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Damon Knights Collection 4

Damon Knights Collection 4

Titel: Damon Knights Collection 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Hände. Sie waren wie immer. Und was machte es, wenn sie steif und taub waren? Sie funktionierten, nicht wahr? Er preßte sie langsam zusammen. Gute Hände.
    »Schon am Punkt vorbei, von dem an es keine Umkehr mehr gibt, hm?«
    »So ist es«, sagte Paul.
    Und dann die Reaktion. Das bin nicht ich. Ich bin da drinnen, aber das bin ich nicht. Und dann das wahnsinnige Zurückklettern in das Boot.
    Paul hob den Verband an der Stelle an, wo die verpflanzte Arterie pulsierte. Er tupfte einen winzigen Flecken Haut und nahm die Phiole auf.
    »Schau her«, sagte er und zog den Stopfen mit der Nadel heraus, »bei diesem Verfahren nutzen wir als Vorteil die Tatsache, daß jede Zelle des Körpers die gesamten genetischen Daten und Anlagen in sich birgt. Wir ermutigen lediglich eine, mit ihrem Wissen herauszurücken.« Und er stach tief in die Haut.
    »Ist das alles?«
    »Das ist der Anfang.«
    Es juckte, aber Andrew klammerte sich an die Herzmuschel seiner Identität und weigerte sich, sich zu kratzen. Der Körper juckte, nicht er.
    »Ich werde jetzt dein Frühstück hereinbringen«, sagte Paul und ordnete die Instrumente auf dem Tablett. »Du wirst ganze Mengen essen müssen. Sechs Mahlzeiten am Tag. Und unglücklicherweise spezielle und nicht sonderlich schmackhafte Präparate. Aber es wird in einigen Wochen besser werden. Du wirst dich dann nicht weiter zwingen müssen. Der neue Körper wird schmarotzen.«
    Andrew sagte nichts. Statt dessen beobachtete er mit großer Aufmerksamkeit, wie Paul die Phiole wieder verkorkte. Knappes kurzes Klicken von Glas auf Metall, die Bewegungen der Hände, Schritte, als Paul hinausging.
    Was macht man eigentlich mit der Seele?
    Man hatte die Sinne zu benutzen. Sie waren alles, was man hatte. Aber verflucht, diese schleichenden Seitenblicke auf die Apparatur!
    Blätter fielen, purzelnd und gleitend. Wolkenbäusche warfen ihre Schatten über die blaue Hügellandschaft. Eine Schar Krähen lärmte quarrend von Baum zu Baum. Man fragte sich, wozu die ganze Unterhaltung gut war? Warum flogen sie nicht einfach? Es war gerade so, als ob sie sagten, wo ist dieser Bericht von den Labors in Florida? Verdammt, Pete, ich hab dir doch gesagt, daß du darauf achten solltest. Die Kosten dort kommen zu hoch! Wer ist das? Beauftragter von Rupert Chemical? Werft ihn raus hier, den verdammten Spion!
    Er verbrachte eine Stunde damit, einen flaumigen Specht zu beobachten, der an der Pechkiefer gerade vor seinem Fenster auf- und abkletterte, klopfend und hackend, leise und unerschütterlich, während die Häher in der Luft umherjagten, aufbockten, rösteten und unverschämt Preise veranschlagten. Dieser Specht war wie Paul. Forschung. Die Häher, Händler, hin und her die ganze Zeit, blankäugig und räuberisch. Die Stare, Spekulanten, immer in Gruppen reisend.
    Und schließlich wurde auf einem fahrbaren Serviertischchen das Frühstück von Erna hereingebracht, dem Mädchen aus den Bergen, das ihn weißäugig anblickte und mit einer gewissen Distanziertheit servierte.
    Drei Tage später hatte sich eine Pustel auf seinem Bein gebildet. Er war lange genug aus dem Boot draußen, um sie behutsam mit forschendem Zeigefinger zu betasten.
    »Was ist das?«
    »So fängt es an«, sagte Paul.
    Andrew drehte sich ungeduldig zum Fenster. Der November wurde durch graue Regenschauer angekündigt. »Ich wollte, es wäre Frühling.«
    Einen Monat später, als der erste Schnee fiebrig wie ein Heringsschwarm zwischen den braunen Gräsern der Wiesen lag, war die Pustel zu einer riesigen Beule von der Größe einer Grapefruit angewachsen, und die Schmerzen hatten ernstlich begonnen. Es war eine sonderbare Art von Schmerzen, gerade als ob alles in ihm durch ein Nadelöhr gesogen würde.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, würde Paul sagen, jedesmal wenn er die verdrießliche Frage stellte.
    Aber sein Verdacht wuchs. Dann wieder gewann das praktische Selbst Oberhand. Er hatte sich an der Überzeugung festzuhalten, daß alles stimmte. Vielleicht war das nicht so, aber wenn schon nicht, dann war es erst recht nicht sinnvoll, sich damit abzugeben. Er hatte sich an die haltgebende Voraussetzung zu klammern.
    »Ich muß etwas zu tun haben!«
    »Wenn du nichts gegen Erna hast, werde ich sie schicken, daß sie mit dir Karten spielt oder sonst etwas.«
    »Alles recht.«
    So kam Erna, das sommersprossige, langbeinige Mädchen, stillschweigend mit einem Packen Karten zu ihm, und sie spielten endlose und wortlose Serien von Russian Bank zwischen

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