Damian
Rachel nun ihrerseits wissen.
„Professor Tadeus Rubins“, erklärt Miller schlicht und beobachtet genau Rachels Reaktion.
„Das ist nicht Rubins“, ruft sie aufgebracht aus und versteht plötzlich die Welt nicht mehr.
„Wir fanden aber die Papiere von Professor Rubin in den Taschen dieses toten Mannes“, erklärt Miller. Das Schweigen in den folgenden Sekunden ist zu lang für eine einfache Befragung, denkt Rachel und fragt sich, was in den Köpfen der beiden Beamten wohl vor sich geht.
„Nun“, Miller richtet das Wort an seinen Kollegen, „dann müssen wir den Fall doch noch einmal aufrollen. Die Frage stellt sich, wer ist der Mann auf dem Foto und wo hält sich der Professor auf, wenn er denn doch lebt.“ Mit dieser Frage, die unbeantwortet im Raum stehen bleibt, verabschieden sich die Beamten und finden allein ihren Weg nach draußen. Rachel bleibt so lange angespannt neben Damian stehen, bis sie hört, wie ein Fahrzeug sich von der Auffahrt entfernt.
„Der Professor lebt?“, entlässt Rachel die angehaltene Luft in einem Satz.
„Sieht so aus“, entgegnet Damian mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen.
„Aber warum? Damian, ich verstehe das nicht. Ich dachte er wäre tot.“
„Ich habe da so eine Ahnung, aber ich will Dich nicht beunruhigen, bevor ich mich nicht mit meinen Kontakten besprochen habe.“
„Mach Dir keine Sorgen, ich bin bereits beunruhigt“, antwortet Rachel ihm bissig. Nach einer Weile ergänzt sie: „Es ist natürlich gut, dass der Tote nicht der Professor ist. Aber was ist dann mit ihm? Wo ist er? Warum ist er verschwunden?“, stellt Rachel die Fragen, die nicht nur sie beschäftigen.
„Ich werde es herausfinden. Aber ich habe so eine dunkle Ahnung, dass der alte Mann noch einige unangenehme Überraschungen für uns bereit hält.“ Damian blickt auf Rachel herab, dann zieht er sie zu sich heran und nimmt sie in seine Arme.
„Wo waren wir, bevor diese Unruhestifter kamen?“, flüstert er heiß gegen ihre Wange. Obwohl Rachel das Verschwinden des Professors und der Besuch von Scotland Yard immer noch beschäftigen, gibt sie Damians Drängen nach. Zu lange hat sie sich nach seiner Nähe gesehnt. Damian küsst ihren Hals, ihre Schulter. Sein heißer Atem auf ihrer sensiblen Haut lässt Schauer primitivsten Verlangens über ihren Körper jagen.
„Ich habe Dich so sehr vermisst“, flüstert er ihr leise ins Ohr, bevor er weitere Küsse dahinter platziert. Rachels Puls schnellt nach oben, in kaum noch messbare Bereiche. Jetzt, wo Damian weiß, dass Rachel ihn immer noch liebt, vorbehalt- und bedingungslos, wo er weiß, dass sie ihm keine Vorwürfe macht, drängt es den Vampir in ihm, ihre Verbindung zu erneuern und zu festigen.
„Bitte, Liebling, ich brauche Dich. Jetzt! Ich möchte Dich schmecken, Dein Blut in mir spüren.“ Rachel wird heiß und augenblicklich beginnt sie in seinen Armen dahin zu schmelzen. Seine Forderung ist so pur, so offen und zeigt ihn so verletzlich, dass sie ihm seine Bitte sofort erfüllen möchte.
„Ich gehöre Dir, Dir ganz allein. Nimm Dir, was Du brauchst“, flüstert sie vielversprechend zurück. Damian hält sie nun so, dass er eine Hand auf ihrem Rücken liegen hat und eine in ihrem Nacken.
„Entspann Dich, Liebling“, haucht er ihr heiß zu. Und dann spürt sie diesen bittersüßen Schmerz an ihrer Halsschlagader.
Damian braucht sie. Ihr Blut ist sein Lebenselixier. Es ist einer der wenigen primitiven Urinstinkte der männlichen Vampire. Er muss sie besitzen, sich und allen beweisen, dass sie zu ihm gehört. Er muss sie in sich aufnehmen in dieser intimen, erotischen Art und Weise. Seine Zunge gleitet über die beiden Bissmale, die seine Zähne hinterlassen haben und er leckt die winzigen Blutstropfen auf, die so bereitwillig hervorquellen. Dann legt er seine Lippen um die winzige Wunde und beginnt zu saugen. Er zieht das Blut aus der geöffneten Vene und schluckt es genüsslich hinunter. Damian stöhnt auf, als Rachels Blut seinen ganzen Körper durchfließt, ihn wärmt und seine Sinne zum Vibrieren bringt. Ihre Gefühle und ihre Empfindungen treffen ihn, so heftig, dass er sich fast verschluckt. Nach zwei weiteren Zügen lässt er von ihr ab, küsst ihren Hals und leckt mit seiner Zunge sacht über die Wunde. Rachel liegt immer noch mit geschlossenen Augen in seinen Armen, ihre Wangen ziert eine feine Schattierung und ein winziges Lächeln umspielt ihre Lippen. Damians Augen sind blutunterlaufen und
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