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Damon Knights Collection 5

Damon Knights Collection 5

Titel: Damon Knights Collection 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Brust war aufs Doppelte angewachsen. Er war verzweifelt bemüht, sie zu erreichen, mit ihr zu sprechen. »Kris … bitte …« Sie drehte ihren Kopf weg, und mit der Hand, die eben noch das Kaninchen gestreichelt hatte, schlug sie unbeholfen nach ihm, verfehlte ihn.
    Für einen Augenblick konnte Rudy schwören, daß er ein Geräusch hörte, als ob jemand schwere Goldstücke zählte, irgendwo weiter weg zu seiner Rechten, am Ende eines Flurs im dritten Stock. Aber als er sich halb herumdrehte, durch die Tür hinaussah und versuchte, sein Gehör darauf zu konzentrieren, da war da kein Geräusch.
    Kris war dabei zu versuchen, noch weiter in die Kammer zurückzukriechen. Sie versuchte zu lächeln.
    Er wandte sich um, auf Händen und Knien krauchte er hinter ihr her in die Kammer.
    »Das Kaninchen«, sagte sie matt. »Du quetschst das Kaninchen.« Er sah hinunter, sein rechtes Knie lag auf dem mit weichem, glanzlosem Fell bewachsenen Kopf des rosa Kaninchens. Er zog es unter seinem Knie hervor und warf es in eine Ecke. Sie sah ihn verachtungsvoll an. »Du hast dich nicht geändert, Rudy. Geh weg.«
    »Ich bin raus aus der Army, Kris«, sagte Rudy sanft. »Sie haben mich aus gesundheitlichen Gründen rausgelassen. Ich möchte, daß du zurückkömmst, Kris, bitte.«
    Sie wollte nicht zuhören, sondern zog sich vor ihm tief in die Kammer zurück und schloß ihre Augen. Er bewegte seine Lippen mehrere Male, geradeso als ob er versuchte, Worte, die er schon gesprochen hatte, zurückzurufen, aber es kam kein einziger Ton. Er zündete sich eine Zigarette an und saß in der offenen Tür der Kammer, rauchend und darauf wartend, daß sie zu ihm zurückkäme. Er hatte acht Monate darauf gewartet, daß sie zu ihm zurückkäme, seitdem er eingezogen worden war und sie ihm geschrieben hatte, »Rudy, ich werde jetzt mit Jonah im ›Haus‹ leben«.
    Da war das Geräusch von etwas sehr Winzigem, das sich im endlosen schwarzen Schatten umhertrieb, da, wo die oberste Stufe der Treppe vom zweiten Stock auf die Flurebene mündete. Es gickelte wie ein trillerndes gläsernes Cembalo. Rudy wußte, daß es über ihn kicherte, aber er konnte in dieser Richtung keine Bewegung ausmachen.
    Kris öffnete ihre Augen und glotzte ihn mit Widerwillen an. »Warum bist du hergekommen?«
    »Weil wir bald heiraten wollten.«
    »Mach dich weg von hier.«
    »Ich liebe dich, Kris, bitte.«
    Sie kickte mit dem Fuß nach ihm. Es tat nicht weh, aber es hätte sollen. Er entfernte sich langsam rücklings aus der Kammer.
    Jonah war unten im Wohnzimmer. Das blonde Mädchen, das die Tür geöffnet hatte, versuchte, ihm seine Hosen auszuziehen. Er schüttelte fortwährend ablehnend den Kopf, und versuchte, sie mit schwacher Hand abzuwehren. Der Plattenspieler unter den vorgefertigten Bücherregalen spielte Simon & Garfunkel, »The Big Bright Green Pleasure Machine«.
    »Es schmilzt«, sagte Jonah sanft. »Es schmilzt«, und er zeigte auf den großen, halbblinden Spiegel über dem Kaminmantel. Der Kamin war vollgestopft mit unverbrannten Milchkartons aus Wachspapier, Zuckerstangenpapier, Zeitungen der Untergrundpresse und allem möglichen anderen Plunder. Der trübe Spiegel wirkte deprimierend. »Es schmilzt«, schrie Jonah plötzlich auf und hielt sich die Augen zu.
    »Oh, Scheiße!« sagte das blonde Mädchen, ließ ihn zurückfallen und gab damit auf. Sie kam zu Rudy.
    »Was fehlt ihm?« fragte Rudy.
    »Er spinnt wieder mal. Gott, wie langweilig er doch sein kann.«
    »Ja schon, aber was passiert da mit ihm?«
    Sie zuckte die Achseln. »Er sieht sein Gesicht schmelzen, das ist, was er sagt.«
    »Hat er Marihuana intus?«
    Das blonde Mädchen betrachtete ihn mit plötzlichem Mißtrauen. »He, wer bist du?«
    »Ich bin ein Freund von Kris.«
    Das blonde Mädchen prüfte ihn noch einen Augenblick, dann ließ sie ihre Schultern wieder vorfallen und ihre Haltung entspannte sich, sie akzeptierte ihn. »Ich dachte, du könntest gerade reingekommen sein, weißt du, vielleicht die Bullen, weißt du?«
    An der Wand hinter ihr war ein Middle Earth Poster, über den sich ein langer gerader Streifen zog, innerhalb dessen die Farben verschossen waren; dort fiel jeden Morgen die Sonne auf das Plakat. Er sah sich unbehaglich um. Er wußte nicht, was er tun sollte.
    »Es war vorgesehen, daß Kris und ich heiraten sollten, seit acht Monaten«, sagte er.
    »Willst du ficken?« fragte das blonde Mädchen. »Wenn Jonah trippt, ist er ganz weg. Ich habe den ganzen Morgen und den ganzen

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