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Damon Knight's Collection 09 (FO 16)

Damon Knight's Collection 09 (FO 16)

Titel: Damon Knight's Collection 09 (FO 16) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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vollkommen anonym. Wir wollen nicht den einzelnen analysieren, sondern Vergleiche anstellen.“
    Ich nicke und widme meine Aufmerksamkeit dem Springbrunnen. „Ich dachte, man benutzt dazu Meßapparate oder so …“ Ich höre wieder die leichte Schärfe in seiner Stimme, als er antwortet: „Nur bei den freiwilligen Studenten oder anderen Freiwilligen, die sich für diese Art von Untersuchung zur Verfügung stellen. Wären Sie an einer Mitarbeit interessiert, Miss Matthews?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht. Doch was meinen Sie mit dem kontrollierbaren Milieu?“
    „Die Stimuli sind durch die Bedingungen in der Stadt sehr begrenzt, der Mangel an unterschiedlichen Anregungen, es gibt kein Fernsehen und kein Kino, die Abgeschiedenheit von. den Einflüssen großstädtischer Kulturzentren. Die Stimuli, die auf die Freiwilligen einwirken, stimmen mit denen der übrigen Stadtbewohner überein …“
    „Nun, Dr. Staunton, wir haben hier Fernsehen, und es gibt Kinos in Hawley und im Sommer sogar Konzerte.“
    Norma steht in der Tür mit einem Tablett mit Pasteten, und ihre blauen Augen zwinkern ungehalten, als sie sich von dem Psychologen an ihren Mann wendet, der ruhig den Harvard-Doktor betrachtet.
    „Natürlich, doch weiß ich, daß der Empfang sehr schlecht und auf zwei Kanäle beschränkt ist, die nur wenig Sehenswertes zu bieten haben.“
    „Wenn es irgend etwas Sehenswertes gibt, stellen wir an, wir passen aber auf, davon nicht abhängig zu werden“, sagt Norma.
    Ich wünschte, sie hätte noch ein oder zwei Minuten damit gewartet, ihn zu unterbrechen, aber wir werden noch genügend Zeit während des Essens haben und danach. Wir werden auf seine Untersuchung schon noch zu sprechen kommen. Ich nehme eine der Pasteten und beobachte Staunton und Dr. Warren. Ich lausche dem Gespräch, das sich nun um die Bedeutung des Dammes und den anwachsenden Tourismus am anderen Ende des Tales und den Stillstand hier dreht. Mich sollte es nicht wundern, wenn er mit einem Computer genau den richtigen Punkt für seine Studien gefunden hat, die Stadt von genau der richtigen Größe mit genau der richtigen Zahl von Bewohnern und genau der richtigen Art auslösender Stimuli. In der Stadt leben nur noch zweiundzwanzig Familien, eine Gesamtbevölkerung von einundvierzig Personen, einschließlich mir. Wahrscheinlich wird er fünf oder sechs finden, die ihm helfen werden, und mit den acht Studenten hätte er einen repräsentativen Querschnitt. Wofür weiß ich nicht.
    Wieder höre ich den Harvard-Doktor. „Ich war mir nicht sicher, ob Ihre Mitbürger überhaupt mit uns sprechen würden, nach allem, was ich über Mißtrauen und so weiter in ländlichen Gegenden gehört habe.“
    „Wie komisch“, sagt Norma.
    „Ja, das finde ich jetzt auch. Ich muß sagen, der Empfang hat mich sehr ermutigt.“
    Ich lächelte in meinen Drink hinein. Ich weiß, daß jedermann freundlich sein wird, guten Morgen, guten Tag, wie geht’s, schönes Wetter. Doch warte nur ab, bis sie dir was über ihre Träume erzählen sollen, sage ich mir selbst. Ich weiß, daß Dr. Warren dasselbe denkt, doch sagt keiner von uns etwas.
    „Ich wäre besonders an Ihrer Hilfe interessiert, Blair.“ Edgar lächelt nun sehr offen. „Und an Ihrer, Norma.“ Ich lutsche an einem Eisstück und beobachte Norma über mein Glas hinweg. Sie ist nun fürchterlich höflich, ein süßes Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht und ihre Augen so ruhig und freundlich.
    „Wirklich, Dr. Staunton. Ich kann mir nicht vorstellen, warum? Ich kann mich nie an einen Traum erinnern, so sehr ich mich auch anstrenge.“ Norma entdeckt, daß das Tablett noch nicht die Runde gemacht hat, nimmt es und bittet Staunton, sich selbst zu bedienen.
    „Das ist das Schöne an dem Projekt“, sagt Staunton, während er eines der zarten Pastetchen zum Munde führt. „Die meisten Menschen sagen genau dasselbe, und dann finden sie heraus, daß sie tatsächlich träumen, und zwar eine ganze Menge, und wenn sie sich bemühen, sich noch vor dem Aufstehen ihre Träume in Erinnerung zu rufen, fällt ihnen auch das meiste ein.“ Er schiebt die Pastete in den Mund und wischt sich die Finger an der Serviette ab, die er über seinen Knien ausgebreitet hat.
    „Aber, Dr. Staunton, ich träume nicht“, sagt Norma noch freundlicher, während sie ihm lächelnd eine weitere Pastete anbietet. Er hätte sie wirklich nicht Norma nennen sollen.
    „Aber jeder träumt …“
    „Ach, das behaupten Ihre Bücher, nicht wahr? Wie

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