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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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überlegte sie.
    »Vielleicht kommt auch derjenige, der uns hier festgesetzt hat, um uns zu töten.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Mir ist klar, dass du so denken musst; aber wer weiß denn schon, dass wir hier sind?«
    »Alle, die von den Glückskeksen wissen, könnten uns auf eine falsche Fährte gelockt haben. Vielleicht stimmt es überhaupt nicht, was uns Ramon über die Deutung der Zettel gesagt hat. Xenakis und Lola haben die ganze Geschichte vielleicht nur erfunden, um uns loszuwerden. Die Notizen in den FBI -Akten könnten falsch sein. Es gibt genügend Leute, die wissen, dass wir hier sind – wir wissen nur nicht, wer sie sind oder warum sie uns hier haben wollen. Viejo könnte das Ganze aus Rache eingefädelt haben.«
    Er legte seine Waffe und sein Handy weg und streckte sich dann neben Maggie auf den Boden aus. »Aber der Ausblick ist toll, unbestritten.«
    »Die Farben wechseln ständig«, sagte sie. »Zuerst war es ein weiches Pfirsichrosa, dann flammendes Mandarinenorange und jetzt ist es sattes, reifes Pflaumenblau.«
    »Da hat jemand Hunger.« Er griff hinter sich nach der Tasche, um ein paar Müsliriegel und zwei Flaschen Wasser herauszuholen. »Stell dir einfach vor, es wären Pfirsiche, Mandarinen und Pflaumen.« Er schenkte ihr ein warmes Lächeln, doch was war das? Weinte sie? »Hey, was ist los?«
    »Ich vermisse meinen Sohn.«
    Er nickte und rieb ihren Arm. »Das verstehe ich.«
    »Ich meine, wenn ich dich ansehe. Seine Mimik ist deiner so ähnlich. Schon komisch, das scheint wirklich genetisch zu sein.«
    Er bemühte sich, ein überzeugendes Teenagergesicht aufzusetzen. »Mann, das ist so krass.«
    Sie wickelte lachend einen Riegel aus und lehnte sich zurück, um die Schönheit der Natur um sie herum zu bewundern. »Worüber habt ihr gesprochen, nachdem ich euch im Kino allein gelassen habe, Quinn und du?«
    Über gar nichts. Der Junge hatte sich vollkommen in sich zurückgezogen und war nicht erreichbar gewesen. Aber es gab keinen Grund, Maggie jetzt damit zu belasten. »Ich habe ihm gesagt, dass Max ihn später auf dem Parkplatz den Testarossa fahren lassen würde.«
    Sie riss den Mund auf. »Wow. Das hat seine Laune sicher merklich gehoben.«
    Nicht genug. »Ich glaube, er sagte: ›Cool.‹ Dann haben wir nur noch über den Film geredet. Wie wir beide über die Saug-und-Schmatz-Szenen gespult haben. Seine Worte, nicht meine.«
    »Er hat nicht immer weitergespult«, sagte sie und brach sich ein Stück von einem Riegel ab. »Es ist schon ein paar Jahre her, da habe ich ihm erklärt, was Mann und Frau so tun, wenn sie sich lieben. Weißt du, was er gesagt hat? ›Ach, das ist es, was Maverick mit der Lehrerin macht.‹«
    Dan musste lachen. »Dann warst du diejenige, die ihn über die ernsten Dinge des Lebens aufgeklärt hat?«
    »So gut ich konnte. Ein paar Jungs aus der Bar haben sicher ihren Teil dazu beigetragen. Ich habe ein
Penthouse
in seinem Zimmer gefunden, und ich weiß genau, woher er das hatte, denn einer unserer Gäste hat das Blatt immer zitiert, als wäre es die Bibel.«
    »Es muss schwer gewesen sein, das alles allein zu bewältigen.«
    Sie zuckte die Schultern. »Wir haben uns so durchgewurstelt.«
    »Was du tust, ist mehr als ›Durchwursteln‹, Maggie. Du weißt, dass er ein prima Junge ist.«
    »Er ist launisch und, nur falls dir das noch nicht aufgefallen ist, im Moment stinkwütend auf mich.« Sie steckte den letzten Bissen ihres Riegels in den Mund und knüllte die Verpackung zusammen, um sie in ein Seitenfach seiner Tasche zu stecken. »Er hasst Veränderungen, selbst wenn sie nur vorübergehend sind.«
    »Das hat er aber nicht von mir. Ich liebe Veränderungen in meinem Leben.« Er zog sie an sich und bettete ihren Kopf auf seine Schenkel. »Komm, mach’s dir gemütlich und genieß die Show.«
    »Dir wird also schnell langweilig.« Da war ein leicht vorwurfvoller Unterton in ihrer Stimme. »Ist das der Grund, warum du nie … sesshaft geworden bist?«
    »Es ist der Grund, warum ich den Beruf gewählt habe, den ich habe«, sagte er und streichelte ihr Haar. »Alle paar Wochen oder Monate ein neues Land, ein neuer Auftrag, ein neuer Klient.«
    »Eine neue Frau.«
    Er liebkoste sanft ihre Wange, und die weiche olivfarbene Haut fühlte sich warm an. »Das könnte sich ändern.«
    Kaum hatte er den Satz gesagt, spürte er, wie ihr Puls beschleunigte, und er wappnete sich schon gegen sein schlechtes Gewissen. Er hatte dieser Frau schon viel zu viel Leid zugefügt, er

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