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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Du stellst nichts an, während ich weg bin, okay? Halte dich an das, was Mr Roper dir sagt.«
    Es klopfte an der Tür. »Bist du hier, Maggie?« Dan trat ein, seine Reisetasche in der Hand. »Am besten tust du deine Sachen hier herein, dann haben wir nur ein Gepäckstück.«
    Quinn hatte kein Lächeln für Dan übrig, so wie sonst, und drehte sich nicht einmal nach ihm um.
    »Gib mir einen Kuss, Quinn.« Sie beugte sich vor und er kam ihr entgegen, um ihr ergeben die Wange hinzuhalten. »Ich ruf dich an«, fügte sie hinzu.
    Dan ließ sich am Ende der vorderen Reihe in den Sitz fallen. »Hier«, sagte er und reichte ihr die Tasche. »Ich nutze die Gelegenheit, während ich warte, und schau ein paar Minuten von meinem Lieblingsfilm.«
    Quinn zeigte noch immer keine Reaktion.
    »Ist das die Szene mit ›Hau die Bremse rein, dann zischt er an uns vorbei‹?«
    Quinn nickte, ohne seinen Blick von dem Standbild hinter seiner Mutter zu nehmen. Maggie sah Dan an, zuckte leicht mit den Schultern und ging hinaus. Als der Ton wieder einsetzte, hörte sie nur die Stimme von Tom Cruise.

18
    Dan holperte in einem offenen Geländefahrzeug über eine hinterhältige Mischung aus Schlaglöchern, Wasserlachen und Schlamm am Fuß der Berge entlang; Maggie hielt sich klaglos mit einer Hand am Überrollbügel, mit der anderen an der rostigen Tür fest. Sie hatte sich nicht einmal beschwert, als sie in einem Bus voller Hühner vom San Carlos Flughafen in die Stadt gefahren waren. Er nahm die Hand vom Schalthebel und drückte ihren nackten Schenkel.
    Sie löste ihre Hand vom Überrollbügel und legte sie für einen Augenblick auf seine, ohne etwas zu sagen. Die Geste rief ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit in ihm wach und weckte seine alte Lust auf sie erneut. Als sie einen Blick tauschten, sah er in ihren Augen, dass sie genauso empfand.
    »El Viejos Heimat hätte ich mir anders vorgestellt«, sagte sie, als sie vor einer Ansammlung von fünf oder sechs Hütten und einem baufälligen Laden hielten, was hier schon als Dorf galt.
    »Es gibt zwei Venezuelas«, erwiderte Dan. »Das der Superreichen – und das hier.«
    Vor einer Hütte spielten Kinder in Hängematten, während ihre abgearbeitet wirkende Mutter auf einem Stein Wäsche klopfte. Die Kinder winkten, woraufhin ein Schwarm Reiher in die Berge abhob.
    »Meinst du, wir schaffen es bis heute Abend?«
    Er blickte auf die Sonne, die dem Bergkamm im Westen erheblich näher war als zu Beginn ihrer Fahrt. »Ich weiß nicht. Puerto Concha sollte der nächste Ort sein, dort müssen wir uns dann ein Boot organisieren. Wir müssen den Fluss entlangfahren, das könnte etwa eine Stunde dauern, dann auf den Lake hinaus zu unserem Zielort, uns umsehen und nach San Carlos zurückkehren. Wir sind nahe am Äquator, es wird also länger hell sein, aber es wird trotzdem knapp, wenn wir es bis Einbruch der Nacht schaffen wollen.«
    Ihre Piloten waren am Flughafen bei der Bullet-Catcher-Maschine geblieben, um sie vor Raub und Vandalismus zu schützen. Es kam nicht oft vor, dass Learjets in San Carlos landeten.
    Binnen einer halben Stunde erreichten sie Puerto Concha. Als Nächstes mussten sie einen Mann namens Jose Navarro finden, der ein Freund von einem Freund von Lucy war und der sie über den Fluss zu dem großen Binnenmeer bringen würde. Die Verbindung stand nicht richtig, beim letzten Telefonat mit Dan hatte Lucy berichtet, dass sie immer noch nicht persönlich mit Navarro gesprochen habe. Dan hatte jedoch genügend Bargeld dabei, um notfalls ein Boot kaufen zu können.
    »Das Kaff eine Ortschaft zu nennen wäre schon zu viel des Guten«, bemerkte Dan trocken auf ihrem holprigen Weg über die unbefestigte Straße, an deren Rand sich katholische Kirchen und Simón-Bolívar-Statuen abwechselten.
    Er parkte in einer Lücke zwischen den Häusern, wo sich Stände mit Obst und anderen Esswaren aneinanderreihten, und überprüfte auf der notdürftigen Karte die Adresse. »Machen wir uns auf die Suche nach Señor Navarro. Ich glaube, das Glück ist uns hold.«
    Sie stöhnte. »Was ist los mit dir? Du darfst das Universum nicht provozieren!«
    »Ich tue nichts lieber, als das Universum zu provozieren.« Er nahm ihre Hand, als sie ihm um das Wagenheck herum entgegentrat, legte einen Arm um sie und zog sie an sich. »Das wird ein Kinder –«
    Sie verschloss ihm mit einem langen Kuss den Mund. »Nicht sagen.«
    »Spiel«, vollendete er den Satz. Auf ihren Blick hin knuffte er sie leicht an. »Komm,

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