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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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korrupt, verdorben und gemein.« Sie stützte sich auf. »Sind wir jetzt fertig? Ich will nach Hause.«
    »Sie werden nicht nach Hause gehen«, sagte Lucy und stand auf. »Das wäre nicht sicher.«
    Lola drehte sich zu ihr um und musterte sie mit verhaltenem Interesse. »Ist schon okay. Ab jetzt lasse ich nicht mehr jeden in die Wohnung.«
    »Wir werden Rund-um-die-Uhr-Schutz für Sie organisieren, Ms James. Es wird Sie jemand in Empfang nehmen, sobald Sie zurück sind.«
    Lola sah sie wieder an. »Zurück von wo?«
    »Vom FBI . Dort werden wir jetzt zusammen hinfahren.«
    »Was?« Lola schnellte vor. »Ich gehe nicht zum FBI .«
    »Oh doch«, widersprach Lucy ruhig. »Das FBI ermittelt in diesem Fall, und Sie waren in Kontakt mit einer Person, die mutmaßlich damit zu tun hat. Soweit mir bekannt ist, arbeiten Sie öfter mit den Behörden zusammen, damit der Ruf Ihrer Firma keinen Schaden nimmt.«
    Nach Lolas Blick zu urteilen, war ihr spätestens jetzt klar geworden, dass sie gegen Lucy keine Chance hatte.
    Dan lächelte Maggie an. »Sieht so aus, als könnte ich noch mal eine gute Frau am Steuer gebrauchen.«
    »Ich gehe nur schnell meine Sachen holen und mich von Quinn verabschieden.« Als sie loswollte, packte Lola ihre Hand.
    »Was ist das – eine glückliche Familienzusammenführung?« Lola blickte von Maggie zu Dan. »Wie nett, dass ihr beide euch nach all den Jahren wiedergefunden habt.«
    Maggie entwand sich. »Ich wünschte, das Gleiche würde für dich und mich gelten.«
    Die Geräusche von Kampfjets und vertrauter Filmmusik dröhnten aus dem Multimediaraum, sodass Maggie ihren Sohn nicht lange suchen musste und außerdem gleich wusste, wie seine Laune war.
    Top Gun
schaute er immer an, wenn er Trost brauchte. Nach Smittys Tod hatte er den Film etwa fünfundsiebzig Mal am Stück angesehen.
    Sie stieß die schwere Tür auf und hielt sich unwillkürlich die Ohren zu.
    »Quinn!«, rief sie über das raumerfüllende Getöse hinweg.
    Er saß in einem der mittleren der acht Kinosessel, die zwei Reihen bildeten, fast liegend, die Augen fest auf die riesige Leinwand vor ihm gerichtet. Er konnte sie nicht hören. Sie ging weiter in den Raum hinein, doch er rührte sich nicht.
    »Quinn«, sagte sie erneut, als im Film für einen Moment Stille herrschte.
    Er reagierte immer noch nicht.
    Sie ging über den leicht nach vorn abfallenden Boden zur Leinwand und stellte sich davor. »Mach das aus, oder du wirst es ernsthaft bereuen.«
    Er musste kaum einen Finger rühren, um eine Art Bedienfeld zu berühren. Ein Tastendruck, und Stille senkte sich über den Raum.
    Ihn jetzt zu fragen, was mit ihm los sei, wäre reine Zeitverschwendung. Er würde sowieso nichts sagen. »Ich werde für ein paar Tage verreisen.«
    Sein Blick lag auf dem Bildschirm hinter ihr, als wartete er nur darauf, bis sie ging, damit er weiterschauen konnte. Wut und Frust bauten sich in ihr auf, während sie sich auf den Sitz vor ihm kniete.
    »Warum tust du so was?«
    »Warum
ich
so was tue?« Der Zorn in seiner Stimme traf sie überraschend. Das war nicht einfach Eifersucht auf einen neuen Mann in Mamas Leben. »Warum tust
du
so was?«
    »Das hab ich dir doch erklärt. Ich versuche, dein Leben zu schützen.«
    »Die ganze Nacht lang?«, sagte er. Auf ihren fragenden Blick hin nickte er. »Ja. Ich hab dich gestern Nacht gesucht. Ich hatte Bauchweh.«
    Sofort schlug das schlechte Gewissen zu. Dann ging ihr auf, dass er schon seit Jahren nicht mehr nachts zu ihr gekommen war. »Du lügst.«
    »Ach ja? Das muss mir dann wohl im Blut liegen.«
    Sie schnappte kurz nach Luft. Wusste er, wer Dan war?
    »Du schleichst in letzter Zeit ganz schön viel herum und biegst dir die Wahrheit zurecht, wie du sie brauchst, was, Mom?« Er sah sie altklug an. »Wohin willst du?«
    »Nach Venezuela.«
    Er hob die Augenbrauen. »Wozu?«
    »Um etwas zu holen, das wir brauchen, um deine Sicherheit zu garantieren.« Sie lehnte sich vor. »Weißt du, ich finde das genauso schlimm wie du, mein Schatz.«
    »Ich glaube, du findest das alles ziemlich toll. Genauso wie diesen Typ.«
    »Das stimmt«, sagte sie. »Ich mag ihn, sehr sogar.« Viel zu sehr sogar.
    Er sagte nichts darauf.
    »Du bist doch nicht eifersüchtig, oder?«, fragte sie mit verschmitztem Lächeln, um die Frage weniger hart klingen zu lassen.
    »Auf Mr Super-Bodyguard und seine Luxuskarossen?« Er stieß ein Luftwölkchen aus. »Von wegen.«
    Maggies Herz schmolz dahin, wie jedes Mal, wenn er den starken Mann gab.

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