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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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gewesen. Cora stand oben
an der Treppe und verabschiedete sich von Cornelia Rhinelander, der
Lieblingsbrautjungfer ihrer Mutter (eine Rhinelander als Brautjungfer zu haben,
wenn ihre Tochter einen Herzog heiratete, war fast der Gipfel von Mrs. Cashs gesellschaftlichen Ambitionen).
Cornelia, die vierundzwanzig war, gratulierte Cora mit bemerkenswerter
Begeisterung, wenn man bedachte, dass sie selbst
unverheiratet war. «Ihr seht sehr gut zusammen aus, ich glaube, es wird die
Hochzeit der Saison.» Sie wollte noch weitersprechen, aber dann sah sie, dass
sich hinter Cora der Herzog näherte, und sagte auf Wiedersehen. Selbst Cornelia
konnte sehen, dass der Herzog mit seiner künftigen Braut allein sein wollte.
    Eine Berührung an ihrer Schulter.
Sie wandte sich um und sah ihn an. Er nahm ihre Hand in seine und streichelte
mit der anderen ihre Wange. «Ich bin froh, dass ich zurückgekommen bin.» Er
sah ernster aus, als sie ihn je gesehen hatte, seine dunkelbraunen Augen waren
voller Gefühl, seine Lippen weich.
    Aber Cora erstarrte. Es irritierte
sie, was in dieser Bemerkung auch mitschwang. Er hatte es gesagt, als hätte er
etwas zu
überwinden gehabt, als hätte er tatsächlich kurz davor gestanden, sich anders zu
entscheiden. Sie hatte recht gehabt – er hatte es sich noch einmal überlegt.
Aber dann dachte sie daran, wie er den
goldenen Teller angehoben hatte –, es war ihr Geld, das dazu geführt hatte.
Fast lächelte sie vor Erleichterung.
    «Hattest du es dir anders überlegt?»
In ihren Augen stand die ganze Sehnsucht und Enttäuschung der letzten Woche.
    «Jetzt nicht mehr», und er umfasste
ihre Hand, öffnete die Knöpfe ihres langen Abendhandschuhs und küsste ihr
bloßgelegtes Handgelenk. «Jetzt nicht mehr.» Er sah sie so warmherzig an, Cora
spürte, dass es Liebe war, die aus seinem Blick sprach, und sie beugte sich zu
ihm. Aber dann waren Schritte zu hören, und er wandte sich von ihr ab.
    «Oh, da ist
Reggie, wir müssen gehen. Ich möchte deine Mutter nicht an ein und demselben
Tag gleich zweimal verärgern.»
    Er gab ihr ihre Hand zurück wie ein
Geschenk. «Schlaf gut, Cora.»
    Cora sah ihm nach, als er die Treppe
hinunter- und auf die Tür zuging. Würde er sich umdrehen und sie noch einmal
ansehen? Aber jetzt kam Reggie, um ihr eine gute Nacht zu wünschen, ehe er
seinem Freund ins Astoria Hotel folgte, wo sie die Nacht verbrachten. Als sie
sich wieder umdrehte, war Ivo gegangen.
    Aufgewühlt versuchte sie nach oben
und in ihr Zimmer zu schlüpfen, ehe sie mit jemandem sprechen musste. Sie
wollte allein sein, um nachzudenken. Sie rieb das Handgelenk, das er geküsst
hatte, an ihrer Wange. Aber als sie sich der Treppe zuwandte, hörte sie die
Stimme der Herzogin. Cora hatte nicht das Bedürfnis, mit ihrer künftigen Schwiegermutter
zu sprechen. Rasch öffnete sie die Tür hinter sich.
    Als sie den dunklen Salon betrat,
lag auf dem Tisch, der vor ihr stand, das Licht des Mondes. Plötzlich
leuchteten an der Decke Hunderte von Diamanten auf, und dann schob sich eine
Wolke vor den Mond, und das Leuchten war verschwunden. Cora ging an dem großen
Tisch entlang, auf dem die Hochzeitsgeschenke lagen, die die Gäste morgen
begutachten würden. Das Glitzern war durch den alten Kerzenleuchter aus
Kristall und Bronze zustande gekommen, den Mrs. Auchinschloss geschickt hatte.
Cora schnipste mit den Fingern gegen einen der Brillanten und beobachtete den Lichtschauer,
der dadurch im Spiegel gegenüber zu sehen war. Sie hörte auf der anderen Seite
der Tür immer noch die raue Stimme der Herzogin.
    Die
Geschenke waren angekommen, nachdem die Verlobung verkündet worden war. Sie
waren auf drei langen Tischen ausgestellt, jedes mit einer Karte, auf der
stand, von wem es war. Je herrlicher das Geschenk, desto wahrscheinlicher war
es, dass es von einem Freund der Braut stammte. Cora betrachtete die Uhr aus
Schildpatt und Gold, die fast zwei Fuß hoch war – ein Geschenk der Carnegies.
Von den Mellons gab es mehrere zusammengehörende Alabasterschalen, die mit
Gold und Edelsteinen verziert waren, von den Hammerschorns eine silberne
Bowleschüssel – so groß, dass man ein Baby darin hätte baden können.
Essgeschirr oder Besteck hatte niemand geschickt, da man stillschweigend davon
ausging, dass ein Herzog keinen Bedarf an diesen Dingen hatte.
    Ruhelos
strich Cora um die Tische. Das war alles zu viel, ihr war unbehaglich
angesichts all dieser im Mondlicht glitzernden Gegenstände. Bislang hatten die
Menge und

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