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Damon Knights Collection 6

Damon Knights Collection 6

Titel: Damon Knights Collection 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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stärksten, die ich je sah. Sie besteht sogar angesichts der das Gegenteil beweisenden Wirklichkeit fort. Schau, Svir, alles was du zu tun hast, ist, mit Selbstvertrauen zu agieren. Ancho kennt dich und wird das Entsprechende ausstrahlen. Ich wollte dich wirklich nicht so anfahren.«
    Hedrigs nickte, errötete aber doch, als er an den unerwarteten Rüffel dachte. Ihr Vorgehen war wirksam, aber schockierend.
    Grimm fuhr fort: »Wir machen jetzt besser Schluß. Ancho fängt an, das Interesse zu verlieren. Er ist jetzt vollgestopft mit Kligblättern. Und die meisten von euch sehen ziemlich abgespannt aus. Machen wir nach dem Mittagessen weiter.«
    Während der weiten Reise nach Bayfast probten sie vier Stunden in jeder Wachperiode. Am Ende war Ancho in der Lage, das Autoritätssignal sogar wirksamer zu senden als das Ich-bin-nicht-hier. Er wurde auch fett von den Kligblättern und nahm eine beinahe kugelige Gestalt an. Tatja ließ ihn seinen Trick unter allen erdenklichen Umständen vorführen – sogar im Dunkeln, unten in einem der Laderäume. Sie fanden heraus, daß, wenn allen Opfern die gleiche Autoritätsfigur suggeriert wurde, dann alle diese selbige Person sahen. Ancho brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um die Illusion im menschlichen Gehirn zu erzeugen, und diese hielt sich ohne verstärkende Behandlung für fast zehn Minuten. Ancho konnte Leute aufspüren, die sich hinter den Spanten versteckten und konnte die Illusion der Autorität sogar durch mehreren Fuß dicken Stein hindurchprojizieren. Tatja versuchte mehrere Male, den Dorfox die Illusion für ihre eigene Person erzeugen zu lassen, aber Ancho schnurrte nur, wenn sie ihn hielt.
    Ein Versuch war Svir ein Geheimnis. Tatja brachte eine flache Balsirschachtel herbei und befestigte sie mit elastischen Bändern auf dem Rücken des Dorfox. Ancho schien es nichts auszumachen. Das Kästchen war leicht, und die Bänder scheuerten offensichtlich nicht. Das Ding erinnerte leicht an eine übergroße Plätzchenform – sein Aufriß bestand aus einer unre gelmäßigen Folge von Halbkreisen und geraden Linien. Aus beiden Seiten der Schachtel standen stämmige Zylinder aus Glas und Holz hervor. Auf der Oberseite war ein kleines Loch – wie das Schlüsselloch in einer federgetriebenen Uhr. Und das Gerät tickte fast wie eine Uhr, als es auf Anchos Rücken angebracht wurde.
    Tatja weigerte sich, den genauen Zweck des Geräts preiszugeben. Sie sagte, es sei eine Vorkehrung für den äußersten Notfall, deren Nützlichkeit beeinträchtigt würde, wenn Hedrigs ihren Zweck kenne. Hedrigs konnte sich nicht vorstellen, welche Art von Vorsichtsmaßnahme solche Implikationen haben würde, aber er akzeptierte die Erklärung. Vielleicht war die Schachtel überhaupt leer – ein Placebo, um ihm das blinde Vertrauen einzuflößen, das nötig war, um Anchos Autoritätssignal auszulösen. Aber was immer es auch war, es war zum Besten – Tatja wollte es.
    Der Monsum hielt Grimm beschäftigt – sogar beschäftigter als die übrigen Mitglieder der Mannschaft. Außer den Trainingsstunden war er mit ihr für zwei oder drei Stunden pro Wachschicht zusammen. Fast genauso oft sah er die Korrekturleserin Coronadas Ascuasenya. Es war erstaunlich, wie oft es sich traf, daß sie zur selben Zeit und im selben Speiseraum aß wie er. Hedrigs kam dazu, diese Mahlzeiten immer angenehmer zu finden. Cor war keine Konkurrenz für Tatja, aber sie war hübsch und intelligent, und es war nett, mit ihr zusammen zu sein.
    Hedrigs verbrachte den Rest seiner freien Zeit in der Bibliothek der Barke, wo Tatjas Einfluß einige Türen geöffnet hatte, die ansonsten verschlossen geblieben wären. Nur fünfzehn bis zwanzig Leuten von den tausend an Bord war der Zutritt zur Bibliothek gestattet, aber einmal drinnen, gab es keine Einschränkungen für den Gebrauch der Materialien. Hier bewahrte Tarulle Belegexemplare aller auffindbaren Ausgaben von Magazinen auf, die von der Gesellschaft herausgegeben worden waren. Das belief sich auf ungefähr hunderttausend Bände. Jespen Tarulle war im Verlagsgeschäft, um Geld zu machen, aber er hatte auch einen Sinn für Historisches, und die Bibliothek der Barke war der am üppigsten ausgestattete Teil des Schiffs, den Svir bis jetzt gesehen hatte. Hier erinnerte nichts mehr an den stickigen Muff der unteren Decks. Es waren absolut keinerlei Meeres- oder Schiffsgeräusche durch die dicken Glasfenster zu hören. Dicke Teppiche bedeckten den Boden. Während der Nacht

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