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Damon Knights Collection 7

Damon Knights Collection 7

Titel: Damon Knights Collection 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Ihnen nicht«, sagte ich. »Sie können nicht einfach …«
    »Steig ein.« Ich glitt auf den Beifahrersitz.
    »Es ist erst kurz nach zehn«, protestierte ich. »Sie werden Vater aufwecken. Wer …«
    »Halt den Mund.«
    Ich gehorchte. Sie fuhr schnell und sehr schlecht. Auf dem halben Weg nach Hause verringerte sie etwas das Tempo. Plötzlich lachte sie laut auf und sagte sehr geheimnisvoll, aber weniger zu mir als zu jemand anderem:
    »Ich habe ihm gesagt, ich hätte hier eine Neilson-Schlinge installiert, die den halben Greene-Bezirk aus der Phase werfen würde. Eine Dead-Man-Kontrolle. Ich müßte jede Woche hingehen und sie aufhalten.«
    »Was ist eine Neilson-Schlinge?« fragte ich.
    »Klemmen gestern, klemmen morgen, aber klemmen niemals heute«, zitierte sie.
    »Was ist eine …«, fing ich noch einmal an.
    »Ich hab’ es dir gesagt, Mädchen«, entgegnete sie, »und so Gott will, wirst du niemals mehr darüber erfahren.« Mit einem Quietschen, das laut genug war, um die Toten aufzuwecken, preschte sie in unsere Auffahrt, sprang aus dem Wagen und durch die Hintertür in die Küche, als lägen mein Vater und meine Mutter im Tiefschlaf oder in einer lähmenden Trance, wie E. A. Poe es beschrieben hat. Dann befahl sie mir, den eisernen Feuerhaken aus dem Müllverbrennungsofen im Hof zu holen und festzustellen, ob das Ende noch heiß wäre. Als ich den Schürhaken anbrachte, legte sie das heiße Ende auf eine Flamme des Gasherdes. Dann wühlte sie unter dem Ausguß herum und brachte eine Flasche zum Vorschein, in der Salmiakgeist, ein Haushalts-Reinigungsmittel meiner Mutter, war.
    »Das ist ein gräßliches Zeug«, sagte ich. »Wenn es Ihnen in die Augen kommt …«
    »Gieß etwas in ein Wasserglas«, ordnete sie an und gab es mir. »Füll es zwei Drittel voll und bedecke es mit einer Untertasse. Hol noch ein Glas und eine Untertasse und stell alles zusammen auf den Küchentisch. Füll den Wasserkrug deiner Mutter auf, decke ihn auch zu und stelle ihn daneben.«
    »Wollen Sie das etwa trinken?« rief ich erschrocken aus und blieb vor dem Tisch mit dem abgedeckten Glas stehen. Sie schubste mich wortlos weiter. Ich arrangier te alles wie gewünscht und schob noch drei Stühle um den Tisch zurecht. Dann ging ich wieder zum Herd und wollte die Flamme ausdrehen, aber sie nahm mich bei der Hand und stellte mich so hin, daß ich von der Tür und vom Fenster her den Blick auf den Herd versperr te. Sie fragte: »Mädchen, was ist die spezifische Wärme von Eisen?«
    »Was?« fragte ich dumm.
    »Du hast es doch gelernt«, wies sie mich zurecht. »Also?«
    Ich starrte sie nur an.
    »Aber du weißt es doch, besser als ich, Mädchen«, wiederholte sie. »Du weißt, daß deine Mutter heute Müll verbrannt hat, und daß der Schürhaken noch heiß sein muß. Und du bist schlau genug, einen eisernen Topf nicht anzurühren, der frisch vom Herd kommt, selbst wenn die Flamme nicht mehr brennt, weil es lan ge dauert, bis Eisen sich erhitzt, und bis es sich abkühlt. Das stimmt doch?«
    Ich nickte.
    »Andererseits weißt du nicht«, fuhr sie fort, »wie lange Aluminiumtöpfe zum Abkühlen brauchen, weil hier noch niemand solches Geschirr benutzt. Und wenn ich dir erklärte, wie selten Schwermetalle sind, und was ein Atommeiler ist, und wie Hitze durch Glas dringen kann oder durch Kunststoff oder sogar einen Keramikrost, dann hättest du keine Ahnung, wovon ich eigentlich rede, oder?«
    »Nein«, sagte ich und bekam plötzlich Angst, »nein, nein.«
    »Dann weißt du mehr als manch anderer«, sagte sie. »Du weißt mehr als ich. Erinnerst du dich noch, wie ich mich verbrannte, als ich mit den Töpfen deiner Mutter herumhantierte?« Sie betrachtete ihre Handfläche und verzog das Gesicht. »Er kommt«, warnte sie. »Bleib vor dem Herd stehen. Wenn er dich auffordert, das Gas abzudrehen, dann gehorche. Wenn ich ›Jetzt‹ sage, dann schlag ihn mit dem Schürhaken.«
    »Ich kann nicht«, flüsterte ich. »Er ist zu groß.«
    »Er kann dir nichts tun«, beschwichtigte sie mich. »Das würde er nicht wagen, es wäre ein Anachronismus. Tue, was ich sage.«
    »Was wollen Sie denn machen?« jammerte ich.
    »Wenn ich ›Jetzt‹ sage«, wiederholte sie eindringlich, »hau ihn mit dem Schürhaken.« Damit ließ sie sich auf einen Stuhl sinken, zog das Marmeladeglas heran, in dem meine Mutter verschiedenen Krimskrams aufbewahrte, holte sich das Lady-Marlene-Kissen hervor und begann, ihre Nägel zu polieren. Auf der Küchenuhr vergingen zwei

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