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Damon Knights Collection 3

Damon Knights Collection 3

Titel: Damon Knights Collection 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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nicht!« MacCready starrte ihn an. »Bist du dir im klaren darüber, wieviel es das Institut kostet, diese Platte zu bekommen? Weißt du, daß wir siebzehn Voranmeldungen für dieses Instrument haben? Voranmeldungen von hochqualifizierten Personen ohne den leisesten Verdacht auf Geistesgestörtheit. Und dann nimmst du unser Riesenauge, wie die Zeitungen es gern bezeichnen, und knipst einfach einen alten …«
    »Mac, sei still.« Bill steckte sich eine Zigarette an. »Ich hatte es auf NGC 2146 abgesehen, das ist, glaube ich, der nördliche Nebelfleck im Kepheus. Dieser neue Assistent hatte an diesem Abend Dienst. Der arme Kerl verpfuschte alles. Mein Fehler genauso wie seiner. Du wirst es mir nicht glauben, aber er stellte die falsche Seite des Pols ein. Brachte mich irgendwo über Draco. Ich fand die Konstellation irgendwie komisch …«
    »Konntest du es nicht an deinem Sternhaufen erkennen?«
    »Ja, das hätte ich tun müssen, aber die Sternhaufen waren nicht so verschieden. Jedenfalls …«
    »… jedenfalls warst du auf dem Holzweg und hast doch etwas erwischt«, beendete MacCready den Satz für ihn. »Hast du zufällig eine Ahnung, was es ist? Ein Radiostern? Ein Eindringling? Ein QSG? Ein Haro-Luyten-Objekt? Ein Humason-Zwicky-Stern? Habe ich irgend etwas vergessen?«
    »Ich weiß nur, daß ich ein Spektrum eingefangen habe, das noch nie jemand gesehen hat.«
    »Was wurmt dich denn so?« fragte MacCready. »Das ist doch großartig. Vielleicht besitzt dieses Objekt die größte Rotverschiebung der Welt. Wahrscheinlich hast du einige Linien aufgestöbert, die Tausende von Angströmeinheiten tief im Ultraviolett begraben waren.«
    »Nein, das trifft nicht zu, Mac. Erinnerst du dich an den Kongreß in Houston? Er kam zu dem Schluß, daß wir in einem explodierenden Universum mit einem q-Null von 2,5 leben. Das hier fällt völlig aus der Reihe – es ist viel zu hell.«
    »Weißt du, was dein Problem ist, Bill?« MacCready wurde plötzlich ernst. »Du mußt dich immer auf irgendeinen anderen stützen. Du hast Angst, die Resultate so zu nehmen, wie sie sich ergeben.«
    »Aber es muß eine Antwort geben«, protestierte Bill. »Was kann es denn sonst sein?«
    MacCready zuckte die Achseln und musterte nochmals die Platte.
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn die Antwort uns ins Gesicht starrt«, sagte er. »Allerdings ist sie so einfach, daß wir sie nicht erkennen können.«
    Er bewegte den Plattenträger ein wenig.
    »Nimm einmal diese drei großen Linien, die ich hier sehe … Warum könnte die zu meiner Linken nicht jene HeII-Linie bei – was ist es? – 1640 sein? Und die in der Mitte …«
    »Ach, mein Gott, glaubst du vielleicht, ich wäre noch nicht die ganze Suchliste durchgegangen?« sagte Bill müde. »Keine von ihnen taugt etwas. Ich habe es mit zig Hundert-zu-eins-Chancen versucht. Sie halfen auch nichts. Nichts paßt.«
    »Zu dumm.« MacCready runzelte die Stirn. »Merkwürdig … diese Linien sind alle absorptiv, nicht wahr?«
    »Hier ist meine Liste der Wellenlängen«, sagte Bill und reichte ihm ein Blatt Papier. »Sie sind die Ergebnisse meiner Messungen, und manche decken sich mit dem elektronischen Linienkonturkomparator. Sie sollten recht gut sein.«
    »Dessen bin ich sicher«, murmelte MacCready. Er warf Bill einen Blick zu. »Bist du sicher, daß du die Gitterspektren richtig eingesetzt hast?«
    »Mac, so ein Fehler könnte mir nicht unterlaufen.«
    »Meine Glückwünsche.«
    Eine lange Stille trat ein, die nur gelegentlich von einem anspringenden Motor auf dem Parkplatz und dem stetigen Verkehrslärm auf dem nahen Boulevard unterbrochen wurde. MacCready sprach als erster wieder.
    »Hast du nach dieser Platte noch eine Aufnahme von einem vertrauten Objekt gemacht, mit dem gleichen Spektrografen, der gleichen Emulsion – kurzum, all dem gleichen?«
    »Ja.«
    »In Ordnung?«
    »Ja.«
    »Wirklich?«
    »Ja!« schrie Bill. »In Frankreich heißt es oui. Auf Spanisch heißt es si. Auf Russisch heißt es da.«
    MacCready wandte seine Aufmerksamkeit von der Platte Bills Liste der Wellenlängen zu.
    »Weißt du, diese drei Linien erinnern mich an irgend etwas«, murmelte er. »Aber ich muß gestehen, daß ich keinen blassen Dunst habe, an was.«
    Bill sah völlig niedergeschlagen aus. Er schritt wieder auf und ab, wobei er die Hände im Rücken rang. MacCready schien seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben.
    Bill warf seinen Zigarettenstummel fort.
    »Also vielen Dank, daß du

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