Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
schiebt sie die Fensterscheibe einige Zentimeter hoch um sich vor den gierigen Händen zu schützen. Die Stimmung bei den Händlern wird nun immer aggressiver und plötzlich reißt jemand die Tür auf und Rachel schreit vor Schreck laut auf. Mit beiden Händen greift sie nach dem Türgriff um zu verhindern, dass die Tür noch weiter geöffnet wird. Dann plötzlich ein lauter, wütender Ausruf und die Menge um sie herum erstarrt förmlich. Die Männer schwärmen in alle Richtungen auseinander, und Rachel sieht, wie Damian mit grimmigem Blick einigen Händlern offensichtlich ein paar unfreundliche Worte hinterher ruft. Schließlich lässt er sich hinter das Lenkrad fallen und erklärt ihr:
    „Wir können rein.“ Rachel hat keine Ahnung, wie er das nun wieder geschafft hat, denn eigentlich darf man das Gebiet um die Pyramiden nicht mit dem Auto befahren, aber Damian scheint es irgendwie zu schaffen, immer genau das zu erreichen, was er will. Rachel spart sich also die Frage, ob er wieder einmal mit Geld zu seinem Ziel gekommen ist und genießt einfach nur die Anfahrt auf die Pyramiden von Gizeh.
    „Gefällt es Dir?“, flüstert Damian in ihr Ohr. Sie sitzen auf dem Dach des Geländewagens. Damian hat sich hinter Rachel platziert und seine Arme um ihre Hüften geschlungen. Sie  schauen auf die Große Pyramide, die jetzt von der untergehenden Sonne in ein fantastisches rotbraunes Licht getaucht wird. Um sie herum ist es still. Nichts ist mehr zu hören von den vielen Touristen, keine laufenden Motoren der Busse oder wilde Ausrufe der Händler stören die Idylle. Ehrfurcht erfasst Rachel und sie legt für einen kurzen Augenblick die Kamera zur Seite.
    „Es ist fantastisch!“, gibt sie ergriffen zurück. So sehr hat sie sich gewünscht einmal diese einzigartigen Bauten sehen zu dürfen und nun ist sie hier, mit Damian. Sie kann den Blick nicht abwenden von der Einzigartigkeit der Architektur dieser wundervollen Grabmale.
    „Wie es wohl war, zur damaligen Zeit? Es heißt, Sklaven hätten die Pyramiden gebaut.“, beginnt Rachel ein Gespräch, das erst in mehr als zwei Stunden enden wird…
     
    „Du frierst. Hier auf dem Plateau weht am Abend immer ein kühler Wind und in der Wüste kann es nachts sehr kalt werden. Wir sollten langsam wieder zurück ins Hotel fahren.“ Rachel stimmt Damian nur mit Widerwillen zu. Der Blick auf die inzwischen vom Mond beschienenen Pyramiden und den unzähligen Sternen, die am Firmament leuchten, machen es Rachel wirklich nicht leicht jetzt zu gehen. Erneut hebt sie den Kopf und starrt in den Himmel.
    „Wunderschön, nicht wahr? Ob der Sternenhimmel zur damaligen Zeit auch schon so aussah?“ Damian könnte diese Frage natürlich genau beantworten, lässt es aber sein. Die letzten Stunden waren für ihn äußerst anstrengend. Rachel war so neugierig und wissbegierig, dass sie ihn mehr als einmal in arge Bedrängnis gebracht hat. Auf der einen Seite hatte er auf all ihre Fragen immer eine Antwort, auf der anderen Seite musste er jedes Wort genau abwägen, sonst hätte er sich womöglich verraten.
    „Ich weiß es nicht. Vermutlich schon, sonst hätte man in der Gegenwart wohl kaum herausfinden können, dass die drei Pyramiden nach dem Sternbild des Orion erbaut wurden.“
    Alles hat sich nach den Sternen damals gerichtet, nicht nur die Architektur, erinnert er sich. Dort oben leben die großen Pharao weiter, schauen auf die Menschen herab. Ob sein Vater in diesem Augenblick auch auf ihn herabsieht? Wäre Rachel die Frau, die sich sein Vater an der Seite seines einzigen Sohnes gewünscht hätte? Rachel fröstelt und reißt Damian aus seinen Gedanken.
    Langsam klettert er über die Motorhaube zurück auf den Boden. Dann reicht er Rachel die Hand, um ihr ebenfalls beim Herunterklettern zu helfen. Als sie sich nun beide gegenüberstehen kann Rachel eine Feststellung nicht zurückhalten:
    „Das ist wirklich ein sehr romantischer Ort, Mr. Cunningham. Verfolgen sie gewisse Zwecke mit der Einladung hierher?“, neckt sie ihn und schaut mit leicht geneigtem Kopf lächelnd zu ihm herauf.
    „Ich bekomme immer was ich will, Miss Fletcher. Ich habe es nicht nötig Frauen mit romantischen Orten zu beeindrucken“, knurrt er leise gegen ihre Wange, bevor seine Lippen die ihren erobern. Der Kuss dauert eine halbe Ewigkeit und keiner von beiden scheint die Absicht zu haben ihn je zu beenden. Viel zu intensiv sind die Gefühle, die beide empfinden und immer wieder pressen sie ihre Körper noch enger

Weitere Kostenlose Bücher