Damian
wieder einmal ein absolutes Rätsel für Rachel.
„Nein. Es gibt keine Freundschaft zwischen einem Vampir und dessen Dairun.“
„Aber“, fügt er nach einer Weile hinzu, „wir vertrauen einander. Und das ist manchmal mehr wert als Freundschaft.“ Damians Aussage bringt Rachel mal wieder zum Nachdenken. Sie weiß inzwischen viel über die Hierarchien in der Vampirwelt, über reinrassigen Familien, von denen es nicht mehr viele gibt, den Mischbluten, die aus einer Verbindung zwischen einer Auserwählten und einem reinrassigen Vampir stammen und von dem Dilemma der Vampire, sich fortpflanzen zu müssen. Es gibt nicht mehr viele, die die Möglichkeit haben, Nachfahren zu zeugen. Schon wird die bittere Erkenntnis wieder wach gerufen, dass Leylha Damian nur aus diesem einen Grund benutzt hat und dass Rachel niemals Kinder mit ihm haben wird. Denn sie ist unfruchtbar geworden, mit ihrer Verwandlung zum Vampir. Es war ein Schock für sie, als Samantha sie darüber aufklärte. Damian bemerkt den Schatten der Traurigkeit, der Rachels Gesicht bedeckt.
„Was ist?“, fragt er besorgt und verflucht erneut die Tatsache sie nicht lesen zu können.
„Ich habe gerade darüber nachgedacht Samanthas Angebot anzunehmen und ihr bei dem Aufbau eines Archivs über die Geschichte der Vampire zu helfen.“ Damians erstaunter Gesichtsausdruck entlockt Rachel ein Grinsen.
„Keine Angst, ich werde nicht gleich zu den DeMauriers ziehen. Aber ich bewundere Sams Enthusiasmus nach weiteren Auserwählten zu suchen, Ahnentafeln zu erstellen und Familiengeschichten zu erforschen. Leider fehlt ihr mit drei Kindern die Zeit, sich intensiv damit auseinander zu setzen und deswegen hat sie mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ihr dabei behilflich zu sein. Und ich finde den Gedanken daran sehr interessant.“ Damian nippt an seinem Rotwein und Rachel kann wieder einmal nicht erkennen, was hinter diesem verschlossenen Gesichtsausdruck hervorgeht.
„Es wäre eine Arbeit in der Du aufgehen würdest?“, fragt er vorsichtig interessiert.
„Ja.“ Sie beobachtet, wie seine eleganten Finger mit dem Weinglas spielen.
„Wir könnten in Canada auf meinem Anwesen leben. Ich habe ein große Bibliothek und einen angrenzenden Salon, in dem ich Dir Dein Arbeitszimmer einrichten könnte.“ Rachel strahlt plötzlich über das ganze Gesicht.
„Das wäre fantastisch“, ruft sie freudig aus. Damian schaut sie an und nimmt die Freude, die in ihrem Gesicht geschrieben steht, in sich auf. Wie leicht es doch ist, sie glücklich zu machen.
„So sei es dann. Aber zuerst werden wir noch einige Zeit in Ägypten verbringen. Ich gehöre hierher, hier ist meine Heimat, mein Ursprung. Bevor wir in die Neue Welt ziehen, möchte ich Dir mein Reich zu Füßen legen.“ Seine seltsame Wortwahl ist immer noch befremdend für Rachel. Aber sie nickt ihm zu.
„Ich möchte noch so viel mehr über Dich und Dein Land erfahren“, gesteht sie und beide besiegeln ihr Vorhaben in dem sie mit einem Glas Wein anstoßen. Nachdem sie an dem köstlichen Wein genippt haben, beginnt Damian die Speisen genau zu betrachten, die immer noch unberührt auf dem Tisch stehen und füllt einen Teller mit diversen Köstlichkeiten. Rachel beobachtet ihn dabei und fragt sich, warum er nicht essen kann. Luca isst doch auch und sogar mit großem Appetit. Als Damian sich in den Polstern zurücklehnt, hält er einen Teller in der Hand und beginnt seine Gabel zu füllen. Dann schaut er auf und in Rachel erstauntes Gesicht.
„Iss!“, befiehlt er und hält ihr die Gabel vor den Mund. Rachel öffnet den Mund und streift mit den Lippen die Speisen von der Gabel. Sie kaut langsam um die Vielfalt der Aromen herauszuschmecken.
„Köstlich“, bestätigt sie und leckt sich mit der Zunge über die Lippen. Damians Augen kleben förmlich an ihren Lippen und er stellt fest, dass es ein verdammt aufregendes Erlebnis ist, seine Frau zu füttern.
„Mehr?“, fragt er mit rauer Stimme. Rachel nickt. Damian pickt einige kleine Stücke Fleisch auf und schiebt sie Rachel erneut sacht in den Mund. „Hmmm“, tut Rachel genüsslich kund. Damians Augen werden plötzlich dunkler und sein eigener Appetit auf ihr Blut wird größer.
„Warum isst Du nichts?“, fragt Rachel ihn nun und erneut wirft er ihr einen seltsamen Blick zu.
„Du weißt, ich vertrage es nicht mehr“, erklärt er ihr. Und während er ihr erneut eine volle Gabel in den Mund schiebt, ergänzt er:
„Ich schmecke nicht mehr. Alles
Weitere Kostenlose Bücher