Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Titel: Damon Knight's Collection 02 (FO 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
Vom Netzwerk:
halte. White sagte, daß er von Lankenau bewundere, daß er sich ziemlich verloren und ziellos gefühlt habe, ehe er sich von Lankenaus Gruppe angeschlossen habe. Kinross plauderte ein paar Minuten über Banalitäten und sagte schließlich: »Wissen Sie, White, wir können durch diese Pforte zurückkehren, wenn wir es richtig anpacken.«
    »Ich möchte noch gar nicht zurück«, sagte White trocken. »Mir macht es Spaß hier.«
    »Aber zu gegebener Zeit … wenn Sie es satt haben …«
    »Satt? Das werden wir sehen. Wissen Sie, Kinross, als letztes aus der alten Welt erinnere ich mich, daß ich fast tot vor Fieber im Busch lag. Träume … Visionen … Ich bin nicht bereit, wieder dort zu erwachen …«
    »Sie halten das also für einen Traum?«
    »Ja. Einen anderen und besseren.«
    Kinross entschuldigte sich und entfernte sich, wobei er den Kopf schüttelte. Garcia plapperte immer noch Spanisch. Er lief eine Weile ziellos herum, legte sich dann unter einen Brotbaum beim Feuer und versuchte zu schlafen. Er empfand Langeweile und Ärger. Er sah zwei Neuankömmlinge, beides Frauen, den Hang herabkommen und überließ es Garcia, sie willkommen zu heißen.
    Stunden später kehrte von Lankenau mit einem begeisterten Ausdruck auf seinem hageren Gesicht aus dem Wald zurück. Er rief seine Gruppe zusammen und wies ihnen ihre Pflichten in mehreren Sprachen zu. Alle mußten jeden Morgen eine Handvoll Früchte oder Beeren sammeln und sie auf den Steinhügel vor dem Höhleneingang legen. Dann sprach er von Hütten und sanitären Anlagen. White besaß eine Axt. Einer der Neger aus Mozambique hatte ein Buschmesser, und der andere eine Hacke. Als die Fortschritte der Arbeit von Lankenau befriedigten, gesellte er sich unter dem Brotbaum zu Kinross. Garcia begleitete ihn.
    »Ich habe mich lange mit Mister Krüger unterhalten«, sagte von Lankenau, setzte sich und schlang seine Arme um seine Knie. »Er hat mir viel erzählt, auch über Sie, Mister Kinross.«
    »Was denn über mich?« fragte Kinross und kniff die Augen zusammen.
    »Über das besondere Verhältnis zwischen Ihnen und ihm. Etwas über die Wechselwirkung, durch die Sie und er in diese Welt gelangt sind. Er versteht es selbst nicht. Aber er weiß, daß Sie sein Adjutant unter den Leuten sein sollten.«
    Kinross schwieg. Von Lankenau betrachtete ihn einen Augenblick ernst, und fuhr fort: »Ich unterwerfe mich gern Ihrer Autorität, Mister Kinross, und werde Ihnen helfen, so gut ich kann.«
    »Ich möchte weder Autorität noch Verantwortung haben«, sagte Kinross. »Kümmern Sie sich ruhig weiter um die Dinge, Herr von Lankenau, aber lassen Sie mich dabei aus dem Spiel.«
    »Wenn es, durch Ihre Weigerung, sein muß, werde ich das tun. Aber ich hoffe doch, daß ich mich mit Ihnen beraten darf.«
    »Aber selbstverständlich«, sagte Kinross. »Aufs Reden verstehe ich mich.«
    »Lassen Sie uns dann reden. Wissen Sie, Mister Kinross, diese Situation ist einfach faszinierend. Spüren Sie nicht, wie es Ihre Gedanken in Feuer und Flamme setzt?«
    »Vermutlich weiß ich, was Sie meinen. Wir rühren an einige der letzten Geheimnisse. Ich gebe zu, daß ich seinerzeit auch darüber nachgedacht und seltsame Bücher gelesen habe. Aber jetzt überlege ich …«
    »Bitte jetzt keine moralischen Skrupel, Mister Kinross. Sonst quälen Sie sich völlig sinnlos wie dieser unglückliche Portugiese. Wir haben eine Welt aufgebaut, und sie braucht keine Nachahmung der alten zu sein. Vielleicht gelingt es uns, die Chemie zu vereinfachen, die Mineralogie zu systematisieren … reizt Sie dieser Gedanke nicht, Mister Kinross?«
    »Ho! Sie können nicht die Energiegesetze überwinden, Herr von Lankenau. Je mehr Leute hierher kommen, desto strikter treten sie in Kraft. Das hat mir Krüger selbst gesagt, und ich kann sehen, daß sie schon jetzt Fuß fassen.«
    »Mister Krüger hat aber das zweite Gesetz nie beachtet. Sonst wäre keiner von uns hier. Und die meisten Menschen, die herkommen, bleiben, wie Sie wissen, keine Menschen.«
    Von Lankenau warf Garcia einen zweifelnden Blick zu und fuhr fort: »Das ist auch so etwas Faszinierendes, zu beobachten, wie die Persönlichkeitselemente allmählich in die äußere Natur zurückfließen, bis sich die Grenze zwischen Subjekt und Objekt fast verwischt. Denken Sie nur an die Macht der Massenbeeinflussung, über die wir dann verfügen! Diese Bäume und Felsen werden unserem Einfluß unterworfen, jeder mit dem ihm innewohnenden Fragment menschlichen Geistes! Oh,

Weitere Kostenlose Bücher