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Damon Knights Collection 3

Damon Knights Collection 3

Titel: Damon Knights Collection 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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wurde verstümmelt, als es in meiner Hand entzweibrach.
    An der Trübe des Teiches erkannte ich, daß der Tag rasch zur Neige ging. Es wäre ein böses Abenteuer gewesen, den Versuch zu wagen, in der Dunkelheit schwimmend aus dieser Höhle hinauszugelangen, deshalb nahm ich den Reif, den der Troll getragen hatte, hielt den wimmernden Elf so gut fest, wie ich vermochte, und tauchte in den Teich, entweder um uns zu befreien oder um zu sterben. Meine geist-zerbrochene Klinge ließ ich zurück, damit sie der Verwesung des Trolls beiwohne; wer könnte ihr noch im Kriege trauen?
     
    Als ich das Bewußtsein wiedererlangte, schien mir die Sonne voll ins Gesicht. Oh, diese gesegnete Sonne von Carson!
    Können Sie begreifen, was es für mich hieß zu wissen, daß ich nicht mehr in dem stinkenden Loch unter dem Flußufer war? Ich möchte Sie nicht mit der Schilderung der Freude langweilen, welche die Eingeborenen empfanden, als sie uns am nächsten Tag fanden. Mein Gastgeber – sein Name ist Garth, habe ich das schon erwähnt? – hatte den Traki in einem, wie er es ausdrückt, »großen Geisterkampf« getötet, womit er, wie ich vermute, einen Kampf des Willens wie des Körpers meint, was ich bei dem Traki gern glaube. Obwohl ich weiß, daß er das Leben einer Intelligenz ausgelöscht hat, kann ich nicht den Abscheu empfinden, den ich vielleicht empfinden sollte, aber irgendwie störte es mich, daß er mich für einen Knappen oder Helfer bei dem zu halten scheint, was er als eine überaus rühmliche Tat betrachtet. Immerhin hat mir das nützliches Ansehen bei den Eingeborenen verschafft.
    Doch jetzt zu dem wirklich verwunderlichen Teil dieses meines Abenteuers. Garth brachte den Metallreif zurück, den der Traki getragen hatte. Als ich ihn untersuchte, entdeckte ich, daß seine Inschrift den auf Ceta II gefundenen Schriftzeichen gleicht. Dasselbe gilt für die Einritzungen auf der Brücke. Ich hielt das Gerede des Traki von einer großen Stadt für Wahnsinn, und das war es zweifellos auch; aber es gibt Abstufungen der Geistesgestörtheit. Eine davon ist, an die Wirklichkeit völlig fiktiver Dinge zu glauben. Eine andere, für die Alten sehr typische, im gegenwärtigen Verstand die Schatten des Für-immer-Vergangenen zu bewahren. Was hätten wir nicht alles von dem Traki erfahren können, wenn Garth ihn nicht getötet hätte?
    Ihr wißbegieriger
    Dr. phil. Morton M. Finch.
     
    Das kalte Flußwasser rückte Dokerfins Geist wieder an die richtige Stelle, während es das Blut des Trolls von seiner Haut und Kleidung abspülte, so daß er, als wir endlich das grasbewachsene Ufer erreichten, nicht wußte, wie er dort hingelangt war, und ich ihm alles erzählen mußte, was vorgefallen war und wie er mir im Kampf geholfen hatte, obgleich ich Zweifel hege, daß er mich verstand. Die Diener berichten mir, daß er seitdem nachts im Bette eine seltsame Sprache redet und mit den Armen auf die Schlafpelze einhaut wie ein Mann, der mit einem Stock Schlangen erschlägt; zweifellos sucht der Geist des Trolls oft seine Träume heim, wie es auch zuweilen bei mir geschieht.
    Den silbernen Lichtstab schenkte ich ihm zur Belohnung, denn er schwor, er gehöre ihm. Zweifellos fand er ihn in der Höhle des Trolls.
    Das Diadem, das der Troll trug und das ich eigenhändig von seiner Stirn nahm, schicke ich Euch durch den Boten, der Euch diesen Brief überbringt. Es ist ein hübsches Schmuckstück; aber ich möchte Eurer Oberhoheit, mit Verlaub, davon abraten, es zu tragen – obwohl es einem Menschen paßt, denn sein Umfang verringerte sich, als ich es, ich weiß nicht durch welche Macht, dem Troll vom Kopfe zog. Es ist noch immer unheimlich und verwandelte die Welt sonderbar, als ich es aufsetzte, so daß alle Menschen mir niedriger als Tiere zu stehen schienen. Mir war ganz übel und schwindelig, als ich es herunterriß.
    Das ist die Geschichte meiner bisherigen Fahrten. Ich bin stolz, daß der Ruhm der Westlichen Länder sich in Jana erhöht hat. Dokerfins, den ich aus Mitleid aus der Höhle des Trolls schleppte, ist mir ein kluger und nützlicher Freund geworden, mit gutem Verstand, wenn auch seltsamen Gedanken. Er gräbt so eifrig an alten Stätten, daß ich ihn für einen Ghul halten würde, wenn er es nicht so unschuldig täte. Er war sehr begierig auf die Krone des Trolls, obwohl ich sie vor ihm verbarg, aber ich glaube, es ist wesentlich besser, sie einem stärkeren Verstand zu übergeben.
     
    Nammue der Schreiber hat dies für den Herrn

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