Daisy Sisters
der Scheune ist muffig, aber die Mücken sind weniger unangenehm als im Freien. Nils, die Stelze, kann leidlich auf der Mundharmonika spielen. Sie quietscht bei jedem Ton, der nicht oder falsch getroffen ist, aber als Aufmunterung zum Singen taugt sie doch ausgezeichnet. Ein Vers hier und einer da, alle Lagen. Für den ersten Versuch, gemeinsam zu singen und zu zeigen, dass man Stimme hat, dürfen es gerne Dan Anderssons Wehrlieder und Luossas Finnwälder sein. Dann etwas Albernes, Blaubeerwald und Schafwolle, wimsige Spinnen und das Kindchen, das zur Erde kam. Und zum Schluss unbegreiflicher Swing.
Es ist so geplant, dass Vivi und Elna trinken sollen. Vivi zögert nicht, sie nimmt einen Zug und schneidet ein Gesicht, und auch Elna nimmt die Flasche entgegen, als sie ihr hingehalten wird. Sie hat vorher noch nie getrunken. Ihre Erfahrung beschränkt sich darauf, dass sie manchmal die Zungenspitzein Runes Schnapsglas tunken durfte. Vivi dagegen scheint es nicht fremd zu sein, eine Schnapsflasche an den Mund zu setzen. Sie trinkt auf eine gierige und selbstsichere Art. Selbst Nypan sieht verwirrt zu. Er verliert beinahe etwas von seiner angesammelten Manneskraft. Die hier trinkt ja, als ob sie nie etwas anderes getan hätte. Was hat das zu bedeuten?
Für Elna ist die Sache bald gelaufen. Das kratzt und brennt, sie fühlt eine unwiderstehliche Lust zu lachen, während sie gleichzeitig überzeugt ist, die Kunst des Mundharmonikaspiels aus dem Stegreif zu beherrschen. Als sie sich nach dem Instrument bückt, fällt sie vornüber. Aber was macht das, die Schlafsäcke und das Heu sind weich. Es dampft behaglich im Kopf, auch wenn es schwierig ist, die Bewegungen und Gedanken zu kontrollieren. Selbst die Zunge führt sich eigenartig auf, sie rutscht im Mund umher, wenn sie etwas sagen will, und das will sie ununterbrochen.
Im Gegensatz zu Vivi, die weiß, wann ihre Grenze erreicht ist und sich mit Bestimmtheit weigert, sie zu übertreten, hat Elna keine Erfahrung damit. Bekommt sie die Flasche zu fassen, so trinkt sie. Gut ist das nicht, ihr wird übel, aber das Gesöff muss runter, und es bleibt drin.
Auf einmal sind Vivi und Nypan von der dunkelsten Ecke der Scheune verschluckt, und als Elna plötzlich merkt, dass sie unbedingt rausmuss, hat der blasse Nils nichts dagegen, sie zu begleiten. Aber warum in aller Welt zieht er einen der Schlafsäcke mit sich? Hübsch ist er nicht, aber lustige Einfälle scheint er immerhin zu haben! Und sicherlich kann man sich draußen in der Sommernacht etwas hinlegen. Es ist schön, die Feuchtigkeit erfrischt, und die Sommersterne schwirren wie leuchtende Wespen am Himmel. Oder sind die Lichtblitze in ihrem Kopf, hinter ihren Lidern? Sie kann es wirklich nicht sagen.
Als Nils eigensinnig versucht, über sie zu krabbeln, lässt sie ihn gewähren, das soll wohl so sein, und sie weiß ja, wann sie Halt sagen muss. Aber er begnügt sich nicht mit Küssen auf Hände und Kopf, Gesicht und Hals; er ist nicht gerade bescheiden, wie er wühlt und zieht. Als er unter das Kleid kommt und eine ihrer Brüste drückt, hat sie genug, rollt sich weg auf den Bauch. Und nun scheint sie ihre Ruhe zu haben, sie hört, dass er neben ihr rumort, aber was stört sie das? Das Gras ist feucht und erfrischt ihr Gesicht, eigentlich könnte sie jetzt gut schlafen. Aber da ist er wieder über ihr. Ohne dass sie richtig reagieren kann, hat er ihr das Kleid über den Rücken geschoben und ihre Unterhose bis zum Knie runtergezogen. Jetzt wird sie wütend, aber sie muss lange schlagen und schubsen, bevor es ihr gelingt, sich umzudrehen. Da sieht sie, dass er ohne Hosen ist, unter dem Hemdsaum steht das Glied hervor, und das ist nicht blass wie sein Gesicht, sondern rotblau und geschwollen. Er reißt ihr die Unterhose weg und beugt sich herunter zwischen ihre Beine. Als sie sein Haar zu fassen kriegt und daran zieht, gibt er ihr eine Ohrfeige und hält ihre Arme fest. Er stößt und stößt, trifft aber nicht richtig, und sie schlängelt und windet sich, wie sie kann. Es gelingt ihr, seine Hoden einzuklemmen, sodass er zusammenzuckt, aber es scheint, als ob der Schmerz ihm stärkere Kräfte gibt, und jetzt drängt er sich in sie hinein mit einem gequälten Grunzen, und Elna weiß plötzlich, dass sie vergewaltigt wird. Die Ohrfeige brennt, der Alkohol lässt alles verschwimmen. Sie wehrt sich, kann sich aber nicht befreien, er prustet und pumpt, und es fühlt sich an, als wäre er tief drinnen in ihrem Bauch. Und dann
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