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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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der
Kunst studiert. Er sagte, dass ihm die Hände nie gelängen.»
    «Hat er Sie
gemalt? Dieser Freund?»
    «Nein, er hat gesagt, er sei noch
nicht bereit.» Cora dachte an Teddy und lächelte.
    «Nicht bereit für Sie! Er muss Angst
gehabt haben.» Louvain zuckte mit den Schultern.
    «Vielleicht.» Cora wünschte, sie
hätte nichts gesagt. Louvain gab jedem Gespräch eine intime Wendung.
    Er kam näher an sie heran, nahm eine
ihrer Hände und drapierte sie auf der Lehne der Chaiselongue.
    «Ja, das
ist besser. Aber es reicht noch nicht.»
    Cora sah ihn beunruhigt an. «Es wäre
gut, wenn Sie – nein, Sie müssen Ihr Haar offen tragen», sagte Louvain.
    «Mein Haar? Das kann ich wohl kaum
machen», sagte Cora mit fester Stimme.
    «Aber warum nicht? Sie sind so jung,
was wäre natürlicher? Ich möchte Sie als Göttin aus der Neuen Welt malen,
schön und ungebunden. Ich möchte Sie nicht aufgebrezelt wie so eine Gans aus
der gehobenen Gesellschaft. Bitte lösen Sie Ihr Haar, ich habe diese Haarfarbe,
glaube ich, noch nie gesehen.» Er streckte die Hand aus, um eine Locke zu berühren,
die neben ihrer Wange hing.
    Cora
erschrak, wie nah er ihr war.
    «Ich denke, es würde ... seltsam
aussehen.» Sie spürte seinen Atem an ihrer Wange.
    «Dann, Herzogin, haben Sie den Weg
wohl umsonst gemacht.» Er wandte sich von ihr ab und ging Richtung Tür.
    Cora wand
sich innerlich. Sie dachte daran, was ihre Mutter sagen würde, wenn sie sich
mit offenen Haaren malen ließe, und dann dachte sie an Charlottes kühle Unbekümmertheit.
Sie wollte nicht als provinzielle Amerikanerin abgetan werden.
    «Warten Sie!», sagte sie. Langsam
drehte sich Louvain um.
    Sie stand auf und begann, die Nadeln
aus ihrem Haar zu entfernen. Es waren so viele, dass sie sie nicht alle halten
konnte.
    «Geben Sie
sie mir.» Louvain streckte die Hand aus.
    Schließlich
hatte Cora sie alle entfernt und schüttelte den Kopf, sodass ihr das Haar
schwer und üppig auf die Schultern fiel. Louvain hatte recht gehabt, sie fühlte
sich wirklich ungebunden. Sie sah ihn verlegen an und traf auf seinen stetig
auf ihr ruhenden Blick. Obwohl sie vollkommen bekleidet war, fühlte Cora sich
nackt. Fast hätte sie die Arme schützend vor die Brust gelegt.
    Louvain
sagte nichts, ging aber langsam um sie herum. Cora stand ganz still, als wäre
sie festgewachsen, aber schließlich zwang sie sich zu sprechen.
    «War es
das, was Sie wollten?»
    Louvain sagte immer noch nichts.
Dann trat er einen Schritt auf sie zu und küsste sie schnell und fest auf den
Mund.
    «Nein, Herzogin, das war es, was ich
wollte. Möchten Sie jetzt vielleicht Ihre Pose wieder einnehmen?»
    Cora
blinzelte. Hatte er sie wirklich geküsst? Ja, das musste er, sie spürte immer
noch das Kratzen seines Schnurrbarts. Und jetzt benahm er sich, als wäre nichts
geschehen. Sie wusste, dass sie die Kontrolle über die Situation verlor. Sie
hätte ihm zumindest eine Ohrfeige geben sollen.
    «Ich muss gehen. Ihr Verhalten ist
schändlich.» Aber Cora bewegte sich nicht von der Stelle.
    Louvain, der zu seiner Staffelei
gegangen war, lachte.
    «Oh, werden Sie nicht ärgerlich, es
war nur ein Kuss. Sie sahen so vielversprechend aus mit offenen Haaren, ich
musste meine Neugier stillen. Allerdings haben Sie es auch nicht besser
verdient, wenn Sie mich mit Ihrem amerikanischen Freund aufziehen und hier
ohne Begleitung erscheinen. Aber ich entschuldige mich und verspreche, es
nicht wieder zu tun.» Er zeichnete feierlich ein Kreuz in die Luft und fuhr
fort: «Falls es Ihr Gewissen beruhigt, ich habe es nur um des Bildes willen
getan. Ich habe gesehen, dass Sie sich fragen, ob ich mich gleich auf Sie
stürze, und jetzt, da ich es getan habe, können Sie sich entspannen. Sie
wissen, dass Sie mir gefallen, also können Sie davon ausgehen, dass das Bild
Ihnen schmeicheln wird.»
    Cora war klar, dass sie sofort gehen
sollte, aber sie wusste, sie würde bleiben. Sie setzte sich auf die Chaiselongue
und lehnte sich in die Kissen.
    «Sehen Sie, so ist es viel besser,
bleiben Sie genau so.» Louvain hatte einen Skizzenblock in der Hand und zeichnete
mit einem Stift schnelle Striche.
    «Machen Sie das mit all Ihren
Modellen?» Cora versuchte, es ganz lässig zu sagen.
    «Die Männer
küsse ich nicht!»
    «Was ist
mit Lady Beauchamp? Haben Sie sie geküsst?»
    «Was glauben Sie?» Louvain klang geringschätzig.
    Cora
lockerte ihre Pose. Louvain hatte recht. Sie war entspannter.
Sie fragte sich, ob er es noch mal versuchen und

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