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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Die Mitarbeiterin in der Asservatenkammer hat mir nur schriftlich mitgeteilt, dass das Beweisstück wieder da ist. Inzwischen wird gegen sie ermittelt, wegen Missachtung der Sicherheitsvorschriften.«
    »Sieht so aus, als hättest du selbst genug Ärger am Hals, Tom«, sagte Lucy.
    »Allerdings. Ich melde mich binnen einer Stunde wieder, sobald wir die nächsten Rückmeldungen bekommen.«
    »Danke, und schick mir bitte den Zettel rüber. Ich möchte hundertprozentig sichergehen, dass wir Dan die korrekte Information übermitteln.«
    »Sobald ich einen Kurier habe«, versprach er und legte auf.
    Max saß bereits am Computer und musterte mit gerunzelter Stirn das Ergebnis, während er frustriert auf der Tastatur herumhackte. »Verdammt noch mal«, brummte er und sah auf, als Cori mit frischem Kaffee hereinkam. Bei ihrem Anblick entspannte er sich sichtlich.
    »Noch keine Nachricht von ihm?«, fragte sie und nahm auf der Armlehne Platz, um Max den Rücken zu streicheln.
    »Noch nicht«, erwiderte er knapp und widmete sich wieder dem Bildschirm.
    »Max.« Mehr musste Cori nicht sagen, um seine volle Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. »Es ist nicht deine Schuld, wenn ein Dreizehnjähriger mitten in der Nacht ausbüxt und sich kidnappen lässt, obwohl er genau weiß, dass das der Grund ist, warum er in einem sicheren Haus untergebracht ist.«
    Max blickte auf die Aktenmappe, die sie in Quinns Zimmer gefunden hatten. »Ich hätte das nicht offen herumliegen lassen sollen.«
    »Er hätte es ohnehin bald herausgefunden. Mir hat schon ein Blick in sein Gesicht genügt.«
    »Aber er hatte gar keinen Verdacht. Ebenso wenig wie Maggie, als Dan auftauchte. Es ist kein Wunder, dass Quinn bis dahin nichts bemerkt hat.« Max schüttelte den Kopf. »Cori, kannst du dir vorstellen, wie Dan sich fühlen wird? Versetz dich in seine Lage. Und in Maggies.«
    »Ich kann noch nicht mal Peyton ansehen, ohne zu weinen«, sagte sie leise.
    Er drückte kurz ihre Hand und wandte sich wieder dem Computer zu. Als Lucy hinzutrat, um zu sehen, wohin die neuen Koordinaten führten, summte wieder ihr Blackberry, und diesmal erschien der ersehnte Name auf dem Display.
    »Es ist Dan«, verkündete sie und aktivierte den Lautsprecher. »Gott sei Dank«, sagte sie laut über den dröhnenden Rotorenlärm eines Helikopters hinweg. Sie hatten ihn also. »Wo steckt ihr?«
    »Wir werden gerade von dem Pfahlhaus abgeholt. Wir hatten stundenlang keinen Empfang.«
    »Ich weiß«, erwiderte Lucy und bereitete sich mit sinkendem Mut darauf vor, ihm von Quinns Verschwinden zu erzählen. »Und ich wette, es war eine falsche Spur.«
    »Und eine Falle.«
    Sie erzählte ihm rasch, was sie von Thomas erfahren hatte, wohl wissend, dass sie es irgendwann nicht mehr aufschieben konnte, ihm die schlechte Nachricht zu überbringen. Die beiden würden dann sicher sofort nach Miami zurückkehren, ganz gleich, was die neuen Koordinaten ergaben. Dan sorgte für eine weitere Verzögerung, indem er ausführlich berichtete, was sich auf dem Lake Maracaibo zugetragen hatte.
    »Ich habe eine neue Stelle, wenn die Angaben stimmen«, sagte Max in den Lautsprecher. »Ein Ort namens Las Marías, gleich außerhalb von Maracaibo.«
    »Wir fliegen hin, sobald wir unseren Flieger in San Carlos erreichen. Aber das könnte sich wieder als Nullnummer herausstellen. Bist du sicher, dass die Angaben korrekt sind, Lucy? Ist dieser Thomas wirklich glaubwürdig?«
    Sie kannte Dans Stimme so gut. Er war müde, angespannt und frustriert. Und sie würde es nur noch schlimmer machen.
    Max und sie tauschten einen Blick, und das Schweigen musste lange genug gedauert haben, um Dan aufhorchen zu lassen.
    »Was ist?«, fragte er.
    Max zögerte eine Sekunde zu lange, also sprach es Lucy aus. »Quinn.«
    »Er hat den Ferrari genommen«, setzte Max hinzu.
    »Er hat
was?
«
    »Und er ist verschwunden.«
    Stille folgte, eine lange, schmerzvolle Stille, die Lucy mit Erläuterungen und dem beruhigenden Versprechen füllen wollte, dass sich das beste Kidnapping-Team Miamis um den Fall kümmerte.
    »Wie lange schon?« Dans Stimme verriet keine Regung, als versuchte er, sich vor Maggie nichts anmerken zu lassen.
    »Etwa acht Stunden«, sagte Max.
    »Acht Stunden?« Dans Beherrschung schien in Gefahr. »Was ist passiert?«
    Max brachte ihn auf den neuesten Stand, in aller Eile, falls der Satellitenempfang abbrach.
    »Wir werden ihn finden, Dan«, beharrte Lucy. »Das FBI und die County-Polizei von Miami haben die

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