Damian
nicht, dass Du Alexander davon überzeugen kannst, aber er sollte auf alle Fälle über die Situation unterrichtet sein. Ich werde zurück nach London fliegen. Vielleicht finde ich Rubins und kann den Papyrus an mich bringen. Und Du versuchst mehr über diese Phiole heraus zu finden.“ Mit einer Kopfbewegung in Richtung Damians Schlafzimmer ergänzt er: „Gib mir die leeren Blutbeutel mit. Deine Freundin wird sonst noch unangenehme Fragen stellen. Hast Du eigentlich eine Ahnung, wie schwer es ist hier in Kairo Blutkonserven zu bekommen?“ Damian kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Wir ernähren uns immer noch nach der alten Methode. Die Ideen der Neuen Generation sind noch nicht bis hierher durchgedrungen.“ Luca schenkt ihm ein bestätigendes Kopfnicken. Als Damian seinem Freund die Plastikbehälter in die Hand drückt und dieser sie unter seiner Jacke verstaut, kommt Damian nicht umher, Luca um einen wichtigen Gefallen zu bitten.
„Es geht um Rachel“, beginnt er zögernd. Luca schaut interessiert auf. „Ich möchte Dich bitten, ihr die Erinnerungen an das, was in der Gasse geschehen ist, zu nehmen.“ Der Italiener sieht ihn mit verständnisloser Miene an. „Ich kann es nicht. Ich…“, Damian zögert, „ich habe keinen Zugang zu ihr.“ Luca schaut ihn zuerst fassungslos an, doch dann spielt ein freches Grinsen um seinen Mund.
„Du kannst sie nicht lesen? Na, wenn das nicht ein Zeichen ist“, kommentiert er Damians Geständnis.
„Wir, also sie und ich…“, stottert Damian plötzlich herum, „sie bedeutet mir sehr viel“, gibt er endlich zögernd zu. Luca betrachtet seinen Freund sehr aufmerksam.
„Ist sie vielleicht eine Auserwählte? Alexander hat Sam auch mehr oder weniger durch Zufall gefunden.“ Damian schüttelt den Kopf:
„Ich weiß es nicht, ich denke nicht und ehrlich gesagt, es geht Dich auch nichts an“, entgegnet er etwas verärgert. Luca legt seine Hand freundschaftlich auf Damians Schulter.
„Haha, schon gut, mein Freund. Du weißt doch, wir Italiener hören immer gerne von Amore und einer schönen Frau.“ Unbewusst lässt Damian ein besitzergreifendes Knurren hören, woraufhin Luca schleunigst ein paar Schritte vor seinem Freund zurückweicht.
„Hoho…“, kommentiert Luca Damians Reaktion, „schon gut, hab schon verstanden, sie gehört Dir.“ Kopfschüttelnd und noch breiter grinsend geht er auf Rachels Schlafzimmer zu. In der Tür dreht er sich noch einmal zu Damian um und vergewissert sich.
„Du weißt, dass ich, wenn sie schläft, nicht so tief in ihr Bewusstsein eindringen kann. Sie wird das, was in der Gasse geschehen ist nicht vollkommen vergessen, aber ich werde ihr suggerieren, dass alles nur ein böser Traum war.“ Damian nickt Luca zustimmend zu.
„Nein!“ ruft Rachel schweißgebadet aus und reißt die Augen auf.
„Es ist gut. Ich bin bei Dir. Es war nur ein böser Traum“, beruhigt Damian sie mit sanfter Stimme und schließt sie in seine Arme. Ein tiefes, erleichtertes Schluchzen schlüpft über Rachels Lippen. Sie schließt die Augen, und lässt sich bereitwillig von Damian trösten.
„Es war so furchtbar. So viel Blut, ein Junge,…und Du“, flüstert sie stockend gegen seine Schulter und erzittert unter den schlimmen Erinnerungen.
„Schschschhhh, es ist vorbei“, tröstet Damian sie und genießt die Nähe ihres warmen Körpers. Ja, er weiß, wie schrecklich sein Anblick für sie gewesen sein muss. Diese unmenschliche Fratze des Bösen. Es kommt ihnen beiden vor wie eine kleine Ewigkeit, in der sie zusammen auf Rachels Bett sitzen und einander in den Armen halten. Plötzlich regt sich Rachel und windet sich aus Damians Armen.
„Warum sind wir hier? Ich…“, sie reibt sich die Schläfen um den Druck, der in ihrem Kopf herrscht, etwas zu lindern. „Ich kann mich nicht erinnern…“, stellt sie leise fest.
„Wir sind über den Basar gelaufen. Nach dem Essen wollten wir zurück ins Hotel. Auf dem Weg zum wartenden Auto bist Du gestolpert und so unglücklich gefallen, dass Du Dir den Kopf an einer Hauswand gestoßen hast“, erklärt ihr Damian und hasst sich für seine Lügerei. Rachel greift instinktiv an ihren Hinterkopf und zieht sofort scharf die Luft zwischen zusammengepressten Zähnen ein. „Ich habe mich natürlich sofort vergewissert, dass Du Dich nicht schwerer verletzt hast. Wir sind ins Hotel und ich habe über Dich gewacht, während Du geschla…, bewusstlos warst. Vielleicht hast Du eine kleine
Weitere Kostenlose Bücher