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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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schwarzen Fleck auf dem Boden. Er bestand ebenfalls aus Ruß, wie die schwarzen Stellen an der Wand. Wenn aber das Feuer in der Mitte des Raums begonnen hatte, warum waren dann der übrige Boden und die anderen Wände davon nicht betroffen?
    Sie stand wieder auf, rieb sich die Finger und spürte das feine Pulver auf ihrer Haut. »Komisch«, murmelte sie.
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, hörten sie einen lauten Knall, das Licht ging aus, und im Saal wurde es stockdunkel.

Kapitel sieben
    Die Dunkelheit um sie herum schien sich zu verändern. Oder war das Einbildung? Sie konnte die Silhouetten auf den Wänden nicht mehr sehen, doch sie spürte sie um sich, als wären es reale Menschen, die den Atem anhielten. Vanessa wich zurück, erst einen Schritt, dann noch einen, bis sie mit jemandem zusammenstieß. Sie erschreckte sich so, dass sie aufschrie.
    Zu ihrer Überraschung schrien nun auch die Schatten.
    »Lass mich«, rief Blaine und schubste sie zur Seite.
    Vanessa war erleichtert, seine Stimme zu hören, und ihre Anspannung ließ nach. »Ich bin’s doch nur!« Sie hörte, wie TJ hinter ihm nervös kicherte.
    »Was ist denn passiert?«, murmelte Vanessa, mehr zu sich selbst.
    »Das Licht funktioniert nicht«, sagte Steffie irgendwo rechts von ihr. »Vielleicht hat es die Sicherung rausgehauen.«
    »Vielleicht ist das auch Schicksal, und es bedeutet, dass wir niemals im Rampenlicht stehen werden«, sagte TJ.
    »Oder es hat uns jemand beobachtet«, flüsterte Vanessa.
    »Machen wir, dass wir hier rauskommen«, sagte Blaine noch immer erschrocken.
    Auf der anderen Seite des Raums öffnete Steffie eine Tür. Der Schimmer, den man zuvor unter der Türritze gesehen hatte, wurde nun zu einem ausgedehnten Lichtstreifen, der sich über den Boden erstreckte. Die Schatten ringsumher schienen unnatürlich ruhig, als würden die Wände ihre Geheimnisse zurückhalten.
    »Los geht’s!«, sagte Blaine zu Vanessa. TJ und Steffie gingen voraus in den Flur und spähten die Treppe hinauf, um sicherzugehen, dass niemand sah, wie sie hier herumschlichen.
    Als Vanessa zu ihnen eilte, fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    »An der Sicherung lag es jedenfalls nicht«, sagte sie und schaute zu den Lampen, die das Treppenhaus mit trübem Schein erleuchteten.
    »Du hast recht«, sagte Steffie. »Das ist wirklich merkwürdig.«
    »Glaubt ihr, dass uns jemand gefolgt ist?«, fragte Blaine.
    »Ich weiß es nicht, aber inzwischen wird man dich auf jeden Fall
gehört
haben«, sagte TJ grinsend. Blaine lachte nicht.
    »Ach, kommt schon, Leute«, hänselte TJ sie. »Was ist denn los – habt ihr jetzt alle Angst vor einem dunklen Raum und ein paar gruseligen Bühnenbildern?«
    »Aber da unten sollten eigentlich gar keine Bühnenbilder sein«, sagte Steffie. »Das ist doch bloß ein Probenraum. Die echten Auftritte finden oben auf der Bühne statt. Und außerdem: Wer hat das Licht ausgemacht?«
    »Was glaubt ihr, wie sind diese Brandstellen auf den Wänden zustande gekommen?«, fragte Vanessa ruhig.
    Steffie griff gedankenverloren nach ihrem Ohrring und spielte daran herum. »Ich weiß nicht. Ein Feuer, das durch einen Unfall verursacht wurde?«
    »Wie soll denn da ein Feuer ausbrechen? Es ist ein großer, leerer Probenraum«, sagte TJ und schob den Riemen ihrer hochhackigen Sandalette hinauf, während sie die Treppe hinaufstiegen. »Außerdem: Wenn hier irgendwo ein Feuer ausgebrochen wäre und man hätte es auf wundersame Weise unter Kontrolle bekommen – glaubt ihr nicht auch, dass wir davon irgendwas mitgekriegt hätten?«
    »Vielleicht versuchen sie es zu vertuschen«, sagte Steffi und blieb vor der Tür stehen, die zum Theatersaal führte.
    »Vielleicht war es einfach nur ein Bühnenbild«, sagte Blaine. Vanessagriff nach dem Geländer und erinnerte sich, wie die Schatten angefangen hatten, sich zu bewegen.
    »Ja, vielleicht«, sagte sie und folgte Steffie.
    Jetzt standen sie hinten im dunklen Theatersaal und sahen die Bühne, die von einem schweren roten Vorhang verdeckt wurde. Aus dem Fenster der Beleuchterkabine im Hintergrund fiel ein abgeblendeter Lichtstrahl auf die Bühne und die dunkelroten Samtsitze im ersten Parkett.
    Vanessa starrte hinauf zu dem gebauschten Vorhang und versuchte sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, dahinter zu stehen, doch in diesem Moment sah sie etwas, das sie innehalten ließ. Sie berührte Steffie an der Schulter.
    »Schau mal!« Sie nickte zur Bühne hinüber. »Da steht jemand.«
    Blaine rannte

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