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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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mit einem Ohr zu lauschen. Sie hört nichts. Verdammt. Nicht einmal Stimmen. Sie legt eine Hand auf den Türknauf und dreht ihn mit aller Vorsicht, nur um nach wenigen Sekunden festzustellen, dass die Tür von innen verschlossen ist. Verdammt!! Enttäuscht dreht sie sich um und geht zurück zur Treppe. Er schließt sie aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Plötzlich kommen ihr Zweifel, was seine Worte betreffen: bleib für immer bei mir,  ich brauche Dich. Was ist davon wirklich wahr? Wie soll sie für ihn da sein, wenn er es nicht zulässt? Grübelnd erklimmt sie Stufe um Stufe hinauf zu ihrem Zimmer. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hat, schaut auf das Tablett mit dem Essen. Sie ist zwar hungrig, aber ihr ist jeglicher Appetit vergangen. Sie legt sich auf das große Bett und schließt die Augen. Ihre Gedanken kreisen um Damian und das, was sie für ihn empfindet. Und je mehr sie über sich und ihn nachdenkt, je mehr sie ihren Verstand einsetzt, umso klarer formuliert sich ein Gedanke in ihrem Kopf: ist er wirklich der Mann, der er vorgibt zu sein? Warum hat er kein Vertrauen zu ihr. Und warum, und bei diesem Gedanken schmerzt Rachel Herz so sehr, dass sie Mühe hat ein und auszuatmen, hat er ihr noch nie gesagt, dass er sie liebt?
     
     
    Es ist drei Uhr morgens. Endlich ist ein wenig von diesem abscheulich schmeckendem Konservenblut in seinem Magen geblieben. Damian ist blass, er hat tiefe Schatten unter den Augen, die immer noch blutunterlaufen sind und seine Haare kleben verschwitzt an seinem Kopf. Die Übelkeit hat nachgelassen und die Schmerzen sind inzwischen erträglich. Nur seine Hände zittern noch und geben Auskunft über den miserablen Zustand, in dem er sich befindet. Rachel stand vorhin draußen, an der Tür zu seinem Arbeitszimmer. Er hat sie gespürt, mit jeder Faser seines Körpers. Er war versucht, die Tür zu öffnen, um ihr sein wahres Ich zu zeigen. Aber er hatte nicht die Kraft dafür. Seit Stunden sitzt er nun hier, in einem antiken Ledersessel und starrt in die Flammen, die vor ihm im dem Kamin lodern. Stunde um Stunde hat er sich gefragt, wie es weiter gehen soll zwischen ihm und Rachel. Der Entschluss, den er gestern gefasst hat, hat sich manifestiert, ist unumgänglich geworden. Er muss sie so schnell wie möglich verlassen, sie zurückweisen, ihr klar machen, dass es keine Zukunft für sie beide gibt. Er muss es beenden, ein für alle Mal, je schneller umso besser! Damians Lippen sind fest aufeinander gepresst und seine Augen starren weiter in die tanzenden Flammen vor ihm. Morgen werden sie gemeinsam ins Museum gehen und er wird alles versuchen um einen Anhaltspunkt zu finden, über den Aufenthalt des Professors. Dann wird er ihr sagen, sie müsse sich nun an die hiesigen Behörden wenden, also zu Scotland Yard gehen und eine Vermisstenanzeige stellen. Und dann wird er ihr das Herz brechen und ihr beichten, dass sie nicht mehr als ein heißer Flirt für ihn war. Vielleicht wird sie ihn ohrfeigen, ihn wütend anschreien. Damit käme er klar. Aber was ist, wenn sie weint? Wie wird er reagieren, wenn sie vor ihm steht und Tränen der Enttäuschung über ihre zarten Wangen rinnen. Oh, ihr Götter, warum ist es nur so verdammt schwer Rachel los zu lassen? Weil Du sie liebst, du verdammter Narr! , zischt die bekannte boshafte Stimme in sein Ohr. Sag ihr endlich, was Du bist! Sie ist ein taffes Mädchen, sie wird es verstehen. Sie wird damit umgehen können. Was hast Du schon zu verlieren? Entweder Du verlässt sie oder sie verlässt Dich. Aber was ist, wenn sie Dich akzeptiert, so wie Du bist? Ist das Glück Deines Lebens es nicht wert dieses Risiko einzugehen? Damian schluckt, seine Kehle ist wie ausgedörrt. Lass Dir was einfallen! Willst Du sie wirklich kampflos aufgeben? Hat sie es nicht verdient, dass Du ihr die Wahrheit sagst? Bedeutet sie Dir so wenig, dass Du es nicht einmal versuchst ihr zu sagen, wer Du bist und dass Du sie liebst? Damian schließt die Augen, lauscht in sich hinein wartet darauf, dass die Stimme weiter auf ihn einredet. Aber es ist still. Nur das Knacken der brennenden Holzscheite ist zu hören. Als er die Augen wieder öffnet steht sein Entschluss fest. Er steht auf, noch etwas wackelig auf den Beinen. Seine Hände ballte er zu Fäusten und sein Gesichtsausdruck ist grimmig. Er setzt seinen schmerzenden Körper entschlossen in Bewegung. Er muss zu ihr. Er muss sie fühlen, jetzt! Er kann, er will sie nicht aufgeben. Zu lange hat er gelitten unter der

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