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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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als du aufgewacht bist.«
    »Was denn für eine Überraschung?«
    »Offensichtlich ist
Omnibus
doch nicht so sauber, wie wir ursprünglich dachten.«
    »Drogen?«
    »Nein, aber mehrere Fälle von Versicherungsbetrug in großem Stil. Und Con Xenakis wird ihr vermutlich früher wieder begegnen, als ihm lieb ist, denn er hat wesentlich mehr für sie getan, als nur ein paar Dinge für sie aufzuspüren. Wenn ihn die FBI -Jungs fassen, wird seine Rolle auf jeden Fall auch zur Sprache kommen.«
    »Es könnte also sein, dass Con und Lola zusammenarbeiten und uns ausgetrickst haben.« Sie deutete in Richtung des Sees. »Und wir folgen ihren Hinweisen.«
    »Das stimmt. Aber warum sollten sie uns an einen falschen Ort schicken? Nur, um uns loszuwerden? Ich glaube nicht, dass einer von beiden so schlau ist – oder sich davon allzu viel verspricht. Außerdem wurde Lola wirklich ziemlich schlimm zugerichtet. Xenakis mag vielleicht ein Dieb und Auftragskrimineller sein – aber ich glaube nicht, dass er bösartig ist.«
    »Da ist der Lake!«, verkündete der Junge und sprang auf, sodass das Boot ins Wanken geriet. Er blickte über die Schulter und strahlte sie an. »Javi hat euch hergebracht!«
    »Dann lass rauchen, Javi«, sagte Dan und machte eine rollende Bewegung mit den Händen, um anzuzeigen, dass er es eilig hatte. »Wir wollen vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück sein.«
    Javi blickte verdutzt drein. »Aber dann verpassen Sie das Gewitter. Ich werde mit Ihnen warten. Das ist gar kein Problem, Señor.«
    »Nicht nötig. Fahr einfach weiter.«
    Der Maracaibo Lake war ein Binnenmeer mit einer Ausdehnung von fast vierzehntausend Quadratkilometern. Hier am südwestlichen Ende war das Wasser weniger verseucht als im Norden, wo die Ölbohrtürme standen, und nur wenige dörfliche Siedlungen säumten sein Ufer.
    Maggie, die Dan gegenübersaß, bewunderte die Landschaft und machte hin und wieder Fotos, wie eine gewöhnliche Touristin.
    »Fünfundzwanzig Kilometer Richtung Nordosten«, sagte Dan zu Javi, nachdem er auf das GPS gesehen und prüfend in den Himmel geblickt hatte. Es blieb immer noch genug Zeit, um ihr Ziel zu erreichen, sich dort umzusehen und rechtzeitig zum Jeep zurückzukehren. Nach San Carlos kämen sie auch bei Nacht zurück.
    »Schau!« Maggie deutete auf einen perlmuttfarben schimmernden Delfin, der neben ihnen aus dem Wasser sprang.
    »Ein rosa Delfin!«, brüllte Javi über das Getöse des Motors, während sie an Fahrt zulegten. »Das bedeutet Glück!«
    Das gefiel ihr natürlich, und sie begann begeistert, Fotos von dem Tier zu machen, das ihre Fahrt begleitete. Dann wandte sie sich Dan zu, und ihre Augen leuchteten. »Ich habe ein richtig gutes Gefühl. Es ist ein gutes Zeichen.«
    Dan beugte sich vor und küsste sie. »Das ist
mein
Zeichen«, sagte er gerade so laut, dass sie ihn trotz des Motors hören konnte. »Mein Glücksbringer.«
    Die Kamera in der Hand, schlang sie einen Arm um seinen Hals und zog ihn an sich, um seinen Kuss zu erwidern, viel leidenschaftlicher, als er ihn begonnen hatte. Mit der freien Hand streichelte sie seine nackte Brust, während sie den Kuss immer mehr vertiefte.
    »Oh, Sie sind auf Hochzeitsreise!«, rief Javi aus.
    Sie trennten sich widerstrebend. »Nein«, erwiderten sie synchron.
    Javi schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie verbringen die Hochzeitsnacht in einem
palafito
,
sí?
«
    »Wir bleiben nicht die ganze Nacht«, erklärte Dan. »Nur eine Stunde, dann fahren wir zurück.«
    »Was ist ein
palafito?
«, wollte Maggie wissen.
    »Ein Pfahlhaus«, erklärte Dan. »Und dort mit dir zu übernachten – da könnte ich mir durchaus Schlimmeres vorstellen.«
    Ihre Miene verriet, dass sie ebenso dachte.
    »Aber wir finden auch in San Carlos eine nette Unterkunft«, versprach er. »Ohne Hühner.«
    Sie hielten sich an der Hand, während das Boot über die sanften Wellen hüpfte. Die Nachmittagssonne sank allmählich hinter die Berge, und es kam ein leichter Wind auf; zum ersten Mal seit ihrer Landung verspürten sie angenehme Kühle auf der Haut.
    Irgendwann entdeckte Dan am Horizont ein kleines Haus auf Stelzen, genau an der Stelle, die das GPS als Zielposition anzeigte.
    »Da!«, rief Javi und deutete in die Richtung. »Ein
palafito!
«
    Je näher sie kamen, desto mehr war Dan davon überzeugt, dass sie ihr Ziel tatsächlich erreicht hatten. Die Position stimmte auf die Sekunden genau mit ihren Koordinaten überein. Die Hütte wirkte verlassen. Sie ruhte auf

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