Damian
hinterher.
„Sir“, drängelt sich Henry an den beiden Anzugträgern vorbei, „die beiden sind von Scotland Yard und ich habe versucht…“
„Danke, Henry. Es ist in Ordnung“, versichert Damian seinem Diener und schaut missbilligend auf die ungebetenen Gäste.
„Inspektor Miller, Scotland Yard und das ist mein Kollege Sergeant Rheynolds“, stellt sich der etwas ältere der beiden vor und nickt Damian zu.
„Was kann ich für sie tun?“, fragt Damian streng und macht mit dem Ton seiner Stimme deutlich, dass die beiden stören.
„Nun, eigentlich sind wir hier um Miss Fletcher zu befragen“, erläutert Miller. Damian legt besitzergreifend einen Arm um Rachels Hüfte.
„Ich weiß nicht, was meine Frau mit Scotland Yard zu tun hätte“, bemerkt Damian angriffslustig.
„Ihre Frau?“, wundert sich Rheynolds.
„Meine Verlobte!“, korrigiert sich Damian und schenkt dem Sergeant einen vernichtenden Blick.
„Es geht um Professor Rubins“, lenkt Miller ein und schaut nun Rachel fragend an.
„Bitte, Liebling, wenn es etwas gibt, das noch zu klären ist, möchte ich gerne helfen“, sagt Rachel auffallend ruhig und wendet sich den beiden Polizisten zu. Damian weicht nicht von ihrer Seite und hält sie immer noch fest an sich gepresst.
„Nun, es sind Unstimmigkeiten aufgetreten und soviel wir wissen, sind sie die letzte Person, die längeren Kontakt mit dem Professor hatte.“ Rachel nickt zustimmend und Damian beobachtet die beiden weiter auffallend schlechtlaunig. Er dringt in die Gedanken der beiden und weiß bereits, welche Fragen sie stellen werden, bevor sich die Worte in deren Münder formen.
„Soviel wir wissen, waren sie und der Professor Anfang letzten Monats hier auf Mr. Cunninghams Anwesen eingetroffen um altägyptische Artefakte zu sichten.“
Du meine Güte, ist das alles erst ein paar Wochen her? , wundert sich Rachel, nickt dem Beamten aber zu.
„Sie kannten einander nicht? Waren sich noch nie zuvor begegnet?“, fragt Rheynolds neugierig und blickt auf Damian und Rachel als Paar.
„Nein. Aber ich wüsste nicht, was sie das angeht und was das mit Rubins zu tun hat“, knurrt Damian ihm angriffslustig zu.
„Nun, dann ging das mit der Verlobung aber recht schnell“, stellt der Sergeant fest und erntet sogleich einen Blick von Damian, der ihn fast zur Salzsäule erstarren lässt.
„Ja, wir haben uns sehr schnell ineinander verliebt. Vielleicht haben sie davon gehört, es soll heute immer noch so etwas wie Liebe auf den ersten Blick geben“, beantwortet Damian die unverschämte Frage des Beamten und wendet sich dann an Miller, der ihm um ein vielfaches professioneller erscheint. „Aber sie haben mir immer noch nicht auf meine Frage geantwortet: was hat das mit Rubins zu tun?“ Miller ignoriert Damian, greift in sein Jackett und zieht ein Foto hervor.
„Kennen sie diesen Mann, Miss Fletcher?“ Er reicht Rachel das Bild und sie nimmt es ihm mit leicht zitternden Fingern ab. Auf dem Bild ist das Gesicht eines Mannes zu sehen. Es ist offensichtlich das Foto eines Toten, denn die Gesichtszüge sind irgendwie unnatürlich verzerrt und die Augen sind geschlossen. Er ist vielleicht fünfzig oder fünfundfünfzig Jahre alt und hat strähniges mittellanges, gewelltes Haar.
„Nein“, sagt Rachel schlicht und gibt das Foto des Unbekannten dem Inspektor zurück. Damian checkt die Lage. Er weiß, dass der Kerl auf dem Bild nicht Rubins ist. Während Miller das Foto wieder in der Innentasche seiner Jacke verstaut, blickt sich der Sergeant neugierig um. Damian entgeht nicht, dass der Blick des Beamten über den Esstisch schweift. Er verweilt einige Sekunden am Damians Platz, an dem das Besteck und die Teller unberührt sind und dann hinüber zu Rachels Suppenteller. Dann blickt er auf die Gläser und deren Inhalt. Damian ist angespannt und bereit zu reagieren, wenn es nötig wird. Aber der Sergeant wendet den Blick ab und schaut wieder auf Rachel.
„Und deswegen macht Scotland Yard den weiten Weg hierher?“, bemerkt Damian verständnislos und mit einer Spur Zynismus in der Stimme.
„Nun, es war uns wichtig Mrs. Flechter persönlich zu befragen. Wir arbeiten eng mit den hiesigen Behörden zusammen.“ Diese vermeintliche Drohung, oder was auch immer der Inspektor damit beabsichtigte, entlockt Damian nicht mehr als ein bedauerndes Lächeln.
„Nun, wenn das alles ist…“, fordert Damian die beiden unmissverständlich auf zu gehen.
„Wer war der Mann auf dem Foto?“, will
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