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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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vielleicht unter Schutz stellen lassen.« Er wedelte mit dem Zettel. »Wenn ich das Geld finde.«
    »Was, wenn es nicht da ist?«
    »Dann bist du vermutlich ein toter Mann. Soweit ich mich erinnere, ist dein Dad ein rachsüchtiger Fiesling, der keine Gnade kennt.«
    Ramon atmete tief durch. Lourdes hatte ihn im Stich gelassen. Sein eigener Vater wollte ihn tot sehen. Diese helläugige Version von Michael Scott war seine einzige Chance. »Es gibt vier Zettel. Auf jedem stehen Zahlen und Worte. Die Zahlen sind die Koordinaten. Auf jedem Zettel ist ein Wort, das mit demselben Buchstaben anfängt wie die Himmelsrichtung; auf diese Weise weiß man, ob Länge oder Breite gemeint ist. Zwei der Zettel enthalten die Minuten, zwei die Sekunden.«
    Miguel las den Spruch vor, den er in der Hand hielt. »Es braucht nicht viel, um weit zu kommen.« Er drehte ihn um. »Sieben, eins, drei, null.« Dann sah er Ramon streng an. »Was bedeutet das jetzt?«
    »Das W in
weit
verrät, dass Westen gemeint ist, also Grad westliche Länge. Ich hatte einen Hauptlängengrad, das heißt einundsiebzig Grad dreißig Minuten West.«
    »Wer hat die Sekunden-Angabe dazu?«
    »Ursprünglich mein Vater, also jetzt das FBI .«
    »Und die anderen beiden? Welches ist welches?«
    »Wirst du mir helfen, Miguel?«, fragte Ramon.
    »Kommt darauf an, ob du die Wahrheit sagst oder nicht. Wer hat welche Angaben?«
    »Meine Schwester hat die Sekunden für den Breitengrad, Maggie hat den Hauptbreitengrad. Alle vier zusammen ergeben den gewünschten geografischen Punkt.«
    Ramon sah zu, wie Miguel den Zettel faltete und in eine Tasche in seinem T-Shirt steckte. Er konnte immer noch keine Ähnlichkeit zu dem Mann erkennen, den er einmal als Freund betrachtet hatte, doch es bestand kein Zweifel, dass er es war.
    »Wirst du mir helfen,
mi amigo?
Um der alten Zeiten willen?«
    »Bleib in Deckung und sieh zu, dass du keinen Ärger bekommst. Ich werde dich finden.«
    »
Gracias.
«
    Als Miguel aus dem Auto stieg, griff Ramon unter sich und tastete nach seiner Waffe. Draußen hielt sein alter
Freund
eine Pistole hoch.
    »Suchst du die?« Er schob sie in seine Tasche und ging weg.
    Das lief alles viel zu glatt. Den Zettel in der Hand, blickte Dan die Straße auf und ab, und seine Augen blieben an Maggie haften, die gerade die Fahrertür des Porsches zuwarf und auf ihn zukam; die Sonne schien durch ihren luftigen Rock, und ihre dunklen Locken wippten bei jedem Schritt.
    Er ging ihr auf dem Gehweg entgegen, und unwillkürlich wurde sein Lächeln bei jedem ihrer Schritte breiter.
    »Was freust du dich denn so?«
    »Dass man durch deinen Rock hindurchsehen kann.«
    »Mehr braucht es nicht, um dich glücklich zu machen?«
    »Na ja, das hier hat auch dazu beigetragen.« Er hielt den Zettel hoch, den er an der Stelle gefunden hatte, wo er als Erstes nachgesehen hatte. Das kam ihm schon verdächtig einfach vor.
    Ihr sank die Kinnlade, und sie stibitzte ihm das Papier aus der Hand. »Nein.«
    »Doch.«
    »Machst du Witze? Er hat dir das einfach so gegeben?« Sie strich es glatt, um es zu lesen.
    »Nicht direkt.«
    »Du hast gedroht, ihn umzubringen.«
    »Ein wenig.«
    Sie las. »Manchmal genügt ein wenig, um viel zu erreichen.« Mit leuchtenden Augen sah sie zu ihm hoch. »Siehst du? Du hast ›ein wenig‹ gesagt, das sind die ersten Worte. So was hätte Baba ein Zeichen genannt. Genau wie die Parklücke, die plötzlich für mich da war.« Sie wendete den Zettel und las die Zahlen. »Wie passen die in unser GPS -Modell?«
    »Ramon zufolge ist das die Hauptlänge. Er hat mir auch erklärt, wie die Angaben auf den Zetteln zusammengehören.«
    »Im Ernst? Das war ja dann ein äußerst gewinnbringendes Treffen.«
    »Ja, fast ein bisschen zu gewinnbringend. Komm, wir gehen zu Lola.« Er nahm sie bei der Hand. »Du bleibst hier nicht allein stehen, außerdem könnte ich dich möglicherweise gebrauchen, um den Portier abzulenken. Du musst dich einfach nur in den Eingang stellen, damit er dir durch die Beine schauen kann.«
    »Was immer du möchtest.«
    Die Tür zur Lobby war unverschlossen, und an der Rezeption saß niemand; auf einem Zettel stand: »Nehme Post entgegen – bin gleich wieder da.«
    Maggie warf Dan einen triumphierenden Blick zu. »Baba hat heute ganz schön viel zu tun.«
    »Irgendjemand hilft uns, das stimmt. Aber ich bezweifle doch stark, dass es deine Großmutter ist.«
    Der Aufzug ließ sich nur mit einem Code rufen, doch binnen dreißig Sekunden traf die Kabine

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