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Daisy Goodwin

Daisy Goodwin

Titel: Daisy Goodwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine englische Liebe
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Unsere armen Londoner Blumensträußchen
sehen daneben ja primitiv aus.»
    Mrs. Cash
fühlte sich von diesen Worten besänftigt. Es war das erste Mal, dass die
Herzogin zugab, etwas in Amerika könnte seinem britischen Gegenstück überlegen
sein. Sie wollte gerade antworten, als ihr Ehemann sie daran hinderte. Da er
neben Cora stand, hatte er die Tränen in ihren Augen gesehen. «Also, da wir
jetzt schon fast zwei Stunden hier sind, sollten die Damen ihre Kräfte, glaube
ich, für morgen schonen. Ich gehe davon aus, dass Wareham mindestens mit einem
Berglöwen zurückkommt. Herzogin, erlauben Sie mir, Sie zur Kutsche zu
geleiten?»
    Die
Herzogin schenkte ihm einen Augenaufschlag. Wirklich, Coras Vater war für einen
Amerikaner ein wahrer Gentleman. Sie legte ihre behandschuhte Hand auf den
Arm, den er ihr darbot, und sah ihn an, als wären sie Komplizen, woraufhin
Winthrop sich über die Enden seines Schnurrbarts strich.
    Als sie sich dem Eingang näherten,
konnte Herzogin Fanny nicht widerstehen und sagte: «Ich werde ganz sentimental,
Mr. Cash, wenn ich am Arm eines Mannes diesen Gang entlangschreite. Ich fühle
mich, als wäre ich selbst die Braut.» Und sie warf ihm von der Seite einen
Blick zu, der deutlich machte, dass sie ihn für einen durchaus angemessenen
Partner hielt.
    «Nun, man
muss es jedem nachsehen, der Sie für die Braut hält, Herzogin. Kaum möglich,
dass Sie alt genug sind, um einen erwachsenen Sohn zu haben. Als ich Sie das
erste Mal sah, hielt ich Sie für Ihre eigene Stieftochter.»
    «Oh, Mr. Cash, Sie ziehen mich auf,
aber ich gestehe, dass mir das gefällt. Ich hoffe, Sie kommen bald einmal nach
England, ich glaube, es würde Ihnen gefallen. Wenn Sie nach Conyers kommen,
verspreche ich, Sie zu verwöhnen.»
    Winthrop Cash fragte sich, ob die
Herzogin tatsächlich mit ihm flirtete. Als sie ihn nach England einlud, hatte
sie seinen Arm leicht gedrückt, was immerhin das Versprechen größerer
Vertrautheit enthielt. Er war es nicht gewohnt, von Frauen seiner eigenen
sozialen Schicht diese Art Signale zu bekommen; er hatte bei der Abwicklung
solcher Dinge einen etwas schlichteren Geschmack. Aber die Herzogin war eine
schöne Frau, und es kitzelte seine Eitelkeit, wenn sie mit einem so einladenden
Blick zu ihm aufsah. Die Herzogin entsprach seinem Geschmack jedenfalls eher
als ihr Sohn. Der Streit, den sie gehabt hatten, nagte immer noch an ihm.
    Der Herzog hatte erwartet, dass
Coras Vermögen ihm überschrieben werden würde; er war erstaunt gewesen, als
Cash erklärt hatte, dass Cora die Kontrolle über das Geld haben würde. «Wollen
Sie damit sagen, Sie erwarten von mir, dass ich Cora um Geld bitte?», hatte Ivo
laut und langsam gesagt, als redete er mit jemandem, der des Englischen nicht
vollkommen mächtig war. Winthrop hatte geantwortet, dass die Frauen in Amerika
ihr Vermögen weiterhin selbst überwachten, wenn sie heirateten, und dass er
keinen Grund sehe, anders zu verfahren, weil sein einziges Kind
einen Engländer heirate, selbst wenn es ein so vornehmer Engländer sei (zu
dieser letzten Bemerkung hatte er eine steife Verbeugung angedeutet). Die
Andeutung entging Wareham nicht, der daraufhin verstummte. Die Pause dauerte
einige Minuten, bis der Herzog eine Art Lächeln zustande brachte und in dem
deutlichen Versuch, mit mehr Wärme zu sprechen, sagte:
    «Sie müssen entschuldigen, Mr. Cash,
mir war nicht klar, dass unser Umgang mit diesen Dingen sich so sehr unterscheidet.
Ich hätte mir vermutlich Berater mitbringen sollen, aber ich habe die
Notwendigkeit nicht vorhergesehen. Ich gehöre nicht zu den Männern, denen es um
das Vermögen Ihrer Tochter geht, Mr. Cash, ich bin nur ein Engländer, der
seine zukünftige Ehefrau nicht mit der Verantwortung für ein Anwesen belasten
möchte. Ich möchte nicht vorgeben, frei von Schulden zu sein. Der Preisverfall
hat uns schwer zugesetzt. Ich heirate Cora nicht wegen ihres Geldes, aber das
Geld wird zweifellos gebraucht. Uns Engländer stört es nicht besonders, wenn
alles etwas schäbig ist, aber Cora ist an all das hier gewöhnt ...» Er machte
eine ausholende Geste, die die gesamte herrschaftliche Bibliothek der Cashs
umfasste. Die Gestaltung und das Mobiliar der amerikanischen Bibliothek
ähnelte dem englischen Gegenstück, dem sie nachempfunden war, in jeder
Einzelheit; der Unterschied lag nicht im Mobiliar, sondern im Fehlen von Feuchtigkeit
und in dem generellen Eindruck von Behaglichkeit, der auf dem Raum lag wie

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