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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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eindringt!“, stößt sie mutig hervor und winzige Schweißperlen bilden sich auf ihrer Stirn. Ihr Mut, dieses Anliegen so ernst und fordernd auszusprechen, bringt ihr bei den Vampiren eine gehörige Portion Anerkennung ein. Damian wirft ihr einen bewundernden Blick zu und wenn Rachel seinen Gesichtsausdruck richtig interpretiert, ist da auch so etwas wie Stolz in seiner Mimik zu erkennen.
    „Rachel hat recht. Und sie erinnert uns alle an eine Regel, die nur allzu häufig gebrochen wird. Es gehört sich nicht, unerwünscht in die Gedanken der Sterblichen einzudringen. Es ist nur in bestimmten Ausnahmen erlaubt“, pflichtet ihr Samantha bei und schenkt ihr ein aufmunterndes Lächeln.
    „Ich habe von all dem Nichts gewusst. Ich habe erst vor ein paar Tagen erfahren, was Damian wirklich ist und niemals, wirklich niemals hat der Professor auch nur eine Andeutung mir gegenüber gemacht, welches der tatsächliche Grund unserer Reise nach Ägypten ist“, erklärt Rachel, als der Druck in ihrem Kopf allmählich nachlässt. Die Vampire nehmen ihre Aussage zur Kenntnis, ihre Gesichter bleiben jedoch unberührt und für Rachel nicht lesbar.
    Dann wird der Hauptgang serviert: Rinderfilet mit Speckbohnen und Rosmarin-Kartoffeln. Rachels Hunger ist ihr trotz der neuen Erkenntnisse nicht vergangen und so isst sie die ihr dargereichten Speisen mit großem Appetit. Befremdet nimmt sie zur Kenntnis, dass Damian, Alexander und Rhys gar nichts essen während Sebastian und Luca hingegen ein äußerst blutiges Stück Fleisch mit offensichtlichem Genuss vertilgen. Allen Vampiren, außer den Kindern wird während des Essens ein silberner Becher gereicht, dessen Inhalt Rachel nicht erkennen kann. Alexanders Blicke treffen auf die ihren, als er seinen Becher hebt und Damian zuprostet. Damian zögert, wirft Rachel einen Seitenblick zu, den sie in keinster Weise deuten kann und setzt dann den Becher an die Lippen. Wie in Zeitlupe sieht Rachel ihn den Inhalt Schluck für Schluck hinunterspülen. Und nun wird ihr plötzlich bewusst, um welches Getränk es sich offenbar handelt: Blut. Jetzt ist es endgültig um ihre Beherrschung geschehen. Sie lässt das Besteck fallen, springt auf und stürzt aus dem Esszimmer, rennt durch die Empfangshalle und hinaus an die frische Luft. Sie kann das würgende Gefühl nicht mehr halten und erbricht sich noch auf den Stufen zum Schloss. Das Krampfen ihres Magens zwingt sie immer wieder seinen Inhalt hervor zu würgen und so bemerkt sie nicht, dass Samantha hinter ihr steht und nun sacht ihre Haare hält, damit sie nicht schmutzig werden.
    „Es ist gut. Es ist gut Rachel!“, spricht sie beruhigend auf sie ein. Sanft streicht sie über den nach vorn gebeugten Rücken ihrer Freundin. Tränen rinnen Rachel über das Gesicht, als sie sich erneut nach vorn wirft und würgt. „Es ist alles so neu für Dich, nicht wahr?“, spricht Samantha beruhigend auf sie ein. Als das Krampfen in Rachels Magen endlich etwas nachlässt, richtet sie sich auf und nimmt dankend das Taschentuch entgegen, das Samantha ihr reicht.
    „Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht“, stammelt sie weinend vor sich hin. Samantha nimmt sie in den Arm und tröstet sie leise. Dann jedoch spürt Sam die Anwesenheit von Damian und lässt Rachel unvermittelt los, so als hätte sie einen unmissverständlichen Befehl von Damian erhalten.
    „Wir sehen uns drinnen“, flüstert sie Rachel noch einmal zu, bevor sie sich umdreht und an Damian vorbei geht, ohne ihn eines einzigen Blickes zu würdigen.
    „Geht es Dir jetzt besser?“, fragt Damian sie ruhig, als er die Stufen zu ihr herunter kommt. Sie nickt, langsam, denn die Übelkeit ist immer noch nicht ganz verschwunden. Tränen rinnen über ihr Gesicht, während sie das Taschentuch vor den Mund hält. Damian ist vor ihr stehen geblieben und sieht sie mit ernstem Blick an. „
    Es tut mir leid. Ich wollte Dich nicht in Verlegenheit bringen“, entschuldigt sich Rachel leise und senkt den Blick, immer noch mit der aufkeimenden Übelkeit kämpfend.
    „Hier, nimm meine Jacke! Wir gehen ein Stück spazieren.“ Damian legt seine Jacke um ihre Schultern und sie laufen die restlichen Stufen hinunter. Dann biegen sie links ab und gehen langsam den von blühenden Büschen gesäumten und indirekt beleuchteten Weg um das Schloss herum. Schweigend verbringen sie nebeneinander her laufend einige Minuten. Eine sanfte Abendbrise kühlt Rachels Gesicht und allmählich geht es ihr besser. „Ich glaube,

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