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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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ganz sicher nicht, was die beiden Sänger erwartet hatten. Und so kann es ihnen wohl vergeben werden, dass keinem von ihnen die kleinen Unregelmäßigkeiten und Unstimmigkeiten in dem wächsernen Bildnis des Elvenhauptes auffielen.
    Ladwrik pfiff durch die Zähne.
    »Ich werd’ verrückt. Du sollst den Hof auf dem Mittsommerfest unterhalten. Auf dem Mittsommerfest . Irustar, weißt du, was das heißt?«
    Irustar wusste es. Er selbst hatte oft genug bewundernd den Worten und Klängen lauschend in der Menge gestanden, wenn beim alljährlichen großen Fest am Königshof, zu dem die noblen Herren und Damen aus dem ganzen Reich zusammenströmten, der beste, der größte der Sänger sein Lied vortrug, seine Geschichte wob von Taten, versunken im Nebel der Zeit vor dem Niedergang des Kaiserreichs und dem Fall Ambulionorens im Osten.
    Er hatte oft genug dort gestanden und davon geträumt selbst dieser Sänger zu sein. Und jetzt war es soweit.
    »Tja«, meinte Ladwrik, nachdenklich den Kopf hin- und herwiegend, »Ich vermute für diesen Anlass brauchst du etwas anderes als dein Lamento auf den Bratochsen.«

30. Kapitel
    Willkommensguss und schönes Bein
    Es war eine Woche vor dem großen Tag, als die ersten Gesandten aus den Fürstentümern in der Stadt eintrafen: Ein Wagenzug, beladen mit Truhen und Kisten noch größer und vor allem weitaus wohlriechender als die der Windfelser, zog über die westliche Brücke in die Stadt ein.
    Die Delegation aus Mertameir war gekommen.
    Alle gingen auf die Straße um die Gäste jubelnd zu begrüßen, und selbst Drakembart von Lorfelts wütendste Schreie und Drohungen konnten die Rittknappen nicht davon abhalten ihrem üblichen Drill zu entfliehen und zu jedem Raum mit einem Fenster hinaus zur Hauptstraße zu laufen, den sie finden konnten.
    Mjir, Lenrik und Fulger hatten einen ausgezeichneten Platz am Fenster im Wachraum des dritten Kreises ergattert.
    »Siehst du, da? Das Tor öffnet sich!«
    Aufgeregt deutete Fulger hinunter. »Meine Güte. Ich habe noch nie jemanden aus Mertameir zu Gesicht bekommen! Es soll furchtbar weit im Nordwesten liegen, zwischen dem Nordermeer und Lärlant.«
    Er schauderte.
    »Ein kaltes Bad mit ekligen Viechern drin auf der einen und ein Land mit noch weitaus schlimmeren auf der anderen Seite. So möchte ich nicht leben.«
    »Ach, das Meer ist gar nicht so übel«, meinte Mjir. »Ja, es ist so kalt, dass man seinen Fuß abbrechen und wegwerfen kann, wenn man ihn zehn Minuten badetnur für den Fall natürlich, dass er nicht schon von einem Hai abgebissen worden ist – aber es gibt auch einige sehr friedliche und freundliche Dinge im Meer.«
    »Was denn?«
    Mjir kratzte sich am Kopf. »Nun … Algen zum Beispiel. Und Muscheln.«
    »Seid still ihr beiden«, zischte Lenrik. »Sie kommen!«
    Die Torflügel taten sich auf, und Schweigen fiel über die Menge tief unten. Zuerst erschien der Kopf eines Pferdes – groß und braun, stolz warf es sein Haupt zurück, als es den Torbogen passierte, und sein Wiehern hallte über die stillen Türme der Stadt. Der Kopf im prächtigen Zaumzeug, geschmückt mit allen Arten von Halbedelsteinen, streckte sich wieder nach vorne und das Pferd verfiel in Trab, zog seine Last in zügigem Tempo durch die mit staunenden Menschen gesäumten Straßen dem Palast des Königs entgegen.
    Auf dem Wagen selbst, auch er mit großen in Bronze eingefassten Halbedelsteinen geschmückt, saß ein breitschultriger älterer Mann von kleinem Wuchs, dessen langes graues Haar ihm bis auf die Schultern hinabfiel. Sein Kopf mit dem prächtigen Stirnband hob sich, als er über sich ein Geräusch hörte.
    Deswegen traf ihn das Spülwasser auch mitten ins Gesicht.
    »Nun, sind wir alle hier?«
    »Wir sind es«, stellte jemand fest. »Alle sind gekommen. Ich werde euch jetzt informieren. Ihr werdet mir zuhören.«
    »Du redest immerzu, als gäbst du Befehle! Das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Das ist nichr von Belang. Ich werde euch jetzt informieren. Es wird bald der erste Angriff erfolgen. Beim Mittsommerfest ist es soweit und es wird offenbar werden, was vor uns liegt.«
    »Was ist mit den … Kreaturen? Werden sie ebenfalls in den Krieg ziehen?«
    »Oh, ja.« Die befehlende Stimme klang, als amüsierte sie etwas. »Sie werden müssen, die elende Bande von zerstrittenen Feiglingen. Ich kenne sie: Am liebsten führen sie gegeneinander Krieg, nicht gegen andere. Aber früher oder später, höchstwahrscheinlich früher, wird er sie dazu zwingen. Sie

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