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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thier
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dieser Festtag auf angemessene Weise begangen.«
    Wieder erhob sich tosender Applaus.
    Diesmal ließ der Schwertmeister sich etwas länger Zeit, er trank seinen Krug leer und rupfte sich einen Floh aus dem langen, fettigen Haar, bevor er dem Jubel Einhalt gebot.
    »RUHE, IHR WANZEN! Ein Teil der Feierlichkeiten wird ein Waffenspiel sein! Auch die Rittknappen werden, einzeln und in Gruppen, ihre Kampfkünste vorführen, wenn man euer Gefuchtel so nennen kann.«
    Mit beiden Händen auf den Tisch gestützt, lehnte er sich vor und starrte sie an. Jedem einzelnen erschien es, als ruhte der blitzende Blick des Schwertmeisters gerade auf ihm.
    »Ich brauche nicht zu erwähnen«, fuhr Lortfelt fort, und obwohl seine Stimme zu einem zischenden Flüstern gesunken war, verstanden sie jedes Wort, » dass jeder, der mir Schande bereiten sollte, mit sehr unangenehmen Folgen zu rechnen hat. Trotzdem wollte ich auf diesen Punkt, rein der Form halber, noch einmal hinweisen. Hat dies jeder von euch verstanden ?«
    Diesmal gab es keinen Applaus.
    Die Versammelten nickten nur, mit Stummheit geschlagen. In Gedanken malten sie sich aus, was möglicherweise, falls sie sich dumm anstellen sollten, der Stummheit noch folgen könnte. Ein Stock? Oder doch gleich eine Reitpeitsche?
    Lortfelt richtete sich wieder auf.
    »Ausgezeichnet. Mittsommer ist nur noch wenige Wochen entfernt, und so werden wir unsere Anstrengungen verdoppeln und verdreifachen, auf dass der König und seine Gäste ein Spektakel zu sehen bekommen wie noch nie in ihrem ganzen Leben! Esst jetzt! Und dann beginnen wir!«
    »Ihr seid hier«, stellte die Stimme im Dunkeln fest. »Ihr schleicht euch an, aber meine Ohren hören viel. Ihr werdet näher kommen. Ihr werdet mir berichten, was euer Herr zu sagen hat.«
    Leise Schritte schlichen näher.
    Zwei oder drei von den Geschöpfen waren gekommen.
    »Esgeh Trau fundrun Term Itderw. Eltab ernic Hnac Hlink Sod Erec Hts.«, raunte eine Stimme.
    Die Erwiderung kam schnell, hart, triefend von Spott. »Wage es nicht mit mir zu spielen! Bist du den weiten Weg aus dem Norden gekommen um mir das zu sagen? Er wird es in Erwägung ziehen …Deine Vipernzunge verdreht die Worte, die bedeuten: Nichts wird geschehen! Du erbärmlicher Wurm glaubst, du könntest mich täuschen? Ihr werdet marschieren, oder vernichtet werden! Wen versucht ihr hinzuhalten in euer Feigheit? Nicht ich bin es, der euch fordert zu kämpfen in dem Krieg der da kommen wird, im Krieg gegen dieses erbärmliche Land! Nicht ich bin es, der droht euch zu vernichteten, falls ihr nicht die Waffen aufnehmt und mit so viel Mut kämpft wie das Herz einer Kröte aufzubringen vermag! Ihr werdet marschieren, glaubt mir.«
    Die fremde Stimme keuchte und murmelte einige unverständliche Zischlaute.
    »Verfluche mich ruhig, Kreatur. Es wird dir und den deinen, diesem Volk von streitsüchtigen Feiglingen wenig nützen. Du wirst deinem Herrn von mir etwas mitteilen, Kreatur. Sage ihm, dass auch er nur ein Diener höherer Mächte ist. Sage ihm, dass auch er nur in der Pflicht zu dem dient, wozu alle die Unsrigen eingeschworen sind, und dass er schnell zu einem Sklaven unter Sklaven werden wird, wenn er nicht tut, was er tun muss. Sage ihm das von mir und spute dich, Kröte. Es wird bald beginnen.«
    An diesem Abend zogen über Batrilon Sturmwolken auf. Der Regen hämmerte auf die Mauern und ergoss sich in Strömen über die Stadt und den Palast.
    Alle Menschen hörten das Donnern, als der erste Blitz über den Himmel zuckte. Sie verkrochen sich so tief sie konnten unter Tischen, Laken, was sie hatten und zitterten angesichts der Wut des Himmels. Was einmal wieder zeigt, wie dumm die meisten Menschen sein können.
    Nur einer steckte an diesem Abend den Kopf nicht unters Kissen – vielleicht schon deshalb, weil er keines besaß. Mjir Blaubart stand am Fenster der Wachkammer des dritten Kreises, ließ sich genussvoll den Wind um die Nase wehen und genoss den Anflug von Heimat. Alles, was jetzt noch fehlte, waren ein paar Kiesel auf den Kopf. Schon erstaunlich, wie schnell man manche Dinge vermisste.

29. Kapitel
    Festgerüchte und Vorbereitungen
    Das hohe Fest des Mittsommers rückte näher, und die geplanten Festlichkeiten waren schon Wochen im Voraus das einzige Stadtgespräch. Nur einmal wurde dem Fest der Rang des interessantesten Gesprächsthemas abgelaufen, als mit dem allmonatlichen Boten aus den Ostprovinzen Nachrichten über einen jungen Verbrecher an der Ostküste die Stadt

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