereiagenten.
    »Da ist es also«, sagt sie und schwenkt ungeduldig die
Schlüssel vor meiner Nase. »Damit sind Sie erst einmal versorgt, wie ich hoffe.
Ich mache mich dann vom Acker. Muss noch die Einsatzbesprechung organisieren,
meinen geheimnisvollen Wildpinkler finden und so weiter und so fort.«
    »Nicht so schnell.« Ich sehe mich um. Der Park platz ist von einem hohen Drahtzaun umgeben und
ein heruntergekommener Baucontainer steht vorne an der Schranke. Ich erspähe
ein Videoüberwachungssystem, das auf dem Dach des Containers befestigt ist.
»Wer befindet sich am anderen Ende dieser Kamera?«
    »Wahrscheinlich der Wachmann«, antwortet sie. Die
Kamera ist auf die Eingangsschranke gerichtet.
    »Okay, warum sehen Sie sich das Auto nicht einmal
etwas näher an?« Sie drückt auf die Fernbedienung und die Zentralverriegelung
öffnet sich. Ich halte meinen Blick auf die Kamera gerichtet. Sie hat sich
nicht bewegt. Könnte ich mich täuschen? Josephine öffnet die Wagentür und
wartet mit versteinertem Gesicht. Ich zögere noch eine Sekunde und steige dann
ein, um mithilfe meines Palmtop das Auto näher zu untersuchen. Die angezeigten
Messungen sind erstaunlich. Wer auch immer dieses Auto gestohlen hat, wusste
zwar, wie man

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