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Damals im Dezember

Damals im Dezember

Titel: Damals im Dezember Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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war, rief ihm der Manager hinterher: ›Sie feuern mich nicht?‹ Dein Vater erwiderte: ›Machen Sie Scherze? Ich habe gerade eine Million Dollar in Ihre Ausbildung investiert.‹ Zwanzig Jahre später ist der Mann noch immer bei Crisp’s.«
    »Klingt wie eine Unternehmenslegende«, meinte ich.
    »Es ist eine Legende, aber eine wahre. Der idiotische Autoverkäufer war ich.« Er musterte mich. »Wenn dein Vater zu mir, einem dummen, aufgeblasenen Ex-Autoverkäufer, gehalten hat, wird er dich erst recht nie aufgeben. Dein Vater ist ein integrer Mann. Was jetzt hier vor sich geht, wäre undenkbar gewesen, wenn er die Führung des Unternehmens nicht abgegeben hätte.«
    »Ich hätte diese Führung übernehmen sollen«, wiederholte ich. »Dies wäre nie passiert, wenn ich das Richtige getan hätte. Jetzt müssen du und Rachael und gute Mitarbeiter in ganz Amerika für mein Versagen büßen.« Ich legte die Hände an den Kopf. »Wie vielen anderen habe ich noch geschadet?« Ich ging zur Tür. »Ich bringe das wieder in Ordnung, Wayne. Niemand soll mehr durch mich leiden.«
    »Was wirst du tun?«
    »Ich fahre nach Phoenix und rede mit Henry Price.«

Fünfundvierzigstes Kapitel
    Wie schnell das Schicksal unser Leben aus der Bahn werfen kann.
    Aus dem Tagebuch von Luke Crisp
    Vom Copyshop fuhr ich direkt zu Rachael. »Es macht ihr sicher große Angst, ohne Arbeit und Krankenversicherung dazustehen«, dachte ich. Ich musste mit ihr reden und ihr sagen, dass ich alles in Ordnung bringen und dass alles wieder gut werden würde.
    Ich rannte die Treppen zu ihrer Wohnung hoch und klopfte an ihre Tür. Es wunderte mich, dass sie nicht öffnete, denn ich hatte ihr Auto auf dem Parkplatz gesehen. Mach auf. Ich klopfte erneut. Dieses Mal ging die Tür ein Stück weit auf, gerade genug, dass Rachael mich durch den Spalt sehen konnte. Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    »Rachael, es tut mir leid, was passiert ist«, sagte ich. »Ich werde …«
    »Geh weg hier«, fuhr sie mich an.
    »Was?«
    »Ich will dich nie wieder sehen.«
    »Ich verstehe nicht. Ich habe das mit deiner Arbeit gerade eben erfahren. Ich habe nicht …«
    »Du hast mich angelogen.«
    »Rachael«, sagte ich. »Wovon sprichst du?«
    »Du bist ein Lügner!«, schrie sie. »Du hast gesagt, dass du dein Geld auf dem Aktienmarkt verloren hast. Du hast es beim Spielen verloren.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach ich.
    »Hör auf, mich anzulügen! Ich habe deine Textnachricht gelesen«, sagte sie. »Soll ich sie dir vorlesen?« Sie hielt mein Handy hoch und las vom Display vor: »Luke, Spielverluste kann man nur von den Gewinnen steuerlich abziehen. Es gibt keine Erstattung auf die 272 747,32 Dollar.« Sie sah mich wieder an. »Du weißt, was ich erlebt habe. Wie konntest du mich in dieser Sache anlügen?« Sie warf mein Handy nach draußen in den Flur. »Alles, was ich wollte, war ein wenig Ehrlichkeit!« Sie begann zu schluchzen. »Warum musstest du mich anlügen? Ich habe dich wirklich gemocht.« Dann knallte sie die Tür zu und verschloss sie.
    Ich klopfte. »Rachael«, rief ich, »ich kann das erklären.«
    Nichts. Ich beugte mich vor, hob mein Handy auf und las die Textnachricht selbst. Mike Semken hatte sich einen bemerkenswert schlechten Zeitpunkt ausgesucht, auf meine Frage zur Steuer zu antworten, die ich ihm vor Wochen geschickt hatte.
    Ich presste mein Ohr an die Tür und konnte sie drinnen weinen hören. »Bitte, Rachael.«
    Noch eine halbe Stunde lang klopfte ich an ihre Tür, bevor ich schließlich aufgab. Sie würde nicht mit mir sprechen.

Sechsundvierzigstes Kapitel
    Ich habe Zeitungsfotos von Katastrophenorten gesehen, nachdem ein Tornado durchgefegt ist und die gesamte Gegend in nur wenigen Sekunden verwüstet hat. Genauso fühlt sich meine Welt jetzt an .
    Aus dem Tagebuch von Luke Crisp
    Trotz meines großen Kummers gab es noch etwas, was ich tun musste. Nicht nur für Wayne, sondern auch für Rachael und für weitere gute Menschen überall im Land. Egal wie ich es anstellte, ich musste dafür sorgen, dass sie ihre Arbeitsstelle zurückbekamen.
    Ich setzte mich in mein Auto und fuhr in Richtung Phoenix. Dass Rachael so aufgebracht gewesen war, konnte ich ihr nicht verdenken. Nach all dem, was sie mit ihrem Mann durchgemacht hatte, verstand ich, warum sie das, was sie gelesen hatte, mit Panik erfüllte. Mir wäre es vermutlich genauso gegangen. Ich brauchte einfach eine Gelegenheit, ihr die Sachlage zu erklären. Allerdings war es außerordentlich

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