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Damon Knight's Collection 11 (FO 29)

Damon Knight's Collection 11 (FO 29)

Titel: Damon Knight's Collection 11 (FO 29) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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Büchern, einige so alt, daß sie noch aus der Zeit vor der Pest stammten. Die Bücher gehörten Leonard. Leonard war Kusine Bridies Tragödie. Er hatte ein Diplom vom Trinity College und sollte eigentlich Häuser bauen, aber das tat er nicht; so gab es Unesco-Speisung von der Fürsorge, wenn man sie besuchte, und vor jeder Mahlzeit pflegte Bridie zu sagen: „Hoffentlich stört ihr euch nicht an unserem Essen.“ Es war meist besseres Zeug, als man in den Läden kaufen konnte.
    Nachdem Kusine Bridie die Kleinen abgefüttert hatte, setzte sie sich vor den Fernseher und sah sich Musik zum Feierabend an. Leonard war bei einer Konservativen-Versammlung, und Emma holte sich vorsichtig eines der dicken Bücher. Eine Frau lag ganz ohne Kleider auf einem Bett, und hinter ihr stand eine dicke Negerin mit Blumen. Dann war da ein Junge, der Flöte spielte und angezogen war wie die Leute von der irischnationalen Garde. Dann einfach nur Blumen. Dann ein ziemliches Durcheinander und ein Schiff. Dann die Frau, die Emmas Mutter so ähnlich sah, daß alle es ein Wunder fanden. Sie hatte auch einen Papagei.
    Leonard kam betrunken heim und sagte, daß es seiner Meinung nach ein Grund zum Feiern sei, verdammt nochmal, und Kusine Bridie gab zur Antwort, er sei widerwärtig, und gewisse Dinge dürfe man eben nicht sagen.
    Daraufhin meinte Leonard: „Ach was, er soll in der Hölle schmoren, der alte Scheißkerl!“
    Scheiße darf man niemals sagen.
    Und Kusine Bridie sagte: „Wenn sie etwas aufschnappt …“ Und Leonard entgegnete: „Herrgott, warum sagst du nicht gleich, daß wir Besuch haben?“
    Dann gab es Abendessen. Das war Knochenbrühe mit Kohl, Pulver-Ei und Gemüse und ein schöner steifer Pudding, von dem allerdings Leonard das meiste auf seinen Teller nahm. Kusine Bridie sagte viermal: „Hoffentlich störst du dich nicht an unserem Essen.“
    Nach dem Abendessen mußte man immer fernsehen, erst Nachrichten , die nie viel Sinn ergaben, außer es war von großen Stars die Rede, dann die Rückschau über die Erste Hungersnot vor hundert Jahren und schließlich Unsere Grüne Insel . An diesem Abend war es bloß eine Teenager-Diskussion über das Küssen. Vor einem Monat hatte Sean Kramer sie geküßt, und sie hatte die Hose ausgezogen und er auch, und sie hatte seinen Zipfel angeschaut. Es war ein Geheimnis. Die Diskussion leitete Jesuitenbischof C. S. Marchesini, der in letzter Zeit oft im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand. Manchmal war Küssen eine Sünde und manchmal nicht, und am besten fragte man seinen Beichtvater danach. Es war acht, als Emmas Mutter vorbeikam; sie hatte sich verspätet. Kusine Bridie sagte: „Mary, du siehst entzückend aus! Leonard, sieht sie nicht entzückend aus?“
    „Ja“, sagte Leonard.
    Ihre Mutter erwiderte: „Ich habe es aus Ellens Truhe gekramt. Es war das einzig Passende, das ich finden konnte.“
    „Es ist einfach entzückend“, sagte Kusine Bridie.
    Das stimmt, dachte Emma. Ihre Mutter sah immer gut aus, besser als alle anderen Frauen, die sie kannte.
    Es sollte eine schöne Beerdigung werden. Bis von Dublin würden die Leute kommen. Der Rat hatte einen Gedenkstein bewilligt. Darüber mußte Leonard lachen. Er zeigte ihnen seinen Entwurf, aus echtem Kalkstein, wie ihn Gott nur in Kilkenny geschaffen hatte. Leonard glaubte nicht an die neuen Materialien. Ihre Mutter sagte, daß man den Unterschied schließlich nicht sehen würde. Leonard entgegnete, er könne den Unterschied sehr wohl sehen. Darauf meinte ihre Mutter, bei seiner Ausbildung sei das kein Wunder, aber schließlich ginge es auch um das Geld, nicht wahr? Kusine Bridie warf ein, daß es Dinge gäbe, bei denen man nicht auf das Geld schauen dürfe. Ihre Mutter sagte: „Nun ja, da hat Bridie wohl recht.“ Kusine Bridie kniff wieder die Lippen zusammen.
    Sie machten einen Spaziergang, Emma und ihre Mutter, die O’Connell Street hinunter und zurück durch die Cathedral Street, entlang dem Eisengitter, das die Stefanskathedrale umgab; dahin wollte Leonard niemals gehen. Statt dessen besuchte er die Kirche zur Unbefleckten Empfängnis auf der anderen Seite der Stadt, selbst an Weihnachten und Ostern, und dann ging er durch das kaputte Tor. Ihre Mutter erzählte ihr von der Totenwache und all den Besuchern und erklärte, daß sie bei den Anckers bleiben müßte, weil das jetzt ihre einzigen Verwandten seien. Die Almraths und die Smiths konnte man nicht rechnen. Aber es würde nicht lange dauern.
    „Und dann …“
    „Und

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