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Damon Knights Collection 7

Damon Knights Collection 7

Titel: Damon Knights Collection 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Minuten. Nichts geschah. Ich stand da und hielt das kalte Ende des Schürhakens hinter mir in der Hand und lauerte, bis ich einfach etwas sagen mußte: »Warum verziehen Sie das Gesicht. Tut Ihnen etwas weh?«
    »Der Splitter in der Handfläche«, erklärte sie ruhig. »Der Bastard.«
    »Warum ziehen Sie ihn nicht heraus?«
    »Weil sonst das Haus in die Luft fliegt.«
    Er kam durch die offene Küchentür herein.
    Wortlos legte sie beide Hände mit den Flächen nach oben auf den Küchentisch, und ebenso wortlos gürtete er den zu seinem Abendanzug gehörigen schwarzen Cummerbund auf und schnellte ihn nach ihr. Er legte sich über ihre beiden Arme und zog sich dann zusehends zusammen, haftete an Armen und Tisch wie ein schwarzes Heftpflaster, zerrte ihren Oberkörper herab und schnellte dann mit einem Ende um die Tischkante, so daß das Holz fast zersplitterte. Ihre Arme wirkten wie gelähmt. Er legte einen Finger auf seine Zunge, dann auf ihre Handfläche, wo ein kleiner schwarzer Fleck war. Der Fleck verschwand. Er lachte und befahl mir, die Flamme auszudrehen, und ich gehorchte.
    »Nimm es ab«, sagte sie daraufhin.
    Er antwortete: »Schade, daß du dich versteckst, sonst könntest du auch bewaffnet sein.« Mit einem Knall wie ein Schuß löste sich das schwarze Ding vom Küchentisch, er befreite ihre Arme und tat es wieder um, wo es mit dem schwarzen Anzug zu verschmelzen schien.
    »Nun, nachdem ich das benutzt habe, wissen wir al le, wo wir stehen«, sagte er und hockte sich auf einen Küchenstuhl, der viel zu klein war für seine Maße, und als er sich zurücklehnte, stachen seine Knie in die Luft.
    Daraufhin sagte sie etwas, was ich nicht verstand. Sie hob die Untertasse vom leeren Glas und goß Wasser hinein. Wieder sagte sie etwas Unverständliches und bot es ihm an, doch er winkte es beiseite. Sie zuckte die Achseln und trank das Wasser selbst. »Fliegen«, murmelte sie und bedeckte das Glas wieder. Schweigend saßen sie ein paar Minuten da. Ich wußte nicht, was ich tun sollte; ich sollte natürlich auf das Stichwort »Jetzt« warten und ihn dann mit dem Schürhaken schlagen, aber niemand rührte sich. Die Küchenuhr, die ich am Morgen aufzuziehen vergessen hatte, blieb um zehn Minuten vor elf stehen. Vor dem Fenster zirpte eine Grille, und ich hatte Angst, man würde den Salmiakgeist doch riechen. Gerade, als ich vom Stillstehen einen Krampf im Bein bekam, nickte unsere Mieterin. Sie seufzte dabei bedauernd. Der Fremde erhob sich, stellte behutsam den Stuhl beiseite und verkündete: »Gut. Ich rufe sie.«
    »Jetzt?« sagte sie.
    Ich brachte es nicht fertig. Ich schwang den Feuerhaken vor und stand da, ihn mit beiden Händen umklammernd. Der Fremde, der fast an die Decke stieß, verschwendete nur einen kurzen Seitenblick auf mich, als sei ich der Mühe nicht wert, und konzentrierte sich dann wieder auf sie. Sie hatte das Kinn in die Hand gestützt. Dann schloß sie die Augen.
    »Leg es weg«, sagte sie müde.
    Ich wußte nicht, was ich machen sollte. Sie schlug die Augen auf und nahm die Untertasse von dem anderen Glas auf dem Tisch.
    »Leg es jetzt weg«, sagte sie und führte das Glas mit Salmiakgeist an die Lippen.
    Unbeholfen traf ich ihn mit dem Schürhaken. Was dann geschah, ging mir zu schnell, aber ich glaube, er lachte und griff nach dem Schürhaken – dem heißen Ende – und stieß mich beiseite und schrie auf, denn plötzlich hockte ich auf allen Vieren und sah, wie sie ihm ein Bein stellte, als er sich erfolglos auf sie stürzen wollte, mit verkniffenen Augen und hustend und halb erstickt. Das Salmiakgeistglas lag leer und in Scherben auf dem Boden; ein brauner Fleck auf dem weißen Tischtuch zeigte an, wo es heruntergerollt war. Als er umfiel, gab sie ihm einen Tritt in die Schläfe. Dann trat sie beiseite und streckte mir die Hand hin. Ich gab ihr den Schürhaken, den sie am heißen Ende mit dem zusammengeknautschten Zipfel des Tischtuchs ergriff, dann am anderen Ende packte und ihm mit schrecklicher Kraft gegen die Luftröhre, nicht etwa gegen den Kopf, hieb. Als er still war, berührte sie sein Jackett an verschiedenen Stellen mit dem heißen Ende des Hakens, strich über seine Gürtellinie, wo der Cummerbund sein mußte, dann über zwei Stellen an beiden Schuhen. Dann befahl sie mir: »Geh raus.«
    Das tat ich, aber ich sah noch, wie sie ihm ein Ende bereitete, nicht etwa mit dem Schürhaken, sondern mit der Breitseite des Absatzes ihrer silbernen Sandaletten, die sie ihm auf die Kehle

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