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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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von selbst ein und eine Frau mit flammend rotem Haar stieg aus, die Dan einen begehrlich heißen Blick zuwarf, ehe sie vorbeiging.
    »Sieht du?«, sagte Maggie. »Das Universum ist heute ganz klar auf unserer Seite.«
    Als der Aufzug im achtundzwanzigsten Stock stoppte, hielt Dan sie zurück. »Ich gehe klingeln. Du bleibst hinter mir, ganz egal was passiert.«
    Es gab hier oben nur drei Wohnungen, und Dan steuerte zielsicher die 28C an, die er als Adresse im Kopf hatte. Er drückte die Klingel, klopfte, klingelte wieder – keine Reaktion.
    Das Schloss zu knacken dauerte eine Minute länger als bei Viejos Haus, doch Lola – vielleicht beeinflusst vom Universum – hatte ihren Teil beigetragen, indem sie den Sicherheitsriegel nicht vorgeschoben hatte.
    »Ms James?«, rief er, als er die Tür öffnete.
    Einziges Geräusch war das Ticken einer großen Standuhr. Dan machte einen Schritt hinein. Die Wohnung war sogar noch exklusiver eingerichtet als ihr Büro: Parkettböden mit teuren Orientteppichen, Designermöbel, echte Kunst.
    »Lola?«, rief er wieder. Maggie folgte ihm.
    Der Wohnbereich hatte einen Eckbalkon, und die durchscheinenden Gardinen ließen einen verschwommenen Blick auf das der Küste vorgelagerte Miami Beach zu. Der weitläufige Raum ging in Essbereich und Küche über, dahinter schlossen sich zwei weitere Zimmer an. Bei der Einrichtung war nichts dem Zufall überlassen worden, jeder Gegenstand schien akkurat platziert, selbst die Sofakissen waren sorgsam ausgerichtet.
    Da fiel der seidene Morgenmantel auf dem Boden umso mehr auf.
    Dan sah Maggie an. Warum würde eine Frau, die in einer solch penibel aufgeräumten Umgebung lebte, einfach ein Kleidungsstück fallen und liegen lassen?
    Er drang weiter in die Wohnung vor, warf einen kurzen Blick in die Küche und trat dann in den Flur, der zu Schlafzimmer, Gästebad und Arbeitszimmer führte.
    Maggie blieb im Wohnzimmer, während er das Schlafzimmer durchsuchte, ohne etwas zu finden; auch ein rascher Blick in Schubladen, Schmuckschatullen und das orientalische Porzellan, das auf ihrer Kommode stand, ergab nichts. Alles war unglaublich sauber und ordentlich; Badezimmer, Kleiderschrank und Anziehbereich waren derart penibel aufgeräumt, dass es schon zwanghaft wirkte.
    Er ging in den Flur und machte Maggie ein Zeichen. »Ich sehe mir das Büro an.«
    Das Arbeitszimmer ergab im Wesentlichen das gleiche Bild, viel schlichtes Weiß, viel glatte Flächen, totale Ordnung. Die Schubladen waren alle nicht abgeschlossen, und er durchsuchte jedes denkbare Versteck.
    Der Computer war aus, doch daneben stand ein Multifunktionsdrucker, dessen kleines Display grün blinkte.
    Fax erfolgreich versendet
.
    Dan hob den Deckel und fand ein Blatt Papier auf der Glasscheibe vor, die beschriebene Seite nach unten. Er schob vorsichtig einen Finger unter die Kante, um möglichst keine DNA -Spuren oder Fingerabdrücke zu zerstören, und hob es an.
    Drei Worte sprangen ihm entgegen:
Quinn Varcek Smith
.
    Maggie, die hinter ihm aufgetaucht war, schnappte nach Luft. »Das ist seine Geburtsurkunde.«
    Am Ende des Formulars las er:
Vater – Michael Scott
.
    Er drückte die Wiederwahltaste, um zu erfahren, wohin das Fax gegangen war. Die ersten fünf Ziffern verrieten es ihm sofort.
    »Achtundfünfzig, das ist die Vorwahl für Venezuela«, sagte Maggie. »Sie muss es an ihren Vater geschickt haben.«
    »Und sie muss diesen griechischen Auftragsdieb angeheuert haben, um das Dokument bei dir zu stehlen.«
    »Ich bin kein Auftragsdieb.«
    Beim Klang der männlichen Stimme fuhr Dan herum und griff gleichzeitig zu seiner Pistole.
    Constantine Xenakis stand im Flur, die leeren Hände von sich gestreckt, und fixierte Dan aus silbrig schimmernden Augen. Obwohl seine Haltung alles andere als aggressiv war, stellte sich Dan sofort vor Maggie und hielt dem Eindringling die Waffe vor das Gesicht.
    »Sie hat mich engagiert, um einen Spruch aus einem chinesischen Glückskeks zu besorgen, und ich habe es nicht geschafft.« Er neigte den Kopf zur Seite, und es war schwer zu sagen, ob aus Respekt oder Verachtung.
    Statt zu reagieren, wartete Dan nur stumm ab.
    »Dann wollte sie, dass ich ein Kind entführe, um an das zu kommen, was sie wollte.«
    »Und auch das haben Sie nicht geschafft«, sagte Dan.
    »Falsch. Ich habe mich geweigert. Aber das weiß sie noch nicht. Ich bin hier, um ihr das mitzuteilen.«
    Dan verengte misstrauisch die Augen. »Sie ist nicht zu Hause.«
    Als würde er das nicht

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