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Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Titel: Damon Knight's Collection 02 (FO 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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von Volkswirtschaftlern, von Naturwissenschaftlern und Philosophen und zuletzt sogar von Theologen. Aber sie gingen in dem allgemeinen Aufschrei unter.
    Gebt uns Raum … Tag und Nacht stieg dieser Schrei aus hundert Millionen Kehlen auf, Lautsprecher plärrten ihn als Slogan heraus, Reklamewände verkündeten ihn im betrügerischen Kampf der Parteien um die Macht. Mehr und mehr konzentrierten sich ihre Versprechungen darauf, Platz zu schaffen. Platz für mehr Häuser, mehr Besitzungen, Platz, um neue Familien aufzuziehen, die dann ihrerseits wieder nach Platz und immer noch mehr Platz schrien … Auf der ganzen Welt verschwanden die Landschaften, alle verschluckt. Während die Völker ihre Grenzen vorzuschieben suchten, flammten Kriege auf, aber die Städte wuchsen noch immer. Die großen Besitzungen wurden durchsucht und gezwungen, ihre letzten Morgen, ihre geheimen Gärten abzugeben. Aber alles umsonst, denn noch immer war der Ruf nach Raum zu hören. Wolkenkratzer strebten fünfzig, siebzig, hundert Stockwerke in die Höhe, und es war nicht genug. Bis zum Bersten gefüllt, bauchten sich die Städte, voll von Musiklärm und den Geräuschen menschlichen Lebens. Über hundert Meter hoch waren sie, von grellem Licht überflutet, von einem Netz übereinander angelegter funkelnder Avenuen durchzogen. Heiser, in Technicolor, schlaflos. Überall stießen sie ans Meer.
    Und sie mußten weiter. Der Druck, der Platzmangel, trieb sie voran. Die Häuser sanken wie silberne Glocken in Bläue und Stille, und endlich gab es Platz genug.
    Mary Franklin saß im Wohnraum ihres Bungalows. Das Strickzeug ruhte ausnahmsweise in ihrem Schoß, und sie versuchte, das Geschehen auf dem Teleschirm am anderen Ende des Raumes zu verfolgen. Vor ihr durchquerte Jen, die sich für eine Party bei den Belmonts am anderen Ende der Stadt fertigmachte und wie gewöhnlich zu spät dran war, eilig das Zimmer und kam gleich darauf wieder zurück. Die nackten Füße tappten über den Teppich, die Riemen ihrer Lunge baumelten um ihre Schultern, während sie mittlerweile in wahnsinniger Eile hin und her stürzte. Mary verdrehte die Augen zum Himmel, der einstweilen durch eine geschwungene Stahlhülle repräsentiert wurde. Sie konzentrierte sich auf den Bildschirm, auf dem eine Vorführdame in leuchtenden Farben ihr Publikum mit den Geheimnissen einer Variante von Krabbenmayonnaise bekannt machte. Jen kreischte etwas Unverständliches aus dem Schlafzimmer und bummerte gegen die Wand. (Warum …?) Sie tappte wieder quer durch den Raum und zurück. Mary erhob plötzlich die Stimme. »Jen …?«
    Bummern. Gemurmel.
    »Jen!«
    »Mami, ich finde meine …« Nicht zu verstehen.
    »Jen, komm nicht zu spät nach Hause. Nicht später als neun, hörst du?«
    »Ja …«
    »Und um Landeswillen, zieh dir etwas an …«
    »Ja, Mami …« Das mit hoher, matter Stimme. Und fast sofort das Brausen der Meeresschleuse. Mary sprang in einer zornigen Aufwallung auf und ging auf das Funkgerät zu, überlegte es sich auf halbem Wege anders und kehrte wieder zu ihrem Stuhl zurück. Sie wußte zu gut, daß Jen bequemerweise ihre Mikrofonkabel vergessen haben würde.
    Im Vorbeigehen schaltete sie nervös um. Das Bild auf dem Teleschirm wechselte in einen Western über. Mary lehnte sich zurück und schloß die Augen bis auf einen kleinen Spalt, in Gedanken halb bei dem uralten Film, halb bei der Bläue über ihr. Der endlosen Bläue.
    Allen Ermahnungen zum Trotz nackt, schwebte Jen sieben Meter über dem halbkugelförmigen Dach ihres Elternhauses. Luftblasen stiegen in einer Kette schimmernder, schwach erkennbarer Sicheln zur Oberfläche auf. Wie immer ließ das Meer sie ihren Zwang zur Eile vergessen. Sie begann langsam zu paddeln, die Füße in den langen Flossen griffen aus und durchfurchten das Wasser. Im Dahingleiten blickte sie unter sich auf die Reihen von Kuppeln mit ihren gepflegten, fast vorstädtischen Gärten voller wogender Wasserpflanzen. Sie sah die verschwommenen Quadrate ihrer Fenster und die helleren grünlichblauen Kugeln der Straßenlampen, die an dünnen Drähten über dem Meeresboden baumelten. Warnungen für Schwimmer hingen an langen Drahtstreifen. Entsprechend den Straßen der Stadtkomplexe, an die Jen sich kaum noch erinnerte, gab es deutlich gekennzeichnete Bahnen, aber viele ignorierten sie. Und fast alle Kinder. Genaugenommen befand sie sich jetzt außerhalb der Stadtgrenze, denn sie glitt mittlerweile nur wenige Meter unter der Oberfläche dahin.
    Die

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