Damian

verschieden Schriften eingemeißelt sind. Sie betrachtet den Stein staunend und lässt ihren Blick sorgsam über die Schriftzeichen wandern. Sie studiert die drei verschiedenen Schriften und ist so vertieft, dass sie nicht hört, wie Damian sich ihr nähert.
    „Der Stein von Rosette. Ich wusste, dass er Dir aufgefallen ist und ich Dich hier finde“, sagt Damian leise, als er plötzlich hinter ihr steht. Wieder zuckt Rachel erschrocken zusammen, denn sie hat seine Schritte nicht gehört.
    „Hätte man diesen Stein nicht gefunden, wer weiß, ob man jemals die Hieroglyphen entziffert hätte“, denkt Rachel laut nach.
    „Er war nur einer von mehreren Schlüsseln, um unsere Zeichen zu entziffern.“ Rachel nickt und dreht sich zu Damian um.
    „Ich möchte noch so viel mehr über das alte Ägypten wissen. Ich habe noch so viele Fragen…“
    „Ich werde Dir alles erzählen, was ich weiß. Aber dafür brauchen wir viel Zeit, eine halbe Ewigkeit. Glaubst Du, Du hältst es so lange mit mir aus?“, fragt Damian sie mit einem winzigen Lächeln um seinen Lippen. Rachel schaut tief in seine Augen und erwidert ernst:
    „Ich könnte Dir tage- und nächtelang zuhören, wenn Du von Deinem Ägypten erzählst. Also ist eine kleine Ewigkeit kein Problem denke ich.“ Damian beugt sich zu ihr herab, küsst sie zärtlich.
    „Aber ich brauche auch ab und zu eine Pause, ich kann nicht ununterbrochen reden. Und in diesen Pausen machen wir Liebe miteinander. Ich werde Dich verwöhnen Rachel, Dir zeigen, wie lustvoll der Sex im alten Ägypten war“, flüstert er heiß gegen ihre Wange. Schon allein der Klang seiner dunklen, sanften Stimme und das Gefühl seines heißen Atems auf ihrer Haut lassen Rachel vor Erregung erzittern. Ein lautes Räuspern ist plötzlich zu hören. Damian und Rachel grinsen einander an.
    „Komm, wir haben einiges zu tun.“ Damit nimmt Damian Rachels Hand und führt sie zurück zu dem Herrn mit der Museumsuniform und dem strengen Blick.
     
     
    Sie sind jetzt schon seit Stunden hier unten im Keller und lesen ein Papyrus nach dem anderen. Damian hat Rachel genau die Schriftzeichen aufgemalt, auf die sie achten muss. Es ist sein Name, so wie er vor über dreitausend Jahren genannt wurde, aber das hat er Rachel nicht gesagt. Sie hat mit Staunen zugesehen, wie er innerhalb von Sekunden die aufwendigen Zeichen auf ein Blatt Papier kritzelte. So als würde er sie heute noch jeden Tag benutzen. Bis jetzt war ihre Suche jedoch erfolglos. Natürlich liest Damian die Zeichen viel schneller als Rachel, aber er darf sie auch nicht zu schnell lesen, sonst würde sie misstrauisch werden. Immer wieder unterbrechen sie ihre Suche nach einem Hinweis. Damian zieht sie dann in eine dunkle Ecke und küsst sie wild und leidenschaftlich, berührt sie und presst seinen Körper gegen den ihren, um ihr deutlich zu machen, was er will. Meist lassen sie dann doch atemlos voneinander ab, wenn sie Schritte hören oder sie glauben entdeckt zu werden. Rachel fällt auf, dass Damian immer noch so furchtbar blass ist und unter seinen Augen sind immer noch tiefe Schatten zu sehen. Aber wenn er sie küsst und berührt, dann scheinen seine Augen regelrecht zu leuchten. Ein Feuer ist in ihnen zu erkennen, so heiß und prickelnd wie seine Hände auf ihrer Haut.
     
     
    Es ist bereits dunkel, als sie das Britische Museum verlassen. Sie haben Stunde um Stunde im Keller dieses imposanten Gebäudes zugebracht, nur um jetzt enttäuscht festzustellen, dass sie morgen noch einmal hierher kommen müssen, um weiter zu suchen. Damian ist überzeugt davon, dass, wenn sie einmal den Papyrus finden, nach dem der Professor gesucht hat, dann werden sie auch einen Hinweis auf den Verbleib des Professors finden. So jedenfalls hat er es Rachel verkauft. Damian glaubt inzwischen nicht mehr daran, den Professor lebend wieder zu sehen. Er ist inzwischen der Meinung, der Orden hat den Professor aus dem Weg geräumt. Luca hat da so etwas angedeutet, dass er einem Hinweis nachgehen würde. Damian verschweigt Rachel seine neuen Erkenntnisse jedoch. Er will sie nicht noch mehr beunruhigen.
     
     
    Heute führt Damian Rachel zum Essen aus. Nachdem sie sich zu Hause ein wenig frisch gemacht und umgezogen haben, fährt er mit ihr in eines der exklusivsten Restaurants der Stadt. Der Wein ist vorzüglich und sogar Damian versucht sich an dem zarten Lammfleisch. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch wurde das Filet nur ganz kurz angebraten. Den Fleischsaft oder besser das