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Damon Knights Collection 6

Damon Knights Collection 6

Titel: Damon Knights Collection 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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ergänzten wohlgepflegte Algentöpfe Seraphs Licht.
    Für jemanden, der aus Überzeugung der Fantasy verfallen war, war das der Himmel. Die Tarulle-Sammlung war zu fast drei Vierteln vollständig – in mehr als siebentausend Ausgaben. Das war mehr als irgendeine der Bibliotheken hatte, die Svir auf den In seln gesehen hatte. Sie hatten sogar mehrere Exempla re der ersten Ausgabe, gerade vierzig Jahre nach Erfindung der beweglichen Type gedruckt. In diesen Jahren wurde das Magazin in zwei quadratmetergroßen Doppelbögen verkauft, die zu Vierteln gefaltet waren. Nur selten war ein Beitrag bebildert, und dann nur mit groben Holzschnitten. Aber das war Teil des Reizes, der davon ausging. Auf jener Barke – der Vorgängerin Der Barke – hatte man solche Geschichten wie Delennors Schicksal und Die Suche nach dem letzten Königtum gedruckt – Romane, die noch nach siebenhundert Jahren von Dichtern studiert und mit Vergnügen von nahezu Ungebildeten gelesen werden. Das Genie, das aus diesen schmierigen Seiten hervorleuchtete, überstand die Jahrhunderte – anders als die Materie, die es über die Zeiten hinweg in die Gegenwart gebracht hatte – unversehrt.
    Die ursprüngliche Barke war im Besitz einer ehrgeizigen Kaufmannsfamilie gewesen, entfernt verwandt mit dem gegenwärtigen Herausgeber Tarulle. Zunächst hatten diese ihre Geschäfte auf die größten Inseln der Osterlei-Gruppe beschränkt – und dabei gleichzeitig eine lebhafte und regelmäßige Kommunikation zwischen diesen Inseln besorgt. Als das Verlagsgeschäft immer einträglicher wurde, hatte die Familie ihre anderen Handelsobjekte aufgegeben und Inseln weiter und weiter draußen auf See mit einbezogen. Die Inseln jenseits des Horizonts boten gar noch bezauberndere Themen und originellere Autoren. Fantasy-Leser waren die ersten (und für eine lange Zeit die einzigen) Kosmopoliten auf dem Planeten.
    Der Erfolg des Magazins blieb nicht ohne politische Resonanz. Die Wirkung der ersten Fantasy- Planetenausgabe war niederschmetternd, sowohl für das Magazin, wie auch für die Beherrscher des Llerenito-Archipels. Die Wanderung von Ti Liso ließ das Aufkommen der Science-fiction ahnen. Lisos Held entdeckte eine Art fliegender Fische, die während des Winters auf der nördlichen Halbkugel Seraphs lebten, aber im Sommer zur südlichen Halbkugel wanderten. Der Held fing einige der tückischen Kreaturen und lehrte sie, sein Segelboot zu ziehen. Nach einem zweiwöchigen Flug setzten ihn die Fische halbverhungert auf dem südpolaren Kontinent Seraphs ab. Die Geschichte ging weiter, indem die Zivilisation beschrieben wurde, die er dort vorfand. Es war ein unglückliches Zusammentreffen, daß diese seraphinische Regierung eine absurde Diktatur war, die auf der Anbetung Tus basierte – denn die tyrannische Regierung der Llerenitos war gerade eine solche Farce im umgekehrten Sinne. Tatsächlich war die Geschichte nicht als Satire gedacht gewesen. Sie war als einfaches Abenteuer geschrieben worden – Liso lebte auf den Osterleis, und er hatte sich redlich bemüht, die lächerlichste Selbstherrlichkeit auszudenken, die man sich vorstellen kann. Die Seraphinen der Llerenitos faßten es nicht als Witz auf, und für die nächsten fünfzig Jahre, bis zum Fall ihrer Religion, waren die Gewässer der Llerenitos für die Barke tabu. Das war besonders hart, da die Technik des Gegen-den-Wind-Segelns zu dieser Zeit noch nicht voll entwickelt war. Die Llerenitos zu meiden, kostete viele Monate zusätzlicher Segelzeit.
    Jeder Tag brachte Hedrigs näher an die Küste Des Kontinents, näher nach Bayfast. Am Anfang in Krir sarque hatte das Vorhaben, in die Festung von Crownesse einzudringen, wie ein fernes Abenteuer gewirkt. Aber Svir wurde langsam klar, daß es eine Realität war, der er sich in eigener Person zu stellen haben würde. Er verbrachte immer mehr seiner Zeit in der Bibliothek und nahm Zuflucht zu Fantasy. Manchmal konnte er es für mehre Stunden hintereinander vermeiden, an seine eigenen Probleme zu denken. Am meisten freute er sich an Science-fiction. Die durchgehenden Fantasy-Themen waren in den vergangenen siebenhundert Jahren in jeder denkbaren Weise behandelt worden. Es war erst zweihundert Jahre her, daß der Gedanke vom naturwissenschaftlichen Fortschritt aufgetaucht war – der Gedanke, daß man mit mechanischen Mitteln phantastische Ziele erreichen könnte. In den letzten fünfzehn Jahren war nahezu die Hälfte der Produktion der Fantasy SF gewesen.
    Hedrigs las

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